(pm/ea) – Am kommenden Montag beginnt eine erste Phase der Schulöffnung in Hessen. Die Abschlussklassen der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen inklusive der dualen Ausbildung und vierten Grundschuljahrgänge plus die sogenannte „Q2“, also die zwölfte Klasse des Gymnasiums, sind am 27. April wieder am Start – für Hanau bedeutet das ein Aufkommen von rund 3500 Schülerinnen und Schülern.
Da sämtliche Schulformen betroffen sind, werden alle Schulen in Hanau geöffnet.
Um den Unterricht einerseits und den Schutz aller Betroffenen andererseits gewährleisten zu können, arbeitet der Schulträger, die Stadt Hanau, mit Hochdruck an der Umsetzung einer ganzen Reihe von Maßnahmen und Regeln für diesen ganz besonderen Schulbetrieb. Im Fokus sind dabei vor allem Klassengröße und Raumsituation, Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht.
Beispiel Schülertransporte: Da hessenweit ab Montag eine allgemeine Maskenpflicht herrscht, die unter anderem im Öffentlichen Personennahverkehr gilt, kann die Abstandsregel im Bus flexibler gehandhabt werden. Eine Einhaltung der empfohlenen mindestens 1,5 Meter rundherum würde die Schülertransporte unmöglich machen. „So könnten maximal zehn Schüler befördert werden. Wir haben aber in der HSB nicht die Kapazitäten, um plötzlich die dreifache Anzahl von Bussen loszuschicken“, so Weiss-Thiel, „die Masken erleichtern die Logistik. Wir können ja schlecht Kinder an der Haltestelle stehen lassen.“ Gleichwohl, so stellt der Schuldezernent klar, werde es eine generelle Begrenzung der Fahrgastzahl geben, damit zu große Enge vermieden würde.
Die Maskenpflicht wird die Stadt Hanau auch auf die allgemeinen Bereiche der Schulgebäude, also Gänge und Toiletten, sowie auf den Pausenhof ausdehnen. Zuständig für die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Alltagsmasken sind die Eltern. Weiss-Thiel: „Bekanntlich muss diese textile Barriere ja keine Stoffmaske sein, sondern ein Tuch oder ein Schal, der Mund und Nase bedeckt, genügt. Das sollte für jeden machbar sein.“ Für Einzelfälle stelle der Schulträger den Schulen Notfallpakete zur Verfügung. Auch die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden versorgt; die Lehrkräfte müssten Masken von ihrem Dienstherrn, dem Land Hessen, bekommen oder sich selbst um einen Schutz kümmern. Während des Unterrichts müsse keine Maske getragen werden.
Die Hygienemaßnahmen in den Schulen werden zur Teilöffnung verstärkt. So erhöht die Stadt Hanau in den weiterführenden Schulen den Reinigungszyklus und stellt Reinigungsmittel zur Verfügung, mit denen die Lehrkräfte zusätzlich regelmäßig Flächen und Türgriffe in den Klassenräumen abwischen können. Vor Unterrichtsbeginn müssen die Schülerinnen und Schüler sich zentral und unter Aufsicht die Hände reinigen. Danach ist regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife Pflicht.
Das Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises empfiehlt maximal 15 Schüler pro Klasse sowie eine Raumgestaltung, bei der die Abstandsregel eingehalten wird. „Danach richten wir uns ebenfalls“, sagt Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, „in Vorbereitung der Schulöffnung werden die Klassenräume im Laufe der Woche bereits so gestellt. Die Tische können da als Abstandshalter gute Dienste leisten. Dieser Abstand ermöglicht auch den Unterricht ohne Maske.“
Diese erste Phase der Schulöffnung sehe man als Probelauf für das mögliche sukzessive Hochfahren der Schülerzahlen. „Es wird sich erweisen, welche Bereiche wir unter Volllast tatsächlich noch abdecken können, über welche Schichtmodelle im Unterricht wir nachdenken müssen und vieles mehr. Unter Corona müssen wir alle über unseren Tellerrand hinaus schauen.“
Viele Fragen und Antworten rund um das Thema Schule finden sich auf der Seite www.corona-hanau.de in der Rubrik „Informationen“.