(pm/ea) – „Die dringende Empfehlung der Bundes- und Landesregierung, sich mit einem Mund-Nasen-Schutz verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll in der Öffentlichkeit zu verhalten, haben wir dahingehend erweitert, dass ab Montag in Hanau jeder, der ein Ladengeschäft betritt, eine solche Behelfs- oder Alltagsmaske tragen muss“, präzisiert OB Kaminsky und ergänzt, dass die Maskenpflicht darüber hinaus auch im Öffentlichen Personennahverkehr gelte.
„Im Interesse der Wiederbelebung unserer Wirtschaft ist die Öffnung zu diesem Zeitpunkt richtig und konsequent“, so der OB und betont, dass trotzdem das oberste Ziel der Gesundheitsschutz bleibe. „Wir müssen weiterhin mit allen Mitteln darum kämpfen, dass die Verbreitung des Corona-Virus verlangsamt wird“, macht er deutlich, dass das Risiko einer Infektion nach wie vor besteht. „Dass wir schrittweise Lockerungen zulassen, darf nicht den falschen Eindruck wecken, dass die Corona-Krise beendet ist.“ Deshalb begrüßt Kaminsky ausdrücklich, dass die Kontaktsperre verlängert wurde.
Geschlossen bleiben vorläufig bis zum 4. Mai die städtischen Einrichtungen und die Stadtverwaltung. „Wir haben uns entschieden, uns die nächsten zwei Wochen darauf zu fokussieren, den Einzelhandel bei der Wiedereröffnung zu unterstützen, indem wir durch Aufklärung und Begleitung für möglichst hohe Akzeptanz und Verständnis bei der Kundschaft sorgen,“ erläutert OB Kaminsky die Pläne, die darauf basieren, dass Kundschaft und Einzelhandel von der Notwendigkeit der Schutz- und Hygienekonzepte überzeugt werden.
Das Vorgehen stößt beim Hanau Marketing Verein auf große Zustimmung. Mehmet Kandemir, erster Vorsitzender des HMV, erklärt, eine erste Kurzumfrage unter den Hanauer Einzelhändlern habe eindeutig ergeben, dass man „mit den Auflagen gut leben kann, wenn dafür die Geschäfte wieder geöffnet werden dürfen“. Der HMV begrüßt ausdrücklich die Entscheidung der vorsichtigen Lockerung. Dass die Stadt die Durchsetzung der unerlässlichen Vorschriften durch flankierende Maßnahmen erleichtern wird, sorgt für Erleichterung bei den Einzelhändlern des HMV. „Wir freuen uns über jeden Tag, den wir früher damit anfangen können, die Auswirkungen der mehrwöchigen Schließung aufzuarbeiten,“ erinnert Kandemir daran, dass die Einnahmeausfälle für den Einzelhandel schnell existenziell bedrohlich werden können.
Dass die eingeleiteten Hygiene- und Schutzmaßnahmen eher vertrauensbildend bei der Kundschaft ankommt, davon geht Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, aus. „Sowohl die Maskenpflicht als auch die Vorgaben für die Anzahl der Kundinnen und Kunden im Ladengeschäft geben ein eindeutiges Signal, dass uns die Gesundheit der Menschen wichtig ist.“ Er sieht auch in der praktischen Umsetzung kein Problem. „Wir haben in Hanau durch die dringende Empfehlung zur Maske schon sehr frühzeitig einen klaren Kurs vorgegeben, der dazu geführt hat, dass vielerorts selbstgenähte Masken entstehen und angeboten werden.“ Auch die Schneiderei der Brüder Grimm Festspiele biete samstags auf dem Wochenmarkt regelmäßig wiederverwendbare Baumwollmasken an. „Im Internet gibt es unzählige kreative Ideen, wie man zu einer Maske kommen kann“, macht Bieberle darauf aufmerksam, dass im Zweifelsfall ein quadratisches Nickituch und zwei Haargummis reichen, um sich mit einer Behelfsmaske auszustatten. „Das Video dazu ist auf unserer Internetseite www.corona.hanau.de zu finden.“