Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 für die Stadt Hanau

(pm/ea) – In der Stadt Hanau wurden für das Jahr 2019 insgesamt 6.806 Straftaten registriert. Damit fiel das Straftatenaufkommen in Hanau erstmals unter die 7.000-Marke. Wohnungseinbrüche nahmen um 39% zu.

Die Aufklärungsquote stieg um 5,7 Prozentpunkte auf nunmehr 70,3 Prozent – das ist der höchste Wert seit 2001. Die Häufigkeitszahl liegt mit 7.088 (Vorjahr: 7.533) auf dem tiefsten Wert seit Gründung des Polizeipräsidiums Südosthessen.

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr (1.375 Delikte) um außerordentliche 297 Delikte (-21,6 Prozent) auf nunmehr 1.078 Straftaten gesunken; im Gründungsjahr des Polizeipräsidiums Südosthessen (2001) waren mit 2.941 Delikten noch fast dreimal so viele Straftaten in diesem Bereich zu verbuchen.

Die Aufklärungsquote stieg binnen Jahresfrist von 24,4 Prozent um 8,9 Prozentpunkte auf nun aktuell 33,3 Prozent (das ist der historische Höchstwert) und konnte damit seit 2001 (11,0 Prozent) mehr als verdreifacht werden.

In die Kategorie Straßenkriminalität fällt eine Vielzahl von Delikten, die im öffentlichen Raum begangen werden. Rückgänge waren insbesondere beim Straßendiebstahl von 709 auf nun 583 Delikte (-126 Delikte), bei Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen von 348 auf aktuell 229 Delikte (-119 Delikte) sowie bei sonstigen Sachbeschädigungen auf Straßen und Plätzen von 143 auf 127 Delikte (-16 Delikte zu verzeichnen).

Beim Straßenraub wurden 3 Fälle mehr registriert (Anstieg von 20 auf 23 Delikte).

Wohnungseinbruchdiebstähle (WED)

Nach dem Tiefstwert im Vorjahr (117 Fälle) stiegen die Einbrüche in Wohnungen um 46 auf nun 163 Delikte an. Nach dem starken Rückgang von 43,5 Prozent im Vorjahr bedeutet dies aktuell einen Anstieg um 39,3 Prozent auf den nunmehr zweitniedrigsten Wert. Noch vor 15 Jahren waren 407 Einbrüche zu registrieren – seit 2004 ist eine Abnahme von 60 Prozent zu verzeichnen.

In 97 Fällen gelangten die Einbrecher tatsächlich an Beute; in 66 Fällen (40,4 Prozent) der Wohnungseinbruchdiebstähle gingen die Täter leer aus und blieben im Versuchsstadium stecken.

Die Aufklärungsquote sank auf aktuell 8,6 Prozent (Vorjahr: 16,2).

Diebstahl allgemein

Der Diebstahl insgesamt ist binnen Jahresfrist gesunken; mit 2.011 Delikten (Vorjahr: 2.316) wurden 305 weniger registriert (-13,2 Prozent) – und damit so wenige, wie nie zuvor seit Bestehen des PP SOH. Die Aufklärungsquote stieg gleichzeitig auf die Bestmarke von 43,2 Prozent (Vorjahr: 35,8).

Während der einfache Diebstahl um 118 (-9,1 Prozent) auf 1.183 Delikte sank (bei einer Aufklärungsquote von 53,0 Prozent), nahm der schwere Diebstahl noch deutlicher ab: 828 Delikte (Vorjahr: 1.015) bedeuten einen Rückgang um 187 Fälle oder um -18,4 Prozent. Die AQ liegt hier bei 29,2 Prozent (Vorjahr: 21,7 Prozent).

Löwenanteil beim einfachen Diebstahl bilden nach wie vor die Ladendiebstähle mit 533 Fällen (19 Fälle oder 3,7 Prozent mehr), beim schweren sind es die Diebstähle aus Kfz, die jedoch fast halbiert werden konnten: mit 136 (Vorjahr: 268) war ein Rückgang von 132 Fällen zu notieren (-49,3 Prozent).

Raub und räuberische Erpressung

Raub und räuberische Erpressung schlugen 2019 in der Stadt Hanau mit 42 Fällen zu Buche. Das ist ein Delikt mehr als im Vorjahr (41 Fälle) – seit 2001 (111 Fälle) weit mehr als eine Halbierung. Die Aufklärungsquote stieg auf die Rekordmarke von 76,2 Prozent (2018: 70,7).

Rauschgiftkriminalität

Mit 682 Rauschgiftdelikten wurden 172 Fälle mehr (+33,7 Prozent) als im Jahr 2018 (510 Fälle) registriert. Die Aufklärungsquote lag bei 97,2 Prozent (Vorjahr: 94,5 Prozent). Der Zuwachs der Delikte ist auf die weiterhin hohe Kontrolltätigkeit der Polizei zurückzuführen.

Körperverletzung

Die Anzahl von Körperverletzungen stieg um 4 Fälle (0,7 Prozent) auf 615 Straftaten. Hiervon konnten 89,6 Prozent aufgeklärt werden (Vorjahr: 90,2). Bei mehr als zwei Drittel der Delikte (417; Vorjahr: 396 [+21 Fälle; +5,3 Prozent]) handelt es sich um Fälle leichter Körperverletzung (AQ: 92,1 Prozent; Vorjahr: 92,9 Prozent).

Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungsdelikte auf Straßen, Wegen und Plätzen sank um 6 Fälle (-6,3 Prozent) auf 89 Delikte; die Aufklärung beträgt 77,5 Prozent (Vorjahr: 72,6).

Internetkriminalität

Die Internetkriminalität stieg an: Wurden im Jahr 2018 noch 267 Delikte registriert, so waren es im aktuellen Betrachtungszeitraum 384. Ein Plus von 117 Fällen (43,8 Prozent) binnen Jahresfrist. Die Aufklärungsquote stieg um 6,0 Prozentpunkte auf 94,0 Prozent an.

Bei rund 72 Prozent der Internetkriminalität handelt es sich um Vermögensdelikte (Betrug).

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Insgesamt 103 Taten wurden im Jahr 2019 in der Stadt Hanau registriert. Das sind 15 Delikte weniger (-12,7 Prozent) als im Vorjahr. 21 Fälle wurden unter dem Tatbestand Sexuelle Belästigung registriert (Vorjahr 32), den es erst seit 2017 gibt.

Jugendkriminalität

Registrierte Straftaten, die durch tatverdächtige Jugendliche (unter 21 Jahren) begangen wurden, sind in der Stadt Hanau um einen Fall auf aktuell 893 Delikte gestiegen.

Übergriffe auf Polizisten

Die Zahl der Übergriffe auf Polizistinnen und Polizisten ist im Jahr 2019 gestiegen. Mit 90 Übergriffen wurden 22 (+32,4 Prozent) mehr registriert als im Vorjahr (68 Delikte) – somit bildet sich in Hanau der landesweite Trend ab.

Allgemeinkriminalität bei Zuwanderern

Im Kontext der Zuwanderung – dabei handelt es sich um Straftaten, bei denen mindestens ein Zuwanderer als Tatverdächtiger ermittelt wurde – wurden 356 aufgeklärte Straftaten erfasst (2018: 476). Dies steht für eine Abnahme von 120 Fällen (-25,2 Prozent). Verstöße gegen aufenthaltsrechtliche Bestimmungen machten mit 125 Fällen (Vorjahr: 197) den Löwenanteil aus.

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