Fieberzelt am Klinikum Hanau als Zugangsschleuse – Besuchsverbot und Einschränkungen bis mindestens 19. April

(pm/ea) – In Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen hat sich die Stadt Hanau entschieden, von Montag-Nachmittag an ein Fieberzelt mit Triage am städtischen Klinikum zu installieren. Patienten werden dort nach ihren Beschwerden kategorisiert und eventuell gleich abgesondert.

„Das Zelt hat vor allem eine Schleusenfunktion, die verhindern soll, dass Corona-Infizierte das Haus betreten,“ erklärt Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass bisher der Zugang zum Klinikum für jedermann möglich ist, ohne dass zuvor überprüft wird, ob eventuell ein Risiko der Übertragung von Infektionen besteht.

Daneben soll auch die Diagnostik in Sachen Corona-Infektion für die Hanauer Bürgerschaft erleichtert werden. „Wenn wir es ernst meinen, dass alle sozialen Kontakte auf ein unverzichtbares Minimum reduziert werden sollen, kommen wir gar nicht umhin, für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ortsnah ein solches Angebot zu unterbreiten, um ihnen unnötige Wege nach Gelnhausen zu erleichtern“, so OB und erklärt weiter, dass derzeit die Sondergenehmigung für ein Testzentrum in Hanau eingeholt wird. Dabei gilt jedoch, dass jede Testung auf das neuartige Coronavirus nach strengen medizinischen Kriterien angeordnet wird, d.h. dass nicht bei jeder Kontaktperson automatisch ein Abstrich zur Untersuchung erfolgt. Sollten Kontaktpersonen beispielsweise Atemwegsbeschwerden innerhalb der folgenden 14 Tage nach dem letzten Kontakt entwickeln, sollte eine Testung auf SARS-CoV-2 erfolgen. Diese Entscheidung trifft momentan noch das zuständige Gesundheitsamt.

Auch für das öffentliche Leben und die Verwaltung in Hanau ergeben sich aus der aktuellen Lage in Sachen Coronavirus weitere Konsequenzen. „Unser Ziel ist und bleibt es, eine Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Dass sich daraus Erschwernisse für den einzelnen ergeben können, lässt sich leider nicht vermeiden“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich, dass jeder dieser Schritte im Interesse des Gemeinwohls unumgänglich ist. „Alle Einschränkungen und Schließungen gelten vorläufig mindestens bis zum 19. April.“

Das öffentliche Leben wird in den nächsten Wochen nahezu zum Erliegen kommen. „Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, sollen und müssen wir bis auf weiteres auf alle vermeidbaren Sozialkontakte verzichten“, beschreibt der OB die Maßgabe, an der sich die Frage, ob eine Einrichtung geöffnet bleiben könne oder nicht, zu orientieren hat. In der konkreten Umsetzung bedeutet diese Maxime, dass bis mindestens zum Ende der Osterferien alle städtischen Einrichtungen wie Museen, Jugendzentren, Sporthallen und -anlagen, Bürger- und Mehrgenerationenhäuser sowie das Heinrich-Fischer-Bad und das Lindenaubad ihren Betrieb einstellen. Gestrichen sind bis mindestens zum 19. April auch alle Veranstaltungen, Kurse oder Zusammenkünfte in städtischen Räumlichkeiten. „Auch das Kulturforum mit der Stadtbibliothek ist ab sofort geschlossen“, stellt der OB klar, dass hier jedoch nur von der städtischen Einrichtung innerhalb des Forums die Rede ist. Das Einkaufszentrum ist von dieser Regelung nicht betroffen.

Schließlich regelt eine neue Allgemeinverfügung des Main-Kinzig-Kreises, dass die Durchführung von Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern ab sofort verboten ist, auch aus privaten Anlässen. Dabei gilt, dass diese auch dann nicht stattfinden dürfen, wenn mehr als 100 Gäste zu erwarten sind. Darüber hinaus wird dringend empfohlen, öffentliche oder private Veranstaltungen mit weniger Gästen auch nur dann durchzuführen, wenn hierfür eine zwingende Notwendigkeit besteht.

Restriktive Eingriffe gibt es nach dieser Allgemeinverfügung ab sofort auch bei den Besuchszeiten in den Hanauer Krankenhäusern sowie in Seniorenheimen und Altenpflegezentren. Hier gilt ein grundsätzliches Besuchsverbot, das nur in Einzelfällen und in Absprache mit der Einrichtung für Eltern oder Sorgeberechtigte von minderjährigen Kindern sowie für Angehörige von Patienten in palliativer Situation aufgehoben wird.

Betroffen von Einschränkungen sind auch die individuelle Sperrmüllabfuhr und die Sperrmüllentsorgung auf dem Bauhof in der Daimlerstraße. Während die Abfuhr zuhause am Montag und Dienstag noch erfolgt, bleibt der Bauhof ab sofort geschlossen. Die Müllabfuhr erfolgt weiterhin im Regelbetrieb wie im Abfallkalender ausgewiesen.

Bereits von Montag, 16. März, an bis zum Ende der Osterferien am 19. April finden kein regulärer Unterricht und keine regelhafte Betreuung in den Hanauer Schulen mehr statt. Dieser Tag dient einzig für kurze Absprachen zwischen Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrerinnen und Lehrern.

Weitergehende Hinweise rund um das Thema Corona gibt es auch auf der städtischen Homepage www.corona.hanau.de. Der Internetauftritt wird ständig aktualisiert. Neben aktuellen Angaben zur städtischen Lage, etwa Schließungen öffentlicher Einrichtungen, veränderter Öffnungszeiten, verschobener und abgesagter Veranstaltungen, sind dort auch wichtige Rufnummern und Informationen zu medizinischen Fragestellungen aufgelistet. Darüber hinaus führen Links zu weiterführenden, offiziellen Internetseiten. Veranstalter und Vereinen können an stab-corona@hanau.de Absagen und Verschiebungen melden – auch diese werden auf der städtischen Internetseite veröffentlicht. Informationen liefert die Stadt auch via Twitter (@Brueder_Grimm).
Ab sofort hat die Stadt Hanau unter der Telefonnummer 06181/ 6764117 ein Bürgertelefon geschaltet, das am Wochenende jeweils von 9 bis 18 Uhr und ab Montag von 7 bis 18 Uhr erreichbar ist. Wichtiger Hinweis: Medizinische Fragen werden dort nicht beantwortet – hierzu wenden sich Bürgerinnen und Bürger an die Hotline des Main-Kinzig-Kreises (06051-8510000) oder im Notfall an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 beziehungsweise an den Hausarzt.
Pressekontakt: Güzin Langner, Telefon 06181/295-929

 

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