Zweitwärmster und drittnassester Februar an der Wetterstation Erlensee seit Messbeginn im Jahr 1985

(ms/ea) – Nur der Februar im Jahr 1990 war um 0,2 °C wärmer als der diesjährige, der damit als bisher zweitwärmster in die Erlenseer Reihe seit 1985 eingeht. Nur zwei Februarmonate (2002: 125 l/m² und 1990: 101 l/m²) waren niederschlagsreicher als der Februar 2020, der eine Summe von 94 l/m² aufweist.

Der Februar war somit um 5,1 °C zu warm, seine Niederschlagsbilanz betrug gegenüber dem Mittel 235 %.

Die höchste Temperatur wurde mit 18,3 °C am 16. , die tiefste mit -3,3 °C am 7. gemessen. Es gab 5 Frosttage. An lediglich 6 Tagen regnete es nicht.

Orkanböen richteten am 10.  – insbesondere beim Kaltfront-Durchgang um 3.15 Uhr – auch in Erlensee einige Schäden an.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD vom zweitwärmsten Februar in Deutschland seit 1881

Statt Winterwetter erlebte Deutschland 2020 den zweitwärmsten Februar seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1881. Der Monat war zugleich der zweitnasseste seit Aufzeichnungsbeginn. Als Ursache nennt der nationale Wetterdienst eine lange Reihe kräftiger Tiefdruckgebiete, die unaufhörlich vom Atlantik her über den Norden Europas hinwegzogen. Nahezu ununterbrochen transportierten sie in einem breiten Strom sehr milde Meeresluft heran. Mitteleuropa brachten sie schwere Stürme, ungewöhnlich viel Regen und immer wieder extrem hohe Temperaturen. Die Sonnenscheindauer war im Februar hierzulande leicht unterdurchschnittlich.

Mit 5,3 Grad Celsius (°C) lag im Februar der Temperaturdurchschnitt um 4,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit der Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung + 4,3 Grad. Damit war der Februar 2020 der zweitwärmste seit Messbeginn 1881 – nach 1990 mit einem Plus von 5,7 Grad. Eine sehr milde Südwestströmung brachte Deutschland im Februar häufig zweistellige Temperaturen. In Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg, konnte man außergewöhnliche 21 solcher Tage zählen. Das bundesweit höchste Maximum meldete Müllheim, südwestlich von Freiburg, am 16. mit nahezu sommerlichen 21,5 °C. Der tiefste Wert trat am 6. in Oberstdorf mit -14,7 °C auf, als sich der Süden vorübergehend in bodennaher Kaltluft befand.

Der Februar erreichte mit rund 125 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 250 Prozent seines Solls von 49 l/m². Damit war er der zweitnasseste, regional sogar der nasseste Februar seit 1881. Mehr Niederschlag gab es nur 1946 mit gut 127 l/m². In manchen Orten fielen mehr als 400 Prozent des Klimawertes. Verantwortlich dafür
waren zahlreiche Tiefdruckgebiete, die mit ihren Ausläufern über Deutschland zogen. Oft blieben ihre Wolken am Westrand der Berge hängen und sorgten dort für langanhaltende Niederschläge. So fielen im Schwarzwald insgesamt örtlich mehr als 400 l/m² und hier allein am 2. in Baiersbronn-Ruhestein 105,5 l/m². Die trockensten Gebiete lagen im Lee von Kaiserstuhl und Harz, wo im Februar teils unter 40 l/m² fielen. Schnee brachte der Februar 2020 im Flachland erst am 27., vielerorts fehlte er aber auch völlig. Stattdessen tobten oft schwere Stürme, die große Schäden anrichteten.

Der Sonnenschein lag im Februar mit rund 65 Stunden knapp 10 Prozent unter seinem Soll von 72 Stunden. Begünstigt war das Alpenvorland mit örtlich mehr als 125 Sonnenstunden. Im Sauerland und in Schleswig-Holstein schien die Sonne örtlich nur 30 Stunden.

 

Rückblick für Hessen:

(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der Referenzperiode)

Hessen meldete im Februar 5,1 °C (0,5 °C), mehr als 120 l/m² (52 l/m²) und etwa 60 Sonnenstunden (69 Stunden).

Bericht: DWD, Markus Sommerfeld, Grafik: Markus Sommerfeld

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