(pm/ea) – So mancher Verein hat Mühe, einen einzigen Vorstandsposten neu zu besetzen. Die Sportschützen 1988 Langenselbold e.V. (SSL) haben eher Luxusprobleme: für nahezu jeden Vorstandsposten fanden sich bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung gleich zwei Freiwillige.
Die ehemalige Vorsitzende Jacqueline Kauck zollte den Opfern des Terroranschlages in Hanau Tribut: das traditionelle Totengedenken mit einer Schweigeminute widmete sie den Opfern und den Angehörigen. Sie stellte auch klar, dass man gerade als Schützenverein alles dafür tun müsse damit so etwas nicht wieder passieren kann. „Gerade jetzt müssen die Schützen zusammenstehen und unter Beweis stellen, dass es bei uns nicht um den Waffenbesitz, sondern nur um den Sport und die anschließende Geselligkeit geht.“ Im SSL kann nur mit Luftdruckwaffen geschossen werden. Besitzkarten für Kleinkaliberwaffen werden von diesem Verein nicht ausgestellt. Dennoch sei das Image von Sportschützen im Allgemeinen schwer geschädigt und man „muss alles dafür tun, um das zu ändern.“
Kauck verlässt zusammen mit Kassiererin Renate Faust aus beruflichen Gründen die Vorstandsriege; steht aber gerne noch für kleinere Aufgaben zur Verfügung. Auch die Übergabe an das neue Führungsteam soll stückweise vonstatten gehen. „hier wird niemand alleine gelassen.“ Schon bei den Vorschlägen für die einzelnen Posten bewiesen die anwesenden Mitglieder Weitsicht: so wurde darauf geachtet, dass aus beiden Abteilungen gleichmäßig Kandidaten ausgewählt wurden. Den Posten des ersten Vorsitzenden bekleidet nun der ehemalige Schriftführer Peter Meisberger, der zweite Vorsitzende ist Marco Stein. Das Amt des Kassierers wurde auf zwei Posten aufgeteilt; Gleichberechtigt für die Kasse zeigen sich nun Oliver Dohl und Angela Wendler-Böttcher. Ebenso wie alle anderen Ämter wurde die Schriftführerposition einstimmig an Anja Goldstein vergeben. Außerdem verständigte sich die Mitgliederversammlung darauf, mit zwei Besitzern und zwei Festausschußmitgliedern die Arbeit des Vorstandes im wachsenden Verein zu entlasten.
Lob sprach Kauck der Bogenschützen-Abteilung aus, die sich im vergangenen Jahr durch Spendenaktionen und dutzende Arbeitsdienste für den nahezu vollständigen Aufbau der Außenanlage verantwortlich zeigte. Ende April soll die Anlage mit großer Feierlichkeit eröffnet werden. Dazu steht auch die im letzten Jahr von Harry Böttcher und Heinz Löschengruber restaurierte historische Kanone bereit, die dann mit Platzpatronen ihren Jungfernknall von sich geben soll. „da man eure Pfeile nicht aufschlagen hört, müssen halt die Schützen für entsprechenden Radau sorgen“, kommentierte Harry Böttcher spaßeshalber. Die Planungen für die Eröffnungsfeier laufen bereits auf Hochtouren. Mit einer Steigerung von sieben auf 21 Mitglieder zeigt sich der Verein in dieser Abteilung besonders aktiv und aufstrebend. Kauck kommentierte dieses Wachstum als „Glücksfall für den Verein“. Erst vor rund eineinhalb Jahren hatte sich die Bogenschützenabteilung im Verein gegründet. Ebenso wie die Eröffnung der Außenanlage steht fest auf der Agenda des Vereins das Osterschießen Anfang April. Schon traditionell läd der SSL jeden Interessierten in sein Vereinsheim zum Ostereierschießen ein; für jeden Treffer bekommt der Schütze ein gekochtes Osterei, bei einer „10“ sogar zwei. Hierbei werden beide Abteilungen sich den Schützenraum teilen: es ist also für jeden Besucher möglich, sich an Luftgewehr, Luftpistole oder an Pfeil und Bogen auszuprobieren. Für Nachwuchs, die für beides noch zu jung sind, steht auch ein Blasrohr zur Verfügung. Selbstverständlich können Interessierte auch während der Trainingszeiten mit den Schützen und Bogenschützen Kontakt aufnehmen.
Termine für das Osterschießen im Vereinsheim „Schützenhaus“ im Brühlweg 7: Mittwoch, 1.4. und 8,4, je 19-21 Uhr, und Sonntag 5.4. von 13.30 bis 15:30 Uhr
Auf dem Foto: Die neu gewählte Führungsriege der Sportschützen ist um einige Positionen gewachsen
Foto: PM