(pm/ea) – Die Wiedereröffnung des derzeit zu sanierenden Neustädter Rathauses in Hanau war zunächst terminiert für Frühjahr 2021. Sie verzögert sich nun bis zum Herbst des kommenden Jahres, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Hanau heißt.
Davon unterrichtete Hiltrud Herbst, Leiterin des für die Sanierung zuständigen Eigenbetriebs Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), die „Arbeitsgruppe Historisches Rathaus“ der Stadtverordneten mit Vorsteherin Beate Funck an der Spitze, die zusammen mit Bürgermeister Axel Weiss-Thiel jetzt die Baustelle besichtigten. Die Verzögerungen liegen vor allem darin begründet, dass die einzelnen Schritte des Wiederaufbaus im entkernten Gebäude statisch sorgfältig aufeinander abgestimmt sein müssen.
Zudem offenbarte sich bei den Arbeiten in den vergangenen Wochen eine weitere Überraschung: Nachdem 2019 zunächst ein in keinem Plan verzeichneter Kellerraum entdeckt wurde, trat nun unversehens ein alter Brunnen zutage. Und das just an der Stelle, wo der Aufzugsschacht neben dem Treppenhaus vorgesehen ist.
Hinzu kommt, dass die Rohbauarbeiten aus statischen Gründen in kleinen Einzelschritten ausgeführt werden müssen. Daher wächst das neue Treppenhaus mit dem zugehörigen Aufzugsschacht nur langsam aus dem Kellergeschoss.
Unerwartet sei auch gewesen, so Herbst beim Baustellenbesuch weiter, dass unter den Sandsteinstützen im Keller Fundamente fehlten. Dieser Mangel sei natürlich zu beheben gewesen. Im Keller sollen künftig in erster Linie Haustechnik und Toiletten unterkommen.
Für den geplanten Einbau der Brettsperrholzdecken zur Erhöhung der Traglast der bestehenden Beton-Rippendecken sind erhebliche Abstützungs- und Sicherungsmaßnahmen über alle Geschosse notwendig. Da der Einbau parallel zum Rohbau ausgeführt wird, müssen die Arbeiten stückchenweise Hand in Hand ausgeführt werden. Herbst rechnet damit, dass diese Arbeiten noch bis zum Jahresende andauern.
Stadtverordnetenvorsteherin Funck meinte abschließend: „Wir waren doch alle sehr davon beeindruckt, was sich hinter den Außenmauern alles verbarg, und sind gespannt, was noch zutage gefördert wird“. Bürgermeister Weiss-Thiel bewertete die Bauverzögerungen abschließend so: „Wenn wir uns schon nach vielen Jahren an die Sanierung des Neustädter Rathauses mit seinen Sitzungs- und Repräsentationsräumen herangewagt haben, dann soll es am Ende auch ordentlich sein.“
IBM rechnet mit rund 9,3 Millionen Euro, die für die gesamte Sanierung des Neustädter Rathauses notwendig sind.
Auf dem Titelfoto: Machten sich ein Bild vom Stand der Sanierung: die Arbeitsgruppe der Stadtverordneten mit Vorsteherin Beate Funck (ganz rechts) im Beisein von Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (Zweiter von rechts) und IBM-Leiterin Hiltrud Herbst (Dritte von links)
Fotos: Stadt Hanau