(pm/ea) – 28800 – das ist in Hanaus städtischen Parkhäusern und Tiefgaragen eine wichtige Telefonnummer für die Kundschaft und die Hanauer Parkhaus GmbH (HPG) gleichermaßen. Über einen Knopfdruck an der Schranke oder am Kassenautomat ist sie automatisch geschaltet. „Mit unserer neuen Leitzentrale und dem ausgedehnten Bereitschaftsdienst liefern wir ein Rundum-Sorglos-Paket“, so Geschäftsführer Markus Henrich in einer Pressemitteilung der HPG.
Die Leitzentrale ist montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr besetzt. Darüber hinaus ist der Bereitschaftsdienst jederzeit erreichbar; er besteht aus insgesamt acht sich abwechselnden HPG-Technikern.
Der Bereitschaftsdienst hat jenes Ampelsystem auf dem Tablet eingespielt, das auch auf den großen Monitoren der Leitzentrale zu sehen ist. Mit Gelb wird beispielsweise angezeigt, wenn die Kasse eines Automaten im Parkhaus bald voll und zu leeren ist. Rot wird angezeigt, wenn die jeweils 10.000 Parktickets in einem Kassenautomaten fast aufgebraucht sind. Oder wenn eine Kasse wegen einer im Einwurf hängen gebliebenen Münze außer Betrieb ist – was in einem aktuellen Fall zusätzlich eine Kundin per Service-Hotline gemeldet hat.
Bevor die neue Leitzentrale im HPG-Stammsitz am Frankfurter Tor (Parkhaus Am Forum) vor kurzem in Betrieb gegangen ist, liefen die Anrufe über die Hotline stets bei einem Techniker auf, der von einem der Parkbauten zum anderen unterwegs war. „Das brachte eine teils unbefriedigende Kommunikation mit sich, wenn unser Fachmann gerade die Geräuschkulisse des an der Schranke ein- und ausfahrenden Verkehrs hatte und einem Kunden telefonisch bei einem Problem helfen sollte“, erläutert Andreas Herchenröther, technischer Leiter der HPG.
Nun lasse es sich in der Leitzentrale besser helfen, wenn es Probleme mit Schrankenausfahrt oder Kassenautomat gebe. Dabei hilft am Telefon der gleichzeitige Blick auf den Monitor, der die Situation per Videokamera einfängt. „Damit ist eine ruhigere Ansprache möglich. Und wir können die Lage besser einschätzen“, so Herchenröther. Wenn beispielsweise beim Ausfahrprocedere trotz aller telefonischer Tipps die Schranke unten bleibe und das Hupkonzert wartender anderer Kunden vernehmlich zunehme, dann werde die Schranke von der Leitzentrale aus auch schon mal automatisch geöffnet. „Natürlich überprüfen wir anhand des auf dem Bildschirm gesehenen Autos, ob dessen Fahrer auch vorher bezahlt hat“, bekräftigt der technische Leiter.
Die neue Leitzentrale erleichtert der HPG die Dauerparker-Verwaltung genauso wie die Gutscheinvergütung. Sie gibt einen Überblick, damit das Parkleitsystem funktioniert. Die Bildschirme helfen auch, Graffiti-Sprayern oder Müllsündern eher habhaft zu werden, wenn die Vergehen im Blickwinkel der Kamera geschehen – wie beispielsweise im Fall aufgehäufter Bücherstapel, für deren Entsorgung die per Autokennzeichen erkannte und angezeigte Autohalterin habe zahlen müssen.
Widerrechtlich weggeworfener Müll sei in den Parkbauten der Innenstadt durchaus ein Problem, so Herchenröther, wenngleich es nicht zunehme. Wöchentlich fällt durchschnittlich ein Kubikmeter Müll in allen Parkhäusern an, den die HPG in den Parkbauten einsammelt. Darunter befinden sich viel Verpackungsabfall, alte Kleidung und ausrangierte Schuhe, Elektroschrott und Bauschutt; im Herbst kommt vom Wind hereingewehtes Laub hinzu.
Auf dem Titelfoto: In der Leitzentrale Calogero La Marca und Andreas Herchenröther (rechts) vor den Kontrollmonitoren
Fotos: HPG