(pm/ea) – Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Heiko Kasseckert, begrüßt in einer Pressemitteilung den ausgehandelten Kompromiss zwischen Geschäftsführung des Selbolder Standorts des US-Technologieunternehmens Thermo Fisher und dem dortigen Betriebsrat.
Es sei wichtig, so Kasseckert, dass nach nunmehr fast zwei Jahren wieder Ruhe und Planungssicherheit für Mitarbeiter und Unternehmen einkehren. Kasseckert hofft daher auf die Annahme des Kompromissvorschlages durch die IG-Metall-Mitglieder in der Belegschaft. Ihrem engagierten Eintreten und dem Widerstand gegen die Pläne der Geschäftsführung sei es zu verdanken, dass ein Teil der Arbeitsplätze weiter in Langenselbold bestehen bleibt und nicht nach Schottland oder Ungarn verlagert wird. Das zeige, so Kasseckert weiter, wie wichtig die Tarifpartnerschaften in unserer Wirtschaftsordnung sind. Gerade von ausländischen Investoren werde diese Bedeutung häufig unterschätzt oder übersehen. Er kritisierte in diesem Zusammenhang auch die lange Verfahrensdauer. Fast zwei Jahre waren die Mitarbeiter im Unklaren darüber, wo die Reise hinführt.
In unserer Wirtschaftsordnung gelte es natürlich auch, unternehmerische Entscheidungen zu akzeptieren. Diese müssten aber nachvollziehbar und sozial ausgewogen gestaltet werden. Gerade an diesem Punkt habe das Vorgehen des Unternehmens mit amerikanischen Wurzeln das notwendige Augenmaß und den Respekt vor unseren Sozialpartnerschaften vermissen lassen. Der Verlust von Arbeitsplätzen am Standort Langenselbold sei sehr bedauerlich. Andererseits müsse man auch anerkennen, dass Thermo Fisher (und seine Vorgänger) seit seiner Ansiedlung in Langenselbold um mehrere Hundert Arbeitsplätze angewachsen ist.
„Für diejenigen, die ihren Arbeitsplatz nun verlieren, ist dies freilich nur ein schwacher Trost.“ Für die Politik sollten solche Unternehmensentscheidungen aber auch eine Signalwirkung haben und sensibilisieren. Man müsse genau hinschauen, was man dem Standort Deutschland noch weiter auflastet und zumuten kann. Kasseckert befürchtet, dass derartige Entwicklungen keine Einzelfälle bleiben. „Es ist schlichtweg eine Illusion, zu glauben, dass wir unser gesamtes Öko- und Wirtschaftssystem unter der Flagge des Klimawandels umbauen, ohne dass dies Auswirkungen auf die Realwirtschaft und damit konkret auf die Arbeitsplätze und Beschäftigungsbedingungen haben wird.“ Schon heute seien in der Chemie- und Automobilindustrie der Verlust mehrerer Tausend Arbeitsplätze zu beklagen. Erschwerend kommen immer weiter steigende Kosten für Transport und Energie hinzu.
Wir dürfen uns daher der Verantwortung nicht entziehen, komplexe Fragen ganzheitlich zu diskutieren und auch Folgewirkungen bei den Entscheidungen zu berücksichtigen. Davon ungeachtet wünscht Kasseckert, dass nun Ruhe am Langenselbolder Standort von Thermo Fisher einziehen kann.