(ms/ea) – Der Dezember war an der Wetterstation Erlensee mit 4,8 °C um 3,0 °C wärmer als das langjährige Mittel. Mit 59 l/m² wurde die langjährige Niederschlagssumme um 5 l/m² übertroffen.
An 8 Tagen fiel das Thermometer unter den Gefrierpunkt. Eine Schneedecke wurde an keinem Tag beobachtet, lediglich am 11. konnten einige Schneeflocken registriert werden.
Der Deutsche Wetterdienst beschreibt den Dezember in seinem deutschlandweiten Rückblick als „sonnenscheinreich, mild und meist wenig winterlich“:
Im Dezember befand sich Deutschland nur am Anfang und am Ende unter Hochdruckeinfluss, ansonsten dominierten Tiefdruckgebiete. Diese brachten dem Südwesten reichlich Niederschlag, während sie alle anderen Gebiete nur in abgeschwächter Form erreichten und stattdessen häufig die Sonne schien.
Dabei strömte überwiegend milde, teils sogar ungewöhnlich milde Luft ein, so dass sich auch dieses Jahr der Wunsch nach weißer Weihnacht für die meisten Menschen wieder nicht erfüllte. Insgesamt verlief der Dezember bei wenig Niederschlag und sehr viel Sonnenschein deutlich zu mild. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Im Dezember lag der Temperaturdurchschnitt mit 3,7 Grad Celsius (°C) um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,5 Grad. Damit landete der Dezember 2019 unter den wärmsten zehn seit dem Beginn von Messungen 1881. Seit 2000 stehen 16 zu milde nur vier kalten Dezembern gegenüber. Dieses Jahr befand sich Deutschland meist im Bereich milder Luftmassen aus Südwesten. Am 16. drehte die Strömung auf Süd, wodurch die Zufuhr noch wärmerer Luft einsetzte. Zusätzliche Föhneffekte an den Nordrändern einiger Mittelgebirge und vor allem der Alpen ließen die Temperatur dadurch wenige Tage vor Weihnachten mehrmals auf ungewöhnliche 15 °C und darüber steigen. Piding, nordöstlich von Bad Reichenhall, meldete dabei am 20. mit 20,2 °C die bundesweit höchste Temperatur des Monats. Kalte Luft bestimmte nur an wenigen Tagen das Wetter: Den tiefsten Wert registrierte der DWD am 12. in Oberstdorf mit -13,1 °C.
Mit rund 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Dezember 17 Prozent zu seinem Klimawert von 70 l/m². Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer überquerten Deutschland zwar sehr häufig, doch schwächten sie sich auf ihrem Weg nach Osten deutlich ab. So wurde lediglich im Südwesten das Niederschlagssoll erreicht bzw. übertroffen. Das Saarland kam im Schnitt auf 150 Prozent seines vieljährigen Mittels. Den meisten Regen und Schnee erhielt der Schwarzwald mit örtlich bis zu 305 l/m². Die bundesweit größte Tagesmenge des Monats meldete Baiersbronn-Mitteltal am 13. mit 49,1 l/m². Der Rest des Landes blieb dagegen zu trocken. Im Lee vom Harz kamen dabei teils nur gut 10 l/m² zustande. Nur zu Beginn des zweiten Drittels fiel Schnee bis in die Niederungen. Ansonsten blieb Schnee eine Seltenheit. Stattdessen führten Stürme am 14. in Rheinland-Pfalz und am 15. besonders in Schleswig-Holstein zu Schäden.
Mit knapp 60 Stunden kam der Dezember auf 150 Prozent seines Solls von 38 Stunden und landete damit unter den sonnigsten zehn seit dem Beginn von Messungen 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne am mittleren Neckar mit teils über 100 Stunden. In Schleswig-Holstein schien die Sonne dagegen kaum 30 Stunden.
Bericht: DWD, Markus Sommerfeld; Grafik: Markus Sommerfeld