(pm/ea) – Mit Betroffenheit erfuhr kürzlich Rodenbachs Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) von der kurzfristigen Schließung der Hausarztpraxis Dr. Zillinger im Ortsteil Oberrodenbach zum Ende dieses Jahres. Damit verliert der Rodenbacher Ortsteil mit rund 2.400 Einwohnern den einzigen Arzt, der insbesondere für Ältere fußläufig erreichbar war oder sie im Rahmen eines Hausbesuches versorgt hat.
„Nur wenige haben wohl bisher einen Platz bei bestehenden Hausärzten in Niederrodenbach gefunden, da auch diese bereits einen hohen Patientenstamm aufweisen“, berichtet Bürgermeister Schejna auf Nachfrage.
In einem Gespräch habe er vor einigen Tagen mit Dr. Zillinger persönlich und Frau Fock vom Main-Kinzig-Kreis als zuständige Koordinatorin für die ärztliche Versorgung versucht, eine Regelung im Sinne aller Beteiligten zu finden. Allerdings gestaltet sich der Erhalt der ärztlichen Versorgung in Oberrodenbach auf Grund der allgemein schlechten Hausarztversorgung abseits von Großstädten schwierig. Bereits die Suche von Dr. Zillinger selbst, blieb in den zurückliegenden Monaten ohne Ergebnis.
„Es wird daher aller Voraussicht nach leider kurzfristig keinen Ersatz geben. Wir versuchen aber mit Hochdruck, eine Interimslösung zu finden, damit die Patienten nicht am 01.01.2020 ohne ärztliche Versorgung dastehen. Gleichzeitig ist es wichtig, gemeinsam mit Frau Fock als Beauftragte des Kreises und der Ärzteschaft vor Ort weiter nach langfristigen Alternativen zu suchen. Auch die kassenärztliche Vereinigung wurde diesbezüglich mit angesprochen, um für die Patienten eine Lösung nach der Schließung zu suchen. Denn langfristig gilt es, den Sitz in Oberrodenbach wieder vollumfänglich zu besetzen“, betont Klaus Schejna und verweist in diesem Zusammenhang auch auf seine beschränkten Möglichkeiten in diesem Bereich.
Die Gemeinde könne aber einem möglichen Nachfolger die Ansiedlung erleichtern: „Wir haben Grundstücke in Oberrodenbach, die wir dafür vorhalten. Ein potenzieller Nachfolger kann sich daher gerne direkt an mich wenden“, führt Rodenbachs Bürgermeister aus. Eine Anmietung der bisherigen Räumlichkeiten habe Dr. Zillinger auch in Aussicht gestellt, so Schejna.