(pm/ea) – Der Wald und das forstwirtschaftliche Handeln stehen derzeit im Fokus des öffentlichen Interesses. Bei einem Treffen haben sich Bürgermeister Klaus Schejna und Umweltberaterin Silke Fees mit dem örtlichen Naturschutz von Vogel- und Naturschutzverein (VNR/NABU) und HGON über die derzeitige Situation des Rodenbacher Gemeindewaldes ausgetauscht.
Auch im Gemeindewald Rodenbach sind die klimabedingten Schadbilder deutlich wahrnehmbar. Absterbende Laub- und Nadelbäume sowie temperaturbegünstigte Maikäferschäden an kleinen Waldbäumen sind flächendeckend vorhanden. In den geschlossenen gut strukturierten Laubholzaltbeständen sind die Schäden jedoch nicht so gravierend.
Der Gemeindewald Rodenbach wird unter Gesichtspunkten des Waldnaturschutzes vorbildlich von der Gemeinde verwaltet. Neben der Ausweisung von rund 5 % des 180 ha großen Gemeindewaldes als Waldnaturschutzflächen, die nicht mehr forstlich bewirtschaftet und dauerhaft erhalten werden sollen, sind auch besonders alte Laubholzbäume als Habitatbäume erfasst und dauerhaft geschützt.. Die Vertreter der Naturschutzrunde bedankten sich hierfür bei Bürgermeister Klaus Schejna. Forstwirtschaftlich soll der Gemeindewald zukünftig deutlich weniger beansprucht werden. Ein Nutzungsverzicht für Holz aus planmäßiger Nutzung wurde für fünf Jahre von den politischen Gremien festgelegt. Gleichzeitig soll der Laubholzanteil erhöht werden, um eine klimabezogene Risikoverteilung und somit eine Stabilisierung des Waldes zu gewährleisten.
Zur Förderung der Biodiversität und des Artenschutzes möchten die Vertreter von HGON/NABU und der Gemeinde in nächster Zeit in bestimmten Waldbereichen gezielt abgestufte und strukturierte Waldränder aufbauen. Hier sollen standortangepasste, heimische Baumarten zum Aufbau eines stufigen Waldrandes gepflanzt werden. Die Förderung von, für den Artenschutz wertvolle Baumarten, wie zum Beispiel Eberesche, Wildobst, Vogelkirsche, Elsbeere, trägt somit direkt zur Erhöhung der Artenvielfalt bei.
Die Gemeinde Rodenbach beabsichtigt, derzeit brachliegende Grundstücke, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden und die direkt am Waldrand liegen, für den Aufbau von funktionsfähigen Waldrändern zur Verfügung zu stellen. Im Auftrag von NABU und HGON soll ein Konzept erstellt werden, wie durch die Anpflanzungen von unterschiedlichen Sträuchern und Bäumen ökologisch wertvolle Refugien entstehen können. Mit dem zu erstellenden Konzept wird auch eine erste Kostenschätzung erarbeitet. Über den Forsthaushalt der Gemeinde könnten die Pflanzmaßnahmen abgebildet werden.
Für die nachhaltige Sicherung unseres Waldes mit seinen vielfältigen Erscheinungsformen und Funktionen ist ein flexibles und kreatives Vorgehen im Rahmen einer naturgemäßen Bewirtschaftungsweise erforderlich, sind sich die beteiligten Gesprächspartner einig. „Der Wald braucht uns nicht, aber wir brauchen den Wald“, bringt es Alfred Keim zum Ende der Gesprächsrunde passend auf den Punkt.
Auf dem Foto (v.l.): Alfred Keim (VNR/NABU), Silke Fees (Umweltberaterin), Reinhard Lukas (VNR/NABU), Arthur Wiegelmann (VNR/NABU), Klaus Schejna (Bürgermeister), Karl Raab (HGON)
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