(pm/ea) – „Jugendarbeit ist eine zentrale Aufgabe der Stadt. Diese muss nun endlich wieder wahrgenommen und vor allem ernst genommen werden. Die derzeitige Situation in Bruchköbel ist langfristig jedenfalls keine Lösung“, so Gina Mahlke, stellvertretende Vorsitzende der Bruchköbeler Jusos in einer Pressemitteilung.
Im Rahmen einer gründlichen Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage in Bruchköbel und vorbildlichen Beispielen anderer Kommunen, wurden konkrete Anforderungen an eine wiederaufzunehmende städtische Jugendarbeit erarbeitet.
Die Jugendarbeit der Stadt Bruchköbel soll sich demnach an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientieren, konfessionslos und offen für alle Gruppen sein. Grundlage hierfür ist ein eigenes Jugendzentrum mit geeigneten Räumlichkeiten, das die Jugendlichen gerne besuchen, weil es auf ihre Anforderungen zugeschnitten ist und sie sich dort entfalten können. Bruchköbel verfügt über ein breites und vielfältiges Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten, welches im Wesentlichen von den Vereinen und Kirchen getragen wird. „Darauf kann Bruchköbel stolz sein! Über diese spezifischen Formen der Jugendarbeit hinaus müssen wir jedoch weitere unabhängige Angebote und vor allem Freiräume anbieten, die auch neue, zeitgemäße Formate und, durch eine starke Beteiligung junger Menschen, nicht zuletzt Anpassungsfähigkeit ermöglichen“, betonte der stellvertretende Juso-Vorsitzende Janis Machtanz.
Die Bruchköbeler Jusos begrüßen daher den Antrag der SPD-Fraktion für die kommende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung. „Es wird Zeit, dieses Thema endlich anzupacken und zwar richtig – konsequent, mit Sinn und Verstand. Es braucht eine echte Informationsgrundlage durch eine möglichst umfassende Beteiligung der Jugendlichen, ein ordentliches Konzept, dazu passende Räumlichkeiten sowie schließlich auch eine angemessene und qualifizierte personelle Unterlegung“, so der Bruchköbeler Juso und stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Patrick Woschek.
„Im Alter zwischen sechs und 25 Jahren leben mehr als 3.500 Kinder und Jugendliche in Bruchköbel. Gut ein Drittel gehört keiner der beiden großen Kirchen an und deshalb ist es ganz wichtig“, so Gina Mahlke, „dass städtische Jugendarbeit unabhängig und konfessionslos ist. Städtische Jugendarbeit muss ein Angebot an alle Jugendliche sein, egal ob beziehungsweise welcher Religion sie angehören“.
„Ich halte es immer für abenteuerlich, wenn Ältere festlegen wollen, was junge Leute wirklich bewegt. Deshalb spreche ich mich ganz klar für ein nachhaltiges Beteiligungsmodell aus: Mit der Jugend – für die Jugend“, führte Patrick Woschek aus und ergänzte: „Wir müssen zunächst gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen in Erfahrung bringen, beispielsweise über die Schulen und Vereine, worin deren Anforderungen wirklich liegen“. Nur so kann eine hohe Akzeptanz bei den jungen Menschen und damit letztlich auch eine gelungene Jugendarbeit ermöglicht werden. „Ich finde es klasse, dass wir das was wir allgemein fordern in der SPD auch selbst leben, denn bei der Ausarbeitung der zentralen Positionierung zu diesem Thema waren wir in der entsprechenden Arbeitsgruppe von Anfang an stark vertreten“, so Gina Mahle weiter.
„Voraussicht heißt nicht, dass man immer weiß, was genau die Zukunft bringen wird, aber dass man die Grundlage dafür schafft, handlungsfähig und flexibel zu sein. Und eine starke Beteiligung ist eben genau diese Grundlage“, so Machtanz. „Ein Prinzip, dessen konsequente Anwendung kommunaler Planung generell guttäte. Was auf die Jugendarbeit zutrifft, gilt beispielsweise auch für Senioren-Angebote. Hier hat Bruchköbel nun durch den neu einberufenen Seniorenbeirat endlich wieder eine permanentes Beteiligungsorgan. Darauf müssen wir auch für die Jugend hinarbeiten und fordern die politischen Akteure deshalb auf, die Einrichtung eines städtischen Jugendbeirats voranzutreiben“, fügte Patrick Woschek hinzu.
„Spannend wird es sicherlich auch zu sehen, ob sich jene Bürgermeisterkandidaten bei der kommenden Sitzung der Stavo in ihrer Funktion als Fraktionsvorsitzende noch an ihre großen Worte aus der Podiumsdiskussion erinnern können. Dann wird sich bereits abzeichnen, ob die allgegenwärtigen Bekenntnisse zu einem lebenswerten und lebendigen Bruchköbel für alle Generationen mehr als bloße Wahlkampfrhetorik sind“, so Janis Machtanz abschließend.