Deutliches Signal gegen Gewalt an Frauen: „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“

(pm/ea) – Einen ungewohnten Anblick könnte die Brötchentüte beim Bäcker in den nächsten Tagen und Wochen in Hanau und Bruchköbel bieten. Anders als sonst ein Werbeträger für den eigenen Namen setzen die neuen Tüten ein klares Statement: „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ ist in großen roten Lettern zu lesen.

Darunter findet sich der Slogan in sieben weiteren Sprachen. Auf der Rückseite der Papiertüte sind dann neun regionale Institutionen und Einrichtungen samt ihrer Kontaktdaten zu finden, die von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen konkrete Hilfe anbieten.

Hinter dieser ungewöhnlichen Aktion unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Claus Kaminsky steckt eine gemeinsame Initiative des „Facharbeitskreises gegen Gewalt an Frauen“ und des Frauenbüros der Stadt Hanau, um im Vorfeld des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November das Thema verstärkt in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken und gleichzeitig die betroffenen Frauen auf Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen. Die Stadt Bruchköbel beteiligt sich ebenfalls aktiv an der Kampagne.

Wie die kommunale Frauenbeauftragte der Stadt Hanau, Monika Kühn-Bousonville, zum Auftakt der diesjährigen Aktion erläuterte, werden die Tüten erstmals nicht nur in Kooperation mit verschiedenen Bäckereien in Hanau und Bruchköbel ausgegeben, sondern auch auf den Wochenmärkten der beiden Städte. „Die Beteiligung ist erfreulich hoch, so dass wir in diesem Jahr 150.000 Tüten und damit 50 Prozent mehr haben produzieren lassen.“

Dass häusliche Gewalt, so die Frauenbeauftragte Kühn-Bousonville, in allen gesellschaftlichen Schichten und Religionen vorkomme, zeige, wie wichtig es sei, das Thema immer wieder aus der Tabuzone zu holen. „Nur dann trauen sich mehr Frauen, der Gewaltspirale zu entfliehen und sich Hilfe zu holen.“

Die anwesenden Sponsoren und Unterstützer, die mit ihrer finanziellen Beteiligung die Realisierung überhaupt erst möglich gemacht haben, waren einhellig der Meinung, dass die Brötchentüte hervorragend geeignet ist, das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu holen. OB Kaminsky erinnerte daran, dass es in Hanau mit dem regelmäßig stattfindenden Stadtlauf bereits ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen gebe. „Mit der Papiertüte werden darüber hinaus auch wichtige Informationen über mögliche Hilfsangebote auf sehr unverfänglichem Wege geliefert.“

Weltweit setzen Frauen alljährlich am 25. November ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Das Datum geht zurück auf die Ermordung drei aus der Dominikanischen Republik stammenden Widerstandskämpferinnen am 25. November 1960, durch das Trujillo-Regime. 1999 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November zum „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“ zu erklären. Überall auf der Welt finden seither an diesem Tag Aktionen statt, die auf das Thema aufmerksam machen.

Auf dem Foto (v.l.n.r.): Claudia Krämer (Frauenbeauftragte der Stadt Bruchköbel), Sandra Heberer (Bäckerei Heberer), Patrizia De Blasio (Pro Familia), Peter Krebs (Vorsitzender des Wochenmarktvereins), Bürgermeister Günther Maibach, Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Monika Kühn-Bousonville (Frauenbeauftragte der Stadt Hanau), Silke Wodarczak (Evonik), Dr. German Brachtendorf (Bürgerstiftung Hanau Stadt und Land) und Swantje Ganecki (Frauenhaus Hanau)

Foto: Stadt Hanau

⇒ Weitere Berichte aus Hanau im Regionalteil von Erlensee Aktuell oder direkt unter www.hanau-aktuell.com

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