(pm/ea) – „Keine Frage, das ist für den Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort Hanau eine bedauerliche Nachricht.“ So kommentiert Oberbürgermeister Claus Kaminsky den nunmehr endgültig besiegelten Abbau von rund 600 Stellen im Hanauer Goodyear-Dunlop-Werk.
Der Blick sei jetzt – so der Oberbürgermeister in einer Pressemitteilung – auf die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien zu richten, gleichwohl würdigt er ausdrücklich, dass sich Geschäftsführung und Betriebsrat verständigt haben. Dem Reifenhersteller sei zu wünschen, dass er mit den geplanten richtungsweisenden Investitionen in Höhe von 73 Millionen Euro am Standort Hanau seine Wettbewerbsfähigkeit erhalte.
Kaminsky dankte der Goodyear-Dunlop-Geschäftsführung für ihre offene Informationspolitik der Stadt gegenüber. Im vergangenen Frühjahr hatte Hanaus OB einen „konstruktiven Dialog“ mit Werksleitung und Betriebsrat geführt, kurz nachdem der geplante Stellenabbau bekannt wurde. Seinerzeit bereits hatte Kaminsky Goodyear-Dunlop zugutegehalten sich über Jahrzehnte als Arbeitgeber präsentiert zu haben, der vor allem auch um die Bedeutung seiner guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wisse. Seine dabei geäußerte Hoffnung, dass der Stellenabbau über die nächsten drei Jahre sozialverträglich verlaufe, sehe er nun bestätigt.
Die Stadtspitze sei sich bewusst, dass Unternehmen in Deutschland neben Investitionen in Forschung und Entwicklung innovativer Produkte auch Prozesse effizienter gestalten müssten, um langfristig in Deutschland wettbewerbsfähig produzieren zu können. So gesehen seien die angekündigten 73 Millionen Euro Investitionen für das Hanauer Werk ein „Sicherungsbeitrag für den Erhalt von etwa 800 verbleibenden Arbeitsplätzen, zugleich ein klares Bekenntnis zum Standort Hanau.“ Denn Dunlop gehöre mit seiner 125-jährigen Geschichte zu den „Traditionsträgern in der Brüder-Grimm-Stadt“.
