(pm/ea) – Mit dem Großbrand im Hafengelände endeten einsatzreiche Stunden für die Feuerwehr Hanau, die in einer Pressemitteilung das Einsatzgeschehen noch einmal Revue passieren lässt.
Es begann gegen Mittag an diesem „Brückentag“, dass die Einsatzfrequenz für die Feuerwehr Hanau anstieg und eine Brandmeldeanlage in der Ehrichstraße die Kräfte zum ersten Mal in ihrem 24-Stunden-Dienst ausrücken ließ.
Kurz darauf waren auslaufende Betriebsstoffe nach einem Unfall eines Zweirads am Kurt-Blaum-Platz aufzunehmen.
Die nächste Verschnaufpause hielt nicht lange an und für die Kräfte der Feuerwehr Hanau ging es in die Paul-Ehrlich-Straße zu einem dort gemeldeten Kellerbrand, welcher sich glücklicherweise als ein relativ harmloses brennendes Papiertuch erwies.
Gegen 16 Uhr wurden die Kräfte zu einem brennenden Motorroller auf der Kinzigbrücke alarmiert. Dieser stand komplett in Flammen als die Löschfahrzeuge eintrafen und mit den Löscharbeiten begannen.
In Hanau-Steinheim brannte gegen 16:30 Uhr eine Thuja-Hecke, die noch vor Eintreffen der Kräfte von Anwohnern selbst gelöscht worden war.
Ein gemeldeter PKW-Brand in Hanau-Großauheim war um 17:15 Uhr das Alarmstichwort, mit denen die Kräfte sich beschäftigten mussten und in der Rodgaustraße tätig werden mussten.
Gegen 17 Uhr begannen die Kräfte der freiwilligen Feuerwehr Hanau-Steinheim ihren Brandsicherheitsdienst im Bereich der Altstadt, um für das geplante Entzünden und die Sicherheit rund um das Johannisfeuer zu sorgen. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht zu erahnen, dass der Großbrand in der Canthalstraße, welcher gegen 18:40 Uhr gemeldet wurde, dem Fest ein früheres Ende als geplant setzen werden würde.
Zunächst wurden die hauptamtlichen Kräfte und die Einsatzabteilung Hanau-Mitte alarmiert. Die bereits auf der Anfahrt wahrnehmbare Rauchsäule und das Schadenausmaß vor Ort, ließ den Einsatzleiter bereits frühzeitig weitere Einsatzabteilungen, den Gerätewagen Messtechnik und den Abrollbehälter Schaum nachalarmieren. Mehrere Rohre und ein Löschangriff über die Drehleiter wurden sofort vorgenommen. Es brannte eine Fläche von circa 30 x 30 m auf dem Gelände eines Betriebes direkt angrenzend an eine Tankstelle nahe der Steinheimer Brücke. Eine Erhöhung des Alarmstichwortes auf „Feuer in Gewerbebetrieb“ und die Anforderung des Einsatzleitwagens 2 des Main-Kinzig-Kreises waren der anwachsenden Größe der Einsatzstelle geschuldet. Weiterhin wurden alle Einsatzabteilungen der Stadtteilwehren Hanaus alarmiert und mit Kräften in den Hanauer Hafen beordert. Gegen 19:40 Uhr erfolgte die Warnung der Bevölkerung durch KATWARN (eine Applikation für Smartphones, um gezielte Informationen an Betroffene zu senden), mit der Mitteilung, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zur Bereitstellung von Rettungsmitteln und zur Versorgung der Einsatzkräfte wurde das Deutsche Rote Kreuz aus Bruchköbel alarmiert.
Die Löscharbeiten gestalteten sich als langwierig und es wurden große Mengen an Schaummitteln benötigt, die durch weitere alarmierte Kräfte von der Werkfeuerwehr Industriepark Wolfgang zur Einsatzstelle gebracht wurden. Parallel dazu nahm der Wasserrettungszug mit Kräften aus Maintal Ölsperren auf dem Main vor, um etwaige Ausbreitung in Richtung des Gewässers zu unterbinden.
Gegen 21:20 Uhr hatte sich der Brand auf eine Fläche von 40 x 40 m ausgebreitet, es wurden Kräfte aus Dietzenbach, Nidderau, Großkrotzenburg, Hasselroth, Gründau und Gelnhausen und ein Löschboot der Feuerwehr Frankfurt nachgefordert. Das Technische Hilfswerk traf mit Fachberatern ein, um die Einsatzleitung vor Ort zu unterstützen.
Gegen 22 Uhr wurde, zum Missfallen vieler Besucher und Standbetreiber, das Altstadtfest in Steinheim durch den Veranstalter beendet und das Johannisfeuer nicht entzündet.
Die Maßnahmen der Kräfte vor Ort führten nach langem und schwierigem Vorgehen zum Erfolg und ein eingesetzter Bagger konnte das Brandgut auseinanderziehen, um an alle Brandherde heran kommen zu können. Gegen Mitternacht konnte „Feuer unter Kontrolle“ vermeldet werden. Umfangreiche Nachlöscharbeiten waren nötig und es wurde eine lange Nacht für die eingesetzten Kräfte.
Zeitweise waren mehr als 180 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz, bei den Löscharbeiten wurden drei Feuerwehrkräfte leicht verletzt und durch den Rettungsdienst behandelt. Der Einsatz konnte gegen 5:15 Uhr erfolgreich beendet werden und zieht am heutigen Samstag weitere Maßnahmen an der Einsatzstelle und auf der Hauptfeuerwache nach sich.
In der Umgebung kam es zu Rauch- und Geruchsentwicklungen. Es kann aufgrund der Rauchausbreitung vereinzelt zu leichtem Kratzen im Hals kommen, aber es sind keine gesundheitlichen Folgen zu erwarten. Die Feuerwehr Hanau hat im Zuge dessen Messungen in der Umgebung durchgeführt und konnte keine Schadstoffe feststellen.
Ein großer Dank der Hanauer Feuerwehr ergeht an alle eingesetzten Kräfte und involvierten Institutionen.
Fotos: Feuerwehr Hanau