(pm/ea) – Aufmerksame Beobachter haben im Bruchköbeler Stadtgebiet bereits einen schillernden Teppich aus geflügelten Insekten an Lindenbäumen bemerkt. Überzählige Lindenwanzen sitzen dort dichtgedrängt am Stamm und bilden langgestreckte Brücken bis in den Kronenbereich der befallenen Bäume.
Die zur Familie der Langwanzen gehörende Art stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und sorgte erstmalig im Jahr 2015 für großes Erstaunen im Süddeutschen Raum. Mittelweile sind die vier bis sechs Millimeter großen, rot gefärbten Lindenwanzen mit den auffällig gekennzeichneten silberfarbenen Flügeln in ganz Deutschland verbreitet.
Bevorzugt angeflogen werden Malvengewächse wie z.B. Linden und Strauchpappeln, um den für sie besonders nahrhaften Pflanzensaft aus den Blättern und unverholzten Trieben aufzunehmen. Die Eiablage erfolgt im Frühjahr direkt am Stamm. Da die Lindenwanzen im Freien überwintern sind massenhafte Ansammlungen besonders im Herbst und Frühjahr an Ästen- und Baumstämmen zu beobachten. Dort sitzen sie nach Wärme suchend mit Vorliebe in den Rindenritzen der Wirtsbäume. Jedoch überleben nur die wenigsten Tiere die deutschen Winter.
Durch die zunehmend milderen Winter könnte sich das zukünftig aber verändern. Lindenwanzen gelten derzeit als nicht bekämpfungswürdig, da sie an den Wirtspflanzen keine großen Schäden verursachen und auch bisher kein Fall bekannt geworden ist, in den sie ein Absterben des Baums hervorgerufen haben. Die Lindenwanze ist eher als Lästling einzustufen und stellt keine Gefahr für Mensch, Tier und Pflanze dar.
Auf dem Foto: Stamm einer befallenen Linde mit Lindenwanzen
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