Voraushelfer-Gruppe der Feuerwehr Neuberg in Dienst gestellt

(pm/ea) – Am Montag fand im Rahmen einer Feierstunde die Indienststellung der Voraushelfer-Gruppe der Feuerwehr Neuberg statt.


Zu dieser begrüßte die Gemeindebrandinspektion Mitglieder der Einsatzabteilungen beider Ortsteilwehren und Gäste im Feuerwehrgerätehaus in Neuberg-Ravolzhausen.

Zunächst ging Gemeindebrandinspektor Uwe Reifenberger auf die Funktion der Voraushelfer und deren Intention innerhalb der Feuerwehr ein.
Jedes Jahr sterben in Deutschland über 150.000 Menschen aufgrund zu spät eingeleiteter Erster Hilfe. Nach dem Absetzen des Notrufs bei der Rettungsleitstelle alarmiert diese Notarzt und Rettungsdienst. In Hessen sind die Einsatzkräfte verpflichtet, eine Hilfsfrist von 10 Minuten einzuhalten. Bei einem Herzstillstand kommt es dabei auf jede Minute an! Mit jeder verstrichenen Minute sinkt die Überlebenschance rapide. Entscheidend für den Erfolg dabei ist daher der Einsatz von Ersthelfern, wozu in Hessen seit vielen Jahren erfolgreich sogenannte „Voraushelfer“ eingesetzt werden, die die Rettungskette erheblich verkürzen können und den sogenannten „therapiefreien Intervall“ bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit ersten medizinischen Sofortmaßnahmen überbrücken. Sie werden immer dann alarmiert, wenn es nach Einschätzung der Rettungsleitstelle erforderlich ist, das heißt wenn ein Patient bewusstlos ist oder nicht mehr atmet. Ihre Alarmierung erfolgt zumeist über den regulären Meldeempfänger oder die Alarmierung per SMS. Das Einsatzgebiet der Voraushelfer ist kommunal eng eingegrenzt und beschränkt sich meist auf ihren Wohnort. Meist rücken sie mit dem privaten Fahrzeug zur Einsatzstelle aus, manchmal auch mit Feuerwehrfahrzeugen. Auch wenn Voraushelfer vor dem Rettungsdienst eintreffen, sind sie kein Ersatz für diesen, sondern eine Ergänzung. Schon mehrfach wurde in der Vergangenheit der Wunsch von Seiten der Einsatzkräfte vorgetragen, ähnlich zu den bereits aktiven Voraushelfer-Gruppen in den Nachbarkommunen dies auch in Neuberg zu etablieren.

Anschließend erläuterte der Leiter der Voraushelfer-Gruppe, Michael Heck, deren Werdegang und die Ausbildung bis zur heutigen Indienststellung. Nach einigen Planungen und intensiver Erörterung dieses Themas wurde entschieden, die Voraushelfer als zusätzlichen Fachbereich für alle interessierten Einsatzkräfte der Feuerwehr Neuberg in Kooperation mit weiteren Hilfsorganisationen zu etablieren. Nach einem Informationsabend für alle Einsatzkräfte und einem Workshop wurden die gemeinsamen Ziele, Wünsche und Rahmenbedingungen erarbeitet und festgelegt. Die Gruppe trifft sich nun zweimal im Monat abwechselnd in den Feuerwehrgerätehäusern in Neuberg sowie im DRK Haus der OV-Neuberg. Die Ausbildung wird teilweise gemeinsam mit den Mitgliedern des DRK durchgeführt, welche an diesem Abend auch anwesend waren. Nach erfolgter Ausbildung über ein halbes Jahr, ist diese Gruppe mit 15 Mitgliedern daher nun einsatzbereit und kann von der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises alarmiert werden.

Bürgermeisterin Iris Schröder dankte in Ihren Grußworten, auch im Namen der anwesenden Mitglieder des Gemeindevorstandes, den Einsatzkräften der Feuerwehr Neuberg für Ihr Engagement und heute besonders den Voraushelfern für Ihren zusätzlichen Einsatz sowie den Verantwortlichen für die Organisation und Einsatzwillen.

Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst des Main-Kinzig-Kreises, Dr. Lenz, überbrachte die Grüße von Landrat Thorsten Stolz und Kreisbrandinspektor Markus Busanni. Er lobte dabei die fundierte Herangehensweise und Ausbildung sowie die Kooperationen über die Grenzen der Hilfsorganisationen hinaus, welche hier in Neuberg bei diesem Thema umgesetzt und gelebt werden.

In den weiteren Grußworten überbrachten Ute Birkner für den Förderverein Freiwillige Feuerwehr Neuberg OT. Rüdigheim und Oliver Heck für den 1. Rüdigheimer Carnevalsverein die besten Grüße und dankten den Voraus-Helfern ebenfalls für Ihren Einsatz am Neuberger Bürger.

Ein großes Dankeschön geht an die Ausbilder, federführend die Vorsitzende des DRK Neuberg Nicole Steffens. Sowie auch der Johanniter-Unfallhilfe und deren Ansprechpartner Uwe Engelter.

Weiterhin dankte man den Mitarbeitern des Gefahrenabwehrzentrums des MKK, allen voran Kreisbrandinspektor und Amtsleiter Markus Busanni und Herrn Dr. Lenz, welcher die Federführung für die Voraushelfer hat und immer mit Rat und Tat zur Seite stand.

Neben den Mitteln aus dem Feuerwehretat der Gemeinde Neuberg wurde der Start der Gruppe unterstützt durch Spenden der Firmen Garten und Landschaftsbau Warning und dem DEVK Versicherungsbüro Tyra Hammer sowie dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Neuberg OT Rüdigheim und dem 1. Rüdigheimer Carnevalsverein.

Zum Abschluss wurden der Notfallrucksack mit der Ausrüstung und eine Warnweste an jeden Voraus-Helfer in Neuberg offiziell übergeben. Diese konnten am Anschluss von den Gästen begutachtet werden.

Foto: Feuerwehr Neuberg

⇒www.neuberg-aktuell.de

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