(pm/ea) – Der lange vorbereitete und rund zwölf Monate dauernde Wettbewerbliche Dialog zur Vergabe der Bauaufträge für Bruchköbels neues Stadtzentrum ist abgeschlossen. Im ersten Schritt soll die Vergabe für das Stadthaus, die Außenanlagen und die komplette Tiefgarage erteilt werden.
Hierfür wird das wirtschaftlichste Angebot berücksichtigt. Demnach soll ein renommiertes und erfahrenes Unternehmen der Bauwirtschaft das Stadthaus, die Tiefgarage und Außenanlagen zu einem Festpreis als Generalunternehmer bauen.
Für die ausgeschriebenen Leistungen haben am Ende der Dialogphase drei Bieter verbindliche Angebote abgegeben. Durch die pauschale Angebotsvergabe als Generalunternehmerleistung auf der Basis eines umfangreichen, stadtseits beauftragten Planwerks entsteht Kostensicherheit.
Im Auftragsvolumen von rd. 26,8 Mio. Euro enthalten ist, anders als ursprünglich kalkuliert, der Bau der gesamten Tiefgarage, die unter dem Stadthaus, Stadtplatz und Nahversorgermarkt gebaut wird. Die Tiefgarage wird Platz für 226 moderne Parkplätze, Fahrradstellplätze und E-Ladesäulen im Zentrum Bruchköbels bieten.
Bürgermeister Günter Maibach sieht im Betrieb und Vorhalten der modernen Tiefgarage im Zentrum vor allem einen Standortvorteil und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität. „Das Innenstadtareal bietet nur mit einer Tiefgarage genug Platz für die entscheidenden Kriterien, die künftig ein beliebtes und damit belebtes Stadtzentrum ausmachen. Dazu gehören hochwertige Grün-, Wasser- und öffentliche Aufenthalts- und Aktionsflächen sowie attraktiver Wohnraum. Im Laufe der Verhandlungen mit den Investoren ist uns zudem klar geworden, dass es für die Stadt viele Vorteile bietet, die Tiefgarage selbst zu bauen und zu betreiben. So kann der Eigentümer die Höhe der Parkgebühren festlegen. Möglich wird vergünstigtes Parken am Abend und bei ausgewählten Veranstaltungen. Geplant ist außerdem, mit dem Bruchköbeler Einzelhandel ein Rückvergütungssystem zu etablieren. Dies alles wird wesentlich vereinfacht, wenn die Stadt selbst der Betreiber der Tiefgarage ist,“ fasst der Rathauschef zusammen.
Das obsiegende Unternehmen wird neben dem Bauauftrag eine Fläche von ca. 4.750 Quadratmetern von der Stadt erwerben, um hierauf den geplanten Supermarkt zu errichten. Für 80 Stellplätze, die tagsüber dem Supermarkt zur Verfügung stehen sollen, wird eine Miete an die Stadt gezahlt. Die Stellplätze werden 90 Minuten für die Kunden des Supermarkts kostenlos nutzbar sein.
Für Teil zwei des umfangeichen städtebaulichen Vorhabens in Bruchköbels Zentrum, das Wohn- und Geschäftshaus auf dem Grundstück des jetzigen Bürgerhauses, haben ebenfalls zwei namhafte Bieter der Bauwirtschaft verbindliche Angebote abgegeben. Über die Vergabe soll direkt nach der Sommerpause entschieden werden.
Nach Abschluss aller Bauarbeiten rechts und links des Krebsbachs wird das städtische Investitionsvolumen der Gesamtmaßnahme durch das zusätzliche Bauteil zwei der Tiefgarage auf rund 33,4 Mio. Euro steigen. Darin enthalten, sind auch Stadtreparaturarbeiten wie der Umbau des
Inneren Rings und die Erneuerung der Brückenbauwerke. Zudem sind darin baubegleitende Kosten wie Projektsteuerung und Baustellenkommunikation berücksichtigt. Dem damit um rund 5,7 Mio. Euro gestiegenen Investitionsvolumen steht der Wert des zweiten Tiefgaragenanteils in Höhe von rund 6 Mio. Euro gegenüber.
Für die Mehrkosten unterbreitet die Beschlussvorlage den Stadtverordneten der Stadt Bruchköbel den Vorschlag, die Deckung aus Einnahmen bereits getätigter Grundstücksverkäufe zu entnehmen. Mit der Vergabeempfehlung kann das über sieben Jahre sorgfältig geplante Projekt der Stadt durch das positive Votum der Stadtverordnetenversammlung am 25. Juni 2019 auf den Weg gebracht werden. Neunzig Tage nach der Vergabe ist der erste Spatenstich terminiert. Gibt die Stadtverordnetenversammlung noch vor der Sommerpause grünes Licht für den Bauauftrag, kann ein
Baubeginn noch dieses Jahr erfolgen.