„Neues Bauen in Hessen“ in Publikationsreihe „Kulturelle Entdeckungen“ vorgestellt

(pm/ea) – 155 Objekte der Architektur laden dazu ein, sich auf Entdeckungstour zum Neuen Bauen in Hessen zu begeben. Unter dem Titel „Kulturelle Entdeckungen Neues Bauen in Hessen“ haben über 30 Autoren mit profunder Sachkenntnis eine Auswahl von bekannten und zum Teil verborgenen Architekturen aus Hessen erarbeitet.

Sie datieren in die Zeit von 1919 bis 1970. Zu den ausgewählten Bauten gehören neben Verwaltungs- und Fabrikgebäuden auch Sportstätten, Sakral- und Industriebauten sowie Kleinarchitekturen und Privathäuser. Eine Besonderheit ist die Einbeziehung des ländlichen Raumes, der mit der Architektur des Neuen Bauens eher selten in Verbindung gebracht wird.

„Aus der Region – für die Region“

Von „B“ wie Bad Arolsen bis „Z“ wie Zwingenberg wird nach Orten alphabetisch sortiert auf jeder Seite ein architektonisches Objekt mit einem Text und einem Bild
vorgestellt. Ein Infokasten gibt zusätzliche Informationen zu Adresse, Kontakt- und Zugänglichkeit.

Sieben Themenbeiträge beleuchten besondere Inhalte der Architektur des Neuen Bauens. Sie behandeln zum einen allgemeinere Themen wie die Lehre des Bauhauses und sein Einfluss auf die internationale Architektur, das serielle Bauen zur Schaffung günstigen Wohnraums, den Deutschen Werkbund, den Stilpluralismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts und Wasserhäuschen als Kult- und Kunstobjekt. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Projekte des Neuen Frankfurts.

Reformideen für Architektur und Design wurden auch in Hanau von der Firma Haarer umgesetzt. Die „wirtschaftliche Küche“ der Gebrüder Haarer wurde als „Werkstatt der Frau“ entwickelt. Sie ließen sich von den Ideen der bekannten „Frankfurter Küche“ von Margarete Lihotzky leiten. Ernst May, Leiter des städtischen Siedlungsamtes Frankfurt beauftragte Haarer zwischen 1926 und 1928 einzelne Elemente für die 3.850 Einbauküchen der städtischen Siedlungen in Frankfurt herstellen zu lassen. So wurden vor allem die Haarer Aluminiumschütten fester Bestandteil der „Frankfurter Küche“.

Dr. Ingo Wiedemeiner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau führte aus, dass auch in Hanau etliche Architekturen errichtet wurden, die die Ideen des Bauhauses reflektieren. Häufig seien die Bauten in der Formensprache des Funktionalismus und der Neuen Sachlichkeit errichtet worden. Beispielhaft nannte er das von Erwin Paul Lenz entworfene Heinrich-Fischer-Bad mit seinen drei Baukuben. Trotz seiner Umbauten strahle es heute noch die Architektur seiner Enstehungszeit aus.

Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen machte deutlich, dass die Publikation ein Teil der umfangreichen Fördermaßnahmen im Rahmen des Bauhaus Jubiläums sei. Zudem seien an etlichen Gebäuden der Nachkriegsmoderne der 1950er Jahre Gestaltungsformen erkennbar, die am Bauhaus entstanden und später fortentwickelt wurden. Um der damaligen Wohnungsnot zu begegnen, sei der Siedlungsbau – vor allem durch Ernst May in Frankfurt geprägt – auch in Hanau deutlich vorangetrieben worden. Hierfür liefere die Wohnsiedlung Freigericht der „Kleinwohungsbau GmbH“ ein besonderes Beispiel, die von den Architekten Deines & Clormann umgesetzt wurde.

Richard Schaffer-Hartmann, ehemaliger Leiter der Museen der Stadt Hanau und Autor der Hanauer Objektbeschreibungen führte aus, dass der Band ein auf ganz Hessen differenziertes Bild der Architektur des Neuen Bauens und der Nachkriegsmoderne ermögliche. Dem Titel des Bandes Kulturelle Entdeckungen werde das Grabmal von Heinrich Bracker gerecht, das 1921 auf dem Hanauer Hauptfriedhof errichtet wurde. Hier ließe sich die Reformbewegung, wie sie auch bei Grabsteinen umgesetzt wurde, in ihrer besonderen Form ablesen. Zudem habe er bei der Objektauswahl für Hanau besonders viel Wert auf Vollständigkeit der Siedlungen und auf noch sichtbare Elemente des Neuen Bauens gelegt.

Der Band „Kulturelle Entdeckungen Neues Bauen in Hessen“ ist für 9,90 Euro über den Buchhandel (ISBN 978-3-7954-3402-1) sowie online über den Verlag www.schnell-und-steiner.de und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, marietta.lueders@sgvht.de erhältlich.

Auf dem Foto (v.l): Matthias Haupt, Geschäftsführer Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Richard Schaffer-Hartmann, Co-Autor, Marietta Lüders, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Hanau

Foto: PM

⇒www.hanau-aktuell.com

 

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