(pm/ea) – Auf der gemeinsamen Jahreshauptversammlung von Feuerwehr und Feuerwehrverein konnten am Freitag in Bruchköbel gleich drei wichtige Wahlämter besetzt werden. Sowohl die Position des Stellv. Wehrführers als auch die Positionen des Ersten und Zweiten Vorsitzendes des Feuerwehrvereins wurden gewählt und die bisherigen Funktionsträger in allen Fällen einstimmig von der Versammlung für eine neue Amtszeit bestätigt.
Bürgermeister Günter Maibach, der erste Gastredner an diesem Abend, hatte nicht nur zahlreiche Dankesworte für die Feuerwehr im Gepäck sondern auch ein etwas ungewöhnliches Geschenk dabei. Zwei Kennzeichen mit der Aufschrift „HU-FW 10“ hatte der Rathauschef mitgebracht und damit sein Versprechen erfüllt, einen „alten Schatz“ der Feuerwehr wieder zurück auf die Straße zu bringen.
„Die Rede ist von einem alten VW Käfer, Baujahr 1966, den der Feuerwehrverein zuvor in einer Spezialwerkstatt auf Vordermann gebracht hatte. Mit einem frischen historischen Gutachten ausgestattet, erhielt der Käfer nun die Zulassung vom TÜV und wird zukünftig bei Veranstaltungen als „kleiner Augenschmaus“ wieder für jedermann zu sehen sein. Der Erste Vorsitzende Michael März lud den Bürgermeister auch direkt zu einer Probefahrt mit dem typisch knatternden VW ein.
Stadtbrandinspektor Klaus Lauterbach hob in seiner Rede die wichtige ehrenamtliche Arbeit der Brandschützer hervor. Die ständigen Übungen und Fortbildungen der Einsatzabteilung seien wichtiger Bestandteil in einer Welt, in der sich innerhalb von Monaten viele Dinge neu entwickeln. Einen besonderen Dank richtete Lauterbach auch an die, in seinen Worten gefasste, hervorragende Kinder- und Jugendarbeit. Die Zahlen zeigen schon lange, dass sich die Mitgliederentwicklung der letzten Jahre aufgrund der Arbeit in der Kinder- und Jugendfeuerwehr auszahle.
Auch Kreisbrandmeister Volker Achtert, der viele Informationen von der letzten Verbandversammlung weitergeben konnte, überbrachte die Dankesworte des Main-Kinzig-Kreises. In seinen Worten drehte sich vieles um den neu aufgestellten Kreisfeuerwehrverband, der nun mit frischem Wind wieder an den Start gebracht wurde. Achtert baut auch drauf, den Verband mit neuen, frischen Mitgliedern zu verjüngen.
Michael März berichtete über das vergangene Vereinsjahr und stellte die Wichtigkeit der Vereinsarbeit bei vielen Veranstaltungen, die ohne viele Helfer nicht möglich wären, im Jahr heraus. So fließt am Tag der offenen Tür oder am Weihnachtsmarkt Geld in die Kasse, mit dem wichtige Anschaffungen finanziell realisiert werden können. Für das vergangene Jahr bedeutete dies, dass der Feuerwehrverein einen AED (Automatisierten externen Defibrillator), eine großen Notfallrucksack für die medizinische Versorgung und ein Navigationsgerät für das neue Mannschaftstransportfahrzeug getragen hat. „Das sind Investitionen in die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt und dieser Aufgabe können wir nur gerecht werden, wenn die Mitgliederentwicklung positiv weitergeht“, sagte März. Aktuell habe der Verein der Feuerwehr 489 Mitglieder.
Auch der Wehrführer der Innenstadt, Nino Balzer, blickte mit der Versammlung auf das letzte Jahr zurück. 2018 war laut Balzer in arbeitsintensives Jahr: „Mit 147 Ereignissen hatten wir eine Steigerung von 32 Einsätzen im Vergleich zum Vorjahr. Dieses „mehr“ an Einsätzen ist aber nicht wirklich aufgefallen“, berichtete Balzer rückblickend. Beim Mitgliederbestand änderte sich im letzten Jahr unter dem Strich nichts. „Weiterhin sind 51 Feuerwehrleute (darunter 8 Frauen) zum Schutz unserer Bürger hier am Standort Innenstadt aktiv“, so Balzer. Dass die Mitgliederzahl stabil bleibt, ist auch der guten Nachwuchsarbeit zu verdanken, denn im letzten Jahr verließen -meist berufsbedingt- neun Feuerwehrleute den aktiven Dienst. Durch Nachrücker und Rückkehrer in gleicher Höhe, konnte der Personalschwund wieder aufgefangen werden. Besonders lobend erwähnte Balzer in seinem Jahresrückblick auf das Interesse an Aus- und Fortbildung innerhalb seiner Mannschaft. „114 Anmeldungen zu Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene sowie Veranstaltungen die darüber hinaus gehen sind ein sehr gutes Signal“, freute sich der Wehrführer. Gleichzeitig sie dies für Balzer aber auch ein Beleg dafür, dass nur mit dem Willen an stetiger Aus- und Fortbildung die Einsatzbereitschaft mittel- bis langfristig aufrecht erhalten werden kann. Balzer hat die Stunden aus Einsätzen und Ausbildungen addiert und konnte mit 7725 Stunden eine imposante Zahl aufbieten. „Dies bedeutet, dass im Durchschnitt jeder Aktive in seiner Freizeit ehrenamtlich, ohne Bezahlung, fast 19 Arbeitstage für das Gemeinwohl im Einsatz war. Das ist ein immenser Zeitaufwand mit hoher Qualität für die Sicherheit der Bürger“, resümierte er.
Die Jugend im Blick hatte Jugendwart Kevin Mack. „Wir hatten ein aufregendes und spannendes Jahr und eine lustige Zeit“. 25 Jugendliche, davon aktuell nur ein Mädchen, bereiten sich mit Übungen und Unterrichten auf eine mögliche Übernahme in die Einsatzabteilung vor. Mack freute sich bereits auf die nächsten „Aufrücker“ aus den Reihen der Kinderfeuerwehr. Alleine 2019 werden dies voraussichtlich sieben Stück werden. Florian Hinkel als Leiter der Kinderfeuerwehr betreut derzeit mit seinem Team 21 Kinder zwischen 6 und 9 Jahren.
Bei den anstehenden Wahlen gab es an diesem Abend keine Überraschungen. Michael März und Peter Hartmann bilden weiterhin als Erster und Zweiter Vorsitzender den Kopf des Feuerwehrvereins und auch Hans-Jürgen Herwig wurde wie zuvor einstimmig erneut Beisitzer. Auch der stellvertretende Wehrführer Marc Wittig, der sich für eine neue Amtszeit zur Verfügung gestellt hatte, wurde einstimmig von den Aktiven im Amt bestätigt. Er darf nun weitere fünf Jahre mit seinem Amtskollegen Nino Balzer die Geschicke der Einsatzabteilung lenken.
Ehrungen
25 Jahre Mitgliedschaft: Peter Stutz, Peter Hartmann, Georg Ruth, Thomas Emer
40 Jahre Mitgliedschaft: Michael Bätz, Bruno Hufnagel, Kurt Kleppich, Alexander Malin, Joachim Riedel
50 Jahre Mitgliedschaft: Willi Biewald, Rainer Henz, Adolf Kampf, Erhard Köhler60 Jahre Mitgliedschaft: Klaus Szymanski
Fotos: Thoran, Feuerwehr Stadt Bruchköbel-Innenstadt