(pm/ea) – Im Jahre 2011 wurden mit der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest die Anflughöhen auf die Centerbahn um 300 Meter gesenkt. Davon war das ganze Kinzigtal von Gelnhausen über Rodenbach bis Hanau-Steinheim betroffen. Die Empörung war groß. Seit April 2019 hat nun die Flugsicherung die sog. Gegenanflüge um 300 Meter tiefer gelegt, so die IG Fluglärm in einer Pressemitteilung.
Damit nimmt der Fluglärm nördlich der eigentlichen Anflugrouten zu. Betroffen ist die Region um Nidderau und Bad Vilbel.
Die IG Fluglärm Hanau-Kinzigtal hat vor kurzem zu den Anflugverfahren eine Petition an den Bundestag und den Hessischen Landtag eingereicht. Vom Main-Kinzig-Kreis verlautete dazu (Zitat): „Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler unterstützt die Petition der IG Fluglärm, das Anflugverfahren „Point Merge“ erneut und transparent prüfen zu lassen. Im Gegen- und Endanflug werden östlich und westlich des Flughafens hunderttausende von Bürgerinnen und Bürgern täglich mit Fluglärm belastet. Sollte das, was an anderen internationalen Flughäfen mit ähnlich dichter Besiedelung problemlose Praxis ist, auch in unserer Region viele Menschen von Fluglärm entlasten, dann sollte man das näher in Betracht ziehen. Insbesondere mit Blick auf eine jüngste Absenkung der Gegenanflugstrecken um 1.000 Fuß, die die Deutsche Flugsicherung vor wenigen Tagen bekanntgegeben hat, seien Alternativen zum bestehenden Verfahren neu zu bewerten.“
Bei der Jahreshauptversammlung der IG Fluglärm am 3. April in Rodenbach war im Jahresbericht des Vorstandes diese Petition und die Absenkung der Flughöhen das Thema. „Die Flugsicherung schafft es schon wieder, den Fluglärm drastisch zu erhöhen, ohne dass mehr Flugzeuge fliegen. Wir hoffen auf eine Überprüfung der Anflugverfahren mit Hilfe internationaler Experten“, erklärte der Vorsitzende Eric Ludwig zu den Petitionen.
Fast hilflos sind die Menschem im Kreis den Entscheidungen der Flugsicherung ausgeliefert. Seit fast 25 Jahren fordern die Bürgerinitiativen alle technischen Möglichkeiten der Lärmreduzierung bei Anflug zu nutzen, wie es an anderen Weltflughäfen üblich ist. Auf der Versammlung wurden daher die Aktionen der jungen Menschen „Fridays for Future“ von ganzem Herzen begrüßt und unterstützt. Die ausufernde Zunahme des Flugverkehrs wird wegen seiner Wirkung auf das Klima und die Gesundheit mit aller Schärfe kritisiert.
Der Vorstand der IG Fluglärm wurde für zwei Jahre neu gewählt. Eric Ludwig bleibt weiterhin der 1. Vorsitzende. Mit Birgit Delleske von der Maintaler Initiative gegen Fluglärm als 2. Vorsitzende wird die bisherige gute Zusammenarbeit mit den Maintalern betont.
Auf dem Foto: Der Vorstand der IG Fluglärm Hanau-Kinzigtal e.V. von links nach rechts: Birgit Delleske (2. Vorsitzende), Eric Ludwig (1. Vorsitzender), Elisabeth Schneider (Beisitzerin), Helmut Ladwig (Kassierer), Heike Hennig (Schriftführerin). Auf dem Bild fehlt Harald Becker (Beisitzer).
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