(ms/ea) – Die Sparkasse Hanau erwirtschaftete im Jahr 2018 einen Geschäftsertrag in Höhe von 111,3 Mio Euro. Das Betriebsergebnis (nach Wertberichtigungen) lag bei 40,4 Mio Euro. „Das Jahr 2018 ist sehr ordentlich gelaufen, die Sparkasse Hanau hat hervorragende Zahlen vorgelegt“, so das Resümee von OB Claus Kaminsky in seiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hanau.
Auf der Jahrespressekonferenz des Instituts am Mittwochvormittag in Hanau verwies er weiterhin darauf, dass dieses erzielte Ergebnis nicht selbstverständlich sei, wenn man dazu beispielsweise andere Sparkassen als Vergleich heranziehe. „Die Sparkasse Hanau gehört zu den am besten aufgestellten Kreditinstituten im Bereich Hessen-Thüringen“ so Claus Kaminsky.
Das Geldverdienen der Branche werde aufgrund der historisch niedrigen Zinsen im Eurobereich und hoher Regulierungskosten erschwert und stelle auch die Sparkassen-Finanzgruppe vor große Herausforderungen, wozu die Situation der Nord/LB gehöre.
Unter Federführung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes wurde hier eine Auffanglösung entwickelt. Das erforderliche Kapital wird in Höhe von 2,5 Milliarden Euro durch die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gestellt, weitere 1,2 Milliarden Euro kommen aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Derzeit wird an der Ausgestaltung des Geschäftsmodells der Nord/LB sowie an entsprechenden Genehmigungen gearbeitet.
Daher sei es überaus erfreulich, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Hanau zu sein, der es auf unaufgeregte Art und Weise gelungen ist, stabile Geschäftszahlen vorzulegen, so Kaminsky abschließend.
Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Thorsten Stolz, betonte ebenfalls, dass die vorgelegten „hervorragenden Zahlen nicht selbstverständlich sind“. Die Sparkasse Hanau sei gut in der Region aufgestellt und die Menschen haben ein großes Vertrauen in das Kreditinstitut, was sich schon allein an der Zahl der Girokonten zeige.
Neben den klugen unternehmerischen Entscheidungen des Vorstandes und der guten Arbeit der Mitarbeiter, die diese Entscheidungen letztlich umsetzen, spiele aber auch die prosperierende Region eine sehr positive Rolle. Die derzeitige überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung sowie die Ausweisung neuer Gewerbegebiete biete für die Sparkasse Hanau viele potentielle Kunden, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich.
Weiterhin hob er das gesellschaftliche Engagement hervor: So lagen die Gesamtzuwendungen an 546 Vereine und Institutionen im Jahr 2018 bei rund einer Mio Euro. Hinzu kommen die Unterstützungen der Stiftungen durch Spenden.
„Die Gemeinwohlorientierung ist seit jeher unverzichtbarer Bestandteil unseres Geschäftsmodells“ so Thorsten Stolz, der abschließend darauf hinwies, dass die gemeinsame Trägerschaft der Sparkasse Hanau durch den Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau auch im Falle einer Kreisfreiheit Hanaus weitergeführt werde.
Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, sprach von einem „zufriedenstellenden Ergebnis“. Die Situation am Kapitalmarkt habe sich nicht grundlegend geändert. Nach wie vor sei die Situation durch die anhaltende Nullzinspolitik der EZB geprägt, woran sich auch weiterhin erst einmal nichts ändern werde. Für einen realen Vermögenszuwachs könne er nur dazu raten, sich Wertpapieren zuzuwenden, wie zum Beispiel dem 2015 aufgelegten Grimmfonds.
Wiedemeier führte das erwirtschaftete Ergebnis auf höhere Erträge im Kundengeschäft zurück. So stieg die Zahl der Girokonten erneut deutlich an: Im Jahr 2018 wurden rund 6.700 neue Girokonten eröffnet, die die Gesamtanzahl auf rund 97000 Girokonten erhöhten.
Getragen wird das Ergebniswachstum auch durch das Kreditgeschäft. So erhöhten sich die Forderungen an Kunden von 2,88 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 2,89 Milliarden Euro im Jahr 2018. Ein Großteil davon kommt aus dem Baufinanzierungsgeschäft. Die Sparkasse hat im Jahr 2018 rund 1.350 private Wohnungsbaudarlehen mit einem Volumen von rund 265 Millionen Euro ausgereicht.
In diesem Zusammenhang berichtete der Sparkassenchef über den Stand der Vermarktung von 372 sanierten Wohnungen auf dem Teilgebiet der ehemaligen Triangle-Housing, den die Sparkasse übernommen hat. „Der Verkauf läuft hervorragend. Inzwischen konnte für rund 230 Wohnungen Ankaufserklärungen abgeschlossen werden“, so Wiedemeier.
Ebenfalls erfolgreich verlief das Depotgeschäft. So stieg das Geldvermögen (Spareinlagen und Depotvolumen) der Privatkunden im Jahr 2018 um rund 100 Millionen Euro auf rund 3,75 Milliarden Euro.
Die Sparkasse Hanau setzt weiterhin sowohl auf Online-Beratung als auch auf die klassische Filiale. Rund 19200 Besucher klicken pro Tag die „Internetfiliale“ der Sparkasse Hanau an. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr 72200 Kundentermine von Beratern in Filialen und Fachmärkten wahrgenommen.
Wie Wiedemeier weiter ausführte, werde das digitale Angebot weiter ausgebaut, dazu gehöre der Start des Digitalen Business Centers für Geschäftskunden sowie des Digitalen Beratungs Centers für Privatkonten, der Ausbau der Online-Bezahlmöglichkeiten und multibankfähige Angebote.
„Trotz dieser Fortschritte im Online-Bereich glauben wir auch in Zukunft an den Erfolg unserer Filialen. Und wir werden weiter in sie investieren“, so Wiedemaier.
Für 2019 will die Sparkasse sowohl im bilanziellen Geschäft als auch im Dienstleistungsgeschäft weitere Steigerungsraten erzielen.
Auf dem Titelfoto (v.l.): Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hanau, und Nils Galle, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau
Foto: Markus Sommerfeld