(pm/ea) – „Wir sind bereits in enger Terminabstimmung und werden schon an diesem Freitag in einen konstruktiven Dialog mit dem Geschäftsführer John Ries und dem Betriebsrat des Unternehmens eintreten“, kündigt Oberbürgermeister Claus Kaminsky einen Tag nach Bekanntwerden des geplanten Stellenabbaus bei Goodyear Dunlop in Hanau an.
„Die Nachricht hat für große Betroffenheit gesorgt und ist für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehr schlimm. Goodyear-Dunlop hat sich den vergangenen Jahrzehnten als ein Arbeitgeber präsentiert, der vor allem auch um die Bedeutung seiner guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wusste, und ich vertraue deshalb darauf, dass sich das Unternehmen an die gemachte Zusage hält, den Abbau der angekündigten 610 Stellen über die nächsten drei Jahre sozialverträglich zu gestalten. “
Am Dienstag Nachmittag hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass es insgesamt rund 106 Millionen Euro in die Modernisierung seiner Werke in Fulda und Hanau investieren wird. Damit soll einerseits die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Werke gesteigert und andererseits die Wettbewerbsposition gestärkt werden. Mit der Modernisierung entfallen künftig allerdings insgesamt 1.100 Arbeitsplätze, davon 610 in der Brüder-Grimm-Stadt.
Die Stadtspitze sei sich bewusst, so OB Kaminsky, dass Unternehmen in Deutschland neben Investitionen in Forschung und Entwicklung innovativer Produkte auch Prozesse effizienter gestalten müssten, um langfristig in Deutschland wettbewerbsfähig produzieren zu können. „Deshalb freue ich mich bei allem Bedauern über den Verlust von rund 600 Arbeitsplätzen über eine Gesamtinvestition in Höhe von 73 Millionen Euro im Hanauer Werk, weil dies nicht nur ein Invest in die betriebliche Zukunft ist, sondern auch ein klares Bekenntnis zum Standort Hanau. Insofern gehe ich nach wie vor davon aus, dass Goodyear auch langfristig ein bedeutender Akteur unseres Wirtschaftsstandortes bleiben wird.“
Der OB bekräftigte, dass er an der Bedeutung des Unternehmens für die Stadt nie einen Zweifel gelassen habe. „Zuletzt haben wir das an der Entwicklung von Pioneer belegt: diese wurde immer unter die Maßgabe gesetzt, dass es Goodyear-Dunlop nicht beeinträchtigt. Insofern habe ich die Hoffnung, dass die Investitionen das Unternehmen auf den neuesten ökonomischen und ökologischen Standard bringen. Damit gehen nicht nur bessere Arbeitsplatzbedingungen einher, sondern führen auch zu einer Verbesserung der Luftqualität für die Nachbarn von Goodyear-Dunlop – zum Beispiel im Bereich Freigericht.“