(pm/ea) – Das Zentrum der Stadt Bruchköbel wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. Erste Entwicklungen sind mit dem Abriss des Rathauses und des Seniorentreffs deutlich im Stadtbild sichtbar.
Wie die Stadt in einer Pressemitteilung informiert, haben Bürgerinnen und Bürger mit großem Wohlwollen nach Start der Abrissarbeiten auf die kommende Stadtentwicklung reagiert.
Das Ziel ist anspruchsvoll: Es wird ein urbanes, belebtes Zentrum mit viel Grün und einer großen Aufenthaltsqualität entstehen. Und: die Stadt hat zentrale Bereiche und Funktionen hierbei in Eigenregie entwickelt, geplant und Mittel zur Umsetzung im Haushalt verabschiedet. Nur zwei Grundstücke zur Umsetzung des Gesamtkonzepts wird die Stadt veräußern und vorgeben, was dort umgesetzt werden soll.
Das städtebauliche Gesamtvorhaben lässt sich daher in drei Baubereiche gliedern:
• Stadthaus und Platz mit Außenanlagen mit Krebsbach (Stadt Bruchköbel)
• Vollversorgermarkt mit Außenanlagen (Investor)
• Wohn- und Geschäftshaus (Investor)
Alle drei Bauvorhaben erhalten nach dem Wunsch der städtischen Planer eine Tiefgarage. Die geplanten Grünflächen und der attraktive Platz darüber, verdanken ihre Existenz dem Parken unter der Erde. Die Tiefgarage unter dem ersten und zweiten Abschnitt – Stadthaus, Stadtplatz und Vollversorgermarkt – wird aus einem Guss gefertigt. Die Zufahrt erfolgt über die Hauptstraße um künftig den Inneren Ring zu entlasten.
Wie und mit wem wird das Vorhaben umgesetzt?
Das Stadthaus, der Platz, die Außenanlagen und die Tiefgarage sind von der Stadt bereits fertig geplant und umsetzungsreif. Hierbei handelt es sich daher um einen Bauauftrag. Die Bereiche zwei und drei erwerben Investoren und haben die Aufgabe, die vorgegebenen Funktionen Vollversorgermarkt mit Tiefgarage, Außenanlagen und das Wohn- und Geschäftshaus umzusetzen.
Um der Pflicht, der europaweiten Ausschreibung gerecht zu werden, leitete die Stadt im Juni 2018 ein Dialogverfahren mit dem Wettbewerb – den sogenannten „Wettbewerblichen Dialog“ – ein.
Was sind die Vorteile dieses Verfahrens?
Der wettbewerbliche Dialog ist ein Verfahren, dass bei der Vergabe besonders komplexer Aufträge angewandt werden kann. Beispielsweise, wenn der Auftraggeber (hier der Stadt Bruchköbel) daran interessiert ist, die beste technische Umsetzung für möglichst alle Bereiche eines Gesamtvorhabens mit mehreren Beteiligten zu ermitteln. Die Stadt kann bei diesem Verfahren Lösungen für das Gesamtvorhaben, mit dem Mix aus bereits geplanten Bauwerken wie dem Stadthaus, dem Platz, den Außenanlagen und der Tiefgarage, mit der Entwicklung und Finanzierung der übrigen Teile mit den Bietern erörtern. Hierbei hilft die im Dialogverfahren gegebene, maximal mögliche Offenheit.
Wer ist an den Gesprächen beteiligt?
Die Gespräche führt Bürgermeister Günter Maibach mit Vertretern der Bauverwaltung, der immobilienrechtlichen Beratung, dem Stadtmarketing und der Rechtsberatung. Am 28. August 2018 wurde zudem der Beirat zum Wettbewerblichen Dialog erstmals einberufen. Diesem gehören Vertreter aller politischen Fraktionen an. Der Beirat begleitet in der nunmehr fünften Sitzung, unter der Auflage der Verschwiegenheit, den Fortgang der Bietergespräche. Er berät zum jeweiligen Verfahrensstand die Leitungsgruppe der Verwaltung für das weitere Vorgehen.
Was wurde ausgeschrieben und wo stehen wir?
Danach wurde im Oktober 2018 die Dialogphase mit den Bietern eröffnet. In dieser Phase werden Lösungsvorschläge anhand von Plänen, Kalkulationen präsentiert und verhandelt. Während des Dialogs herrscht absolutes Stillschweigen, da die Konzepte der Bieter vertraulich zu behandeln sind. Sobald die Dialogphase abgeschlossen und vertragliche Lösungswege für die Umsetzung des Gesamtkonzeptes vorliegen, wird die konkrete Angebotsphase eingeleitet. Dies wird voraussichtlich Ende April 2019 der Fall sein.
Wir geht es dann weiter?
Nach Beendigung der konkreten Angebotsphase werden alle Angebote nochmals geprüft. Das vertragliche Ergebnis wird durch den Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt verabschiedet. Das soll möglichst noch vor der Sommerpause dieses Jahres erfolgen.
Im Herbst können dann die Bauarbeiten beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, sind die Arbeiten der beiden ersten Baubereiche nach ca. zwei Jahren abgeschlossen.