(pm/ea) – Nach dem eindeutigen Ergebnis des Bürgerentscheids äußert sich nun die Langenselbolder Rathausspitze zum weiteren Vorgehen.
Am 17. Februar waren die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, über die zukünftige Ausrichtung des städtischen Strandbades abzustimmen. Auch wenn nur 35,43% der Stimmberechtigten von ihrem Recht Gebrauch machten, war das Votum am Ende überdeutlich. 69,75% der Abstimmenden sprachen sich gegen eine zeitlich begrenzte Verpachtung des Kinzigsees aus.
Bürgermeister Jörg Muth und Erster Stadtrat Timo Greuel werten das Bürgerbegehren und den damit verbundenen Bürgerentscheid als Erfolg für die Demokratie. So hatte Greuel bereits bei Übergabe der seitens der Bürgerinitiative gesammelten Unterstützerunterschriften das in der Hessischen Gemeindeordnung verankerte Bürgerbegehren als wichtiges plebiszitäres Element gewürdigt. Dass Demokratie nicht umsonst zu haben sei, liege in der Natur der Sache. Nach einer ersten Einschätzung des Gemeindewahlleiters, Michael Juracka, beliefen sich die Kosten für die Durchführung des Bürgerentscheids auf rund 20.000 Euro.
„Die Bürgerinnen und Bürger haben sich klar für einen Verbleib des Kinzigsees in städtischer Regie ausgesprochen. Nun gilt es, diesen Auftrag auch zu gestalten und das Strandbad zukunftsfähig zu machen.“, sind sich Muth und Greuel einig. Aus diesem Grund haben sie verwaltungsseitig das zuständige Fachamt beauftragt, die Kosten für die Sanierung des Sanitärgebäudes inkl. der Installation von Warmwasserduschen, auch im Außenbereich, zu kalkulieren. Dabei können seitens des Fachamtes auch weitere Ertüchtigungsvorschläge unterbreitet werden.
Mögliche Investitionen in die Infrastruktur und die Bausubstanz könnten jedoch frühestens im kommenden Jahr in den Haushalt eingestellt und umgesetzt werden. „Im aktuellen Haushalt sind keine größeren Investitionen für den Kinzigsee vorgesehen.“, so der zuständige Finanzdezernent Timo Greuel.
Die weitere Entwicklung des Strandbades und konkrete Maßnahmen seien jedoch unabhängig der geplanten Maßnahmen durch die Verwaltung aufgrund der Bedeutung der Sache natürlich auch im politischen Raum zu diskutieren.
Daher werde nun zeitnah zu einer Sitzung der Arbeitsgruppe Kinzigsee eingeladen. Hier müssten bereits eingebrachte und im Rahmen des Bürgerbegehrens ggf. neu hinzugetretene Ideen zur Steigerung der Attraktivität des Kinzigsees beraten und dann konkret auf den Weg gebracht werden.
„Zuletzt wurde unter anderem erneut der Ruf nach mehr Schatten am Strandbad laut. Bereits zum Ende letzten Jahres wurden vier neue Bäume gepflanzt. Weiterhin werden in diesem Jahr große Sonnensegel mehr Schatten spenden. Dennoch werden wir die Anregung aufnehmen und schauen, dass noch vor Beginn der aktuellen Badesaison nach Möglichkeit weitere Bäume gepflanzt werden.“, so Muth und Greuel.
Auch der Dialog mit dem DLRG-Bezirk Main-Kinzig werde nun fortgeführt. Noch in dieser Woche werden die Verantwortlichen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit der Rathausspitze zusammenkommen, um das von dort vorgelegte Konzept und ggf. die weiteren Schritte zu besprechen. „Die Zeichen stehen gut, dass wir zu einer für beide Seiten tragbaren Einigung kommen.“, zeigen sich Muth und Greuel zuversichtlich.