(pm/ea) – Auf der neonatologischen Intensivstation des Klinikums Hanau hat sich am Dienstagabend der Verdacht bestätigt, dass vier Frühgeborene durch denselben Keim erkrankt waren. Drei dieser Kinder gelten zum jetzigen Zeitpunkt als ausgeheilt, ein Kind weist jedoch noch Symptome auf.
Wie das Klinikum in einer Pressemitteilung informiert, seien direkt nach aufkommendem Verdacht alle in dieser Situation erforderlichen Hygienemaßnahmen sowie Maßnahmen zur Bestimmung des Ausmaßes und der Ursachenfindung in die Wege geleitet worden. „Das geschah unter Führung des eigenen Krankenhaushygienikers in enger Abstimmung mit dem umgehend informierten Gesundheitsamt und externen Experten.“
Bei dem nachgewiesenen Keim handelt es sich um Enterobacter cloacae, einem Bakterium, das zur normalen Darmflora erwachsener Menschen gehört. Glücklicherweise weist das Bakterium keine besonderen Resistenzen gegen Antibiotika, die in der Kinderheilkunde angewendet werden, auf.
Für die Eltern und Angehörigen besteht daher keine Gefahr und keine Notwendigkeit sich in besonderer Weise zu schützen. Zwei gesunde Kinder wurden vorsorglich auf eine andere Station verlegt und werden dort weiter betreut. Ein weiteres Kind kann voraussichtlich in den nächsten Tagen nach Hause entlassen werden. Die als ausgeheilt geltenden Kinder müssen aufgrund der Frühgeburt weiter betreut werden und sind dafür in Einzelzimmern isoliert.
Mit jedem Tag reift deren Immunsystem weiter, damit sinkt das Risiko erneut zu erkranken. Die Eltern wurden durch die behandelnden Ärzte informiert. Zurzeit werden keine weiteren Kinder auf die neonatologische Intensivstation aufgenommen. Diese Sicherheitsmaßnahmen im Klinikum sind erforderlich, um eine Keimbesiedlung bei anderen Patienten zu verhindern.
„Wir sind alle von der Situation betroffen und wünschen den kleinen Patienten mit ihren Eltern das Beste. Das ärztliche und pflegerische Team vor Ort bewältigt die über das normale Maß hinausgehenden Hygienemaßnahmen in vorbildlicher Weise und nimmt diese außergewöhnliche Herausforderung an“, sagt Volkmar Bölke, Geschäftsführer des Klinikums.
Das Klinikum Hanau sieht sich erstmals in der jahrzehntelangen Geschichte der Neonatologie mit einer solchen Situation konfrontiert. Das Klinikum arbeitet direkt mit dem Gesundheitsamt und unabhängigen externen Experten zusammen, um schnellstmöglich die Ursache zu finden. Sobald es neue Erkenntnisse gibt, werden alle Betroffenen sowie die Öffentlichkeit darüber informiert.