„Harte Worte in angenehmer Atmosphäre“ – Neujahrsempfang der Erlenseer Grünen in der Fallbachhalle

(iz/ea) – Draußen kalt, regnerisch, dunkel – innen warm, hell und angenehm: Das war die Stimmung am Freitagabend im kleinen Saal der Fallbachhalle. Unter dem Motto “Für Toleranz – gegen Hass und Populismus“ hatte der Ortsverband der Erlenseer Grünen zum diesjährigen Neujahrsempfang eingeladen; rund achtzig interessierte Mitbürger waren diesem Ruf gefolgt.

Für eine lockere Stimmung sorgten zunächst die beiden Gitarristen vom „Steve Scondo Mini Orchestra“ mit ihren hervorragend präsentierten R&B-Stücken, bevor Renate Tonecker-Bös das Wort ergriff.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung begrüßte alle Anwesenden und hob dabei – neben vielen anderen Amts- und Würdenträgern aus Politik und sozialem Leben – auch Bürgermeister Stefan Erb und Erste Stadträtin Birgit Behr hervor. Besonders erfreut zeigte sich Tonecker-Bös über die Anwesenheit von Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes sowie des Technischen Hilfswerks.

In ihrer anschließenden kurzen Rede ging die Fraktionsvorsitzende der Grünen auf das Motto der Veranstaltung ein und sprach dabei auch das für sie negative Abschneiden der AfD bei der vergangenen Landtagswahl an. Als sie von den beinahe zwanzig Prozent Wählerstimmen in Erlensee berichtete, erklang plötzlich Beifall – unter den anwesenden Gästen befanden sich offensichtlich auch einige Anhänger der AfD, die dem Vortrag interessiert zuhörten. Tonecker-Bös beschrieb in der Folge ihre Ansichten zu den Motto-Punkten Populismus, Hass und Toleranz und übergab dann das Mikrofon an die eingeladene Hauptrednerin des Abends, Nina Eisenhardt.

Die frischgebackene Landtagsabgeordnete, die für die Grünen im Kreis Groß-Gerau kandidiert hatte, äußerte sich in ihrer Rede leider fast ausschließlich über die Gefahren von Rechts und das entsprechende Gegenhalten. So zeigte sie sich zu Beginn Ihrer Ausführungen fast schon entsetzt, im kommenden neuen Landtag neben 19 Abgeordneten der AfD sitzen zu müssen. Ebenso negativ sah Eisenhardt das Ergebnis der AfD in Erlensee bei der letzten Landtagswahl; der Anstieg von rund 263 Stimmen in 2013 auf fast 1197 im vergangenen Herbst sei eine erschreckende Entwicklung, die sie allerdings nicht kommentieren wollte. Mit Blick auf verschiedene rechtsorientierte Gruppen und Aktionen meinte die Rednerin, der Main-Kinzig-Kreis sei einer der Landkreise in Hessen mit den stärksten faschistischen Strukturen.

Was in der kommenden Zeit wohl das Wichtigste wäre, sei der Kampf gegen Rechts im Vorfeld der anstehenden Europa-Wahl sowie der Wahlen in Brandenburg und Sachsen. „Ich möchte am Tag nach der Sachsen-Wahl nicht mit einer schwarz-blauen Regierung aufwachen“, beschrieb die hessische Abgeordnete ihre Befürchtungen für das östliche Bundesland und rief alle Grünen dazu auf, die Parteifreunde im Osten in ihrem Wahlkampf, hier insbesondere gegen die rechten Kräfte, zu unterstützen.

Obwohl Nina Eisenhardt nach ihrem Vortrag Beifall erhielt, zeigte sich während ihrer Ausführungen bei dem einen oder anderen Zuhörer – neben anerkennendem Nicken – auch Erstaunen sowie teilweise leichtes Kopfschütteln ob der Agitation, die Eisenhardt während ihrer Rede an den Tag legte. Sicherlich hatten einige der Zuhörer eine etwas weniger heftige Rede, auch zu anderen Themen, erwartet; so jedenfalls war es den anschließenden Gesprächen der Zuhörer zu entnehmen.

Apropos Gespräche: Am Ende des Vortrags von Eisenhardt forderte die Fraktionsvorsitzende der Grünen die anwesenden AfD-Vertreter auf, mit den Grünen in den Dialog zu treten; dieser Einladung kamen die Mitglieder der politischen Konkurrenz nach dem Ende des offiziellen Teils sogleich in einem ruhigen Gespräch nach.

Für die anderen Gäste folgte als Abschluss des Neujahrsempfangs eine kleine, aber feine „Schlacht“ am kalten Buffet, das als Fingerfood allen Anwesenden in schmackhafter Weise angeboten wurde.

Auf dem Titelfoto: Nina Eisenhardt

Fotos: Ingbert Zacharias

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