(iz/ea) – „Darf ich den Leon auch mal anfassen?“ Das war wohl der Satz, den man am Mittwochmorgen im Kleinen Saal der Erlenhalle am meisten zu hören bekam. Das Objekt der Begierde war der lebensgroße Polizei-Leon, der zur Auftaktveranstaltung für die Installation der „Hilfe-Inseln“ in Erlensee zur Freude von rund 50 Schulkindern dort erschienen war.
Die Erstklässler der beiden Grundschulen in Rückingen und Langendiebach waren von der Löwenfigur mit Polizeiuniform und -mütze total begeistert.
So zeigte sich auch Bürgermeister Stefan Erb, der zu Beginn der Veranstaltung mit einigem Stolz darauf hinwies, dass bereits 30 Geschäfte und Institutionen an dem Projekt der Hilfe-Inseln teilnehmen. „Eine Insel ist immer etwas, wohin man sich retten kann – das weiß auch jedes Kind“, erklärte der Stadtoberste und gab weiter an Stadträtin Lilian Siderius, die sich die Planung des Projektes „Hilfe-Inseln“ persönlich auf die Fahne geschrieben hatte.
Die Stadt sei gewachsen und und habe nun auch mehr Kinder, die in Sicherheit aufwachsen sollen. Hierfür stehe ab sofort auch das Angebot der Hilfeinseln. „Egal, ob es ein aufgeschlagenes Knie, Bauchweh oder einfach das Gefühl der Unsicherheit ist – dort, wo der „Polizei-Leon“ an der Tür oder im Fenster zu sehen ist, bekommt man schnell Hilfe,“ erklärte die Stadträtin. „Für uns ist es wichtig, dass mit dem Projekt der Hilfeinseln auch das Sicherheitsgefühl gestärkt wird – sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern“, ergänzte der Erste Polizeihauptkommissar Rainer Kraus, Chef der für Erlensee zuständigen Polizeistation in der Hanauer Cranachstraße. Kraus wies zudem darauf hin, dass die Leon-Hilfeinseln natürlich nicht nur Anlaufstellen für Kinder, sondern für alle Bürger sind, die Hilfe benötigen.
Dann ging es aber auch für die anwesenden Kinder zur Sache. Zunächst erklärte Bürgermeister Erb den Kids die Funktion des „Kinderkommissar-Ausweises“, den alle Erstklässler überreicht bekamen. Zuvor „vereidigte“ der Bürgermeister die Schulkinder zu Aufmerksamkeit und gegenseitiger Hilfe.
Neben dem Ausweis erhielten alle Kids einen Leon-Schlüsselanhänger aus den Händen des Polizei-Leon, der dabei auch einmal angefasst und gestreichelt werden konnte. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein gemeinsamer Spaziergang zur nahegelegenen Erlenseer Stadtbücherei; dort wurde vom Bürgermeister das erste Hilfeinsel-Schild an der Haupteingangstür angebracht.
Erb zeigte sich sehr zuversichtlich, dass noch viele weitere Geschäfte und Organisationen in Erlensee als Anlaufstelle für Hilfe und Unterstützung gewonnen werden können. Bei Interesse kann man sich an Sandra Wunder (swunder@erlensee.de) und Hannah Weidenbach (haweidenbach@erlensee.de) wenden.
Liste der Leon-Hilfeinseln in Erlensee (Stand: 26.9.18)
Die Leon-Hilfeinseln existieren bereits in vielen Städten und Gemeinden; seit 2005 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen rund 1.000 Anlaufstellen für Unterstützung und Hilfe eingerichtet.
Auf dem Titelfoto (v.l.): Polizei-Jugendkoordinator Karsten Krause, Oberkommissarin Margarete Hauschild, Leon, Bürgermeister Stefan Erb, Stadträtin Lilian Siderius und Erster Polizeihauptkommissar Rainer Kraus
Fotos: Ingbert Zacharias