(pm/ea) – Die Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Niederissigheim hat das Jahr 2018 unter das Motto gestellt „Gemeinsam auch Unmögliches möglich machen“. Dieses Motto war und ist Ansporn für die Einsatzabteilung, eine Ausbildungseinheit „Innenbrandbekämpfung-Verhaltenstraining Innenbrandbekämpfung mit Rauchgasdurchzündung und Einzelübungen für den Trupp“ der AG Brandschutz, Feuerwehr und Training e.V. in Allendorf-Nordeck zu besuchen.
Die Mitglieder der Feuerwehr Niederissigheim lernten an diesem Samstag, ihr Verhalten und Techniken bei gewissen Gefahrensituationen zu optimieren. Gleichzeitig wurden aber auch die Grenzen der persönlichen Schutzausrüstung demonstriert.
Eine solche Ausbildungseinheit inkl. Miete der Atemschutzgeräte und Brandschutzkleidung ist nicht billig und bedeutet, neue Wege der Finanzierung und Spendenakquisition zu beschreiten. In einer Privataktion konnte Jörg Börstinghaus die verschiedensten Ansprechpartner dazu animieren, diese Ausbildung zu unterstützen. Ein besonderer Dank geht an den Lions Club Hanau Schloss Philippsruhe, dem Lions Club Hanau Brüder Grimm, der Sparkasse Hanau, der Volksbank Frankfurt und ungenannten Privatpersonen.
Somit konnten insgesamt 2.850 Euro an Spenden für dieses Ausbildungsziel gesammelt werden. Den Restbetrag gab der Feuerwehrverein dazu.
Trotz guter Ausbildung und praktischen Einsätzen war und ist es so, dass viel im Ernstfall und Einsatz, gerade an junge Mitglieder der Einsatzabteilung an Wissen vermittelt wird.
Gott sei Dank finden große Schadenslagen dank der heute besseren verfügbaren Schutztechniken immer weniger statt. Dies hat aber auch im Umkehrschluss zur Auswirkung, dass manches nicht mehr in dem Maße in der Praxis geübt werden kann und damit Erfahrung im seltener werdenden Notfall nicht mehr parat ist. Wie schnell eine solche Lage entstehen kann, konnte man in diesem Sommer sehr schön erkennen.
Die Frankfurt Feuerwehr besitzt seit einiger Zeit ein hoch modernes Feuerwehr- & Rettungstrainings Center (FRTC). Leider ist das Center für die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Umland nur sehr begrenzt verfügbar, so dass hier nur die Eigeninitiative inklusive dem Ausweichen auf Privatanbieter blieb, um den Ausbildungsstand der Einsatzabteilung zu halten und zu verbessern.
Der Ausbildungstag orientierte sich in seinem Ablauf an diversen praktischen Erfahrungen. Nach einer Sicherheitseinweisung für den Container und einer Auffrischung des Wissens zum Thema Atemschutz ging es los. Gestartet wurde als „warm up“ mit der Beobachtung der Rauchschichten und des Brandphasenverlaufs bis hin zur Rauchgasdurchzündung in einem „Apartment“.
Hier wurden die Teilnehmer sehr schnell die physische Belastung durch Hitze und Rauch sowie die Grenzen der persönlichen Schutzausrüstung bei mehreren hundert Grad aufgezeigt.
Der zweite Themenschwerpunkt stand unter dem großen Thema „Vorgehen bei Türöffnung und Brandbekämpfung“. Integriert war hier das Strahlrohrtraining mit einem Hohlstrahlrohr.
Teil drei des Trainingsmodul beinhaltete dann das Vorgehen im Trupp in der Maisonette Wohnung. Die Container simulierten eine Wohnung über zwei Etagen und entsprechender Einrichtung und einer innenliegenden Garage.
Die Aufgabe für den Trupp bestand in der Auffindung einer vermissten Person als auch der Brandbekämpfung unter Atemschutz. Ein weiterer Schwerpunkt in dieser Übung war die Rauchgaskühlung und die Kommunikation im Trupp. Der Laie kann sich das vorstellen wie bei einem Besuch in der Sauna. Je mehr Wasser benutzt wird umso heißer wird der Wasserdampf.
Jeder Trupp wurde von einem Trainer mit Wärmebildkamera begleitet, so dass dieser dann in der Nachbesprechung den Teilnehmern weitere Tipps zu ihrem Verhalten und für die Zukunft mit auf den Weg geben konnte.
Die Teilnehmer dieses Seminares waren Feuer und Flamme und würden sich eine solche Ausbildungsmaßnahme in regelmäßigen Abständen wünschen. Nur eine gut ausgebildete Feuerwehr kann sich allen gestellten Anforderungen stellen.
Fotos: PM
