(pm/ea) – Wie bisher jedes Jahr, fand auch diesmal wieder ein sogenannter „Helferdank-Ausflug“ der Bürgerhilfe Bruchköbel statt.
Pünktlich und gut gelaunt wurde gestartet und der Bus erreichte nach knapp einstündiger Fahrt das Ziel Miltenberg, ganz idyllisch am Main gelegen, mit seinem ureigenen altertümlichen Flair.
Zwei Stadtführerinnen nahmen die Gruppe in Empfang, um gemeinsam das Städtchen zu erkunden.
Der historische Kern der Altstadt befindet sich zwischen dem Mainzer Tor im Westen und dem Würzburger Turm im Osten, beide erstmalig im Jahre 1379 erwähnt. Sie dienten der äußeren Stadtbegrenzung über eine damalige Gesamtdistanz von 2,5 km.
Beginnend mit dem Hinweis auf das „Kleinste Theater der Welt“ in der Altstadt mit nur 27 Plätzen und vom Guinness Buch der Rekorde anerkannt, begann die kleine Zeitreise.
Nicht weit von hier entfernt befindet sich guterhalten die Mikwe (Judenbad) im sogenannten Schwarzviertel. Sie diente den rituellen Waschungen der Juden zu bestimmten Anlässen und wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts genutzt. Heute befindet sie sich in Privatbesitz. „Schwarzviertel“ übrigens, da der „Greinberg“ in unmittelbarer Nähe seine Schatten über dieses Viertel wirft, sodass in den Wintermonaten kaum Sonne bis auf den Boden kommt. Das älteste noch erhaltene Fachwerkhaus Miltenbergs aus dem frühen 14. Jahrhundert befindet sich außerhalb dieses Viertels. Das Herzstück der Stadt ist jedoch zweifellos der Marktplatz mit seinem Brunnen. Der Schnatterlochturm, der Renaissance-Torbogen am Aufgang zur Burg sowie der Brunnen von Michael Juncker (1583) bilden das stimmige Ensemble, das sich wohl zu den meistfotografierten Ansichten Deutschlands zählen darf.
Erwähnenswert ist noch die Alte Synagoge, um 1290 errichtet, die zu den ältesten im originalen Mauerwerk erhaltenen jüdischen Sakralbauten Europas zählt.
Nach so vielen historischen Einblicken ging es anschließend zur Entspannung aufs Schiff in Richtung Heubach. Was für eine Wohltat bei Kaffee und Kuchen, sogar das Wetter zeigte sich von der allerbesten Seite.
Der Abschluss dieses ereignisreichen Tages war die Einkehr am frühen Abend im Gasthaus „Zum Riesen“, erstmalig 1411 urkundlich erwähnt. Der heutige Bau steht seit dem Jahre 1590. Er nennt sich ältestes Gasthaus und ist auch stolze älteste Fürstenherberge Deutschlands. Hier ließ man sich bei angeregten Gesprächen das Abendessen schmecken.
Ein rundherum gelungener Ablauf mit Vorfreude aufs nächste Jahr.
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