Leitender Polizeidirektor Jürgen Fehler im Erlensee Aktuell-Interview

(ms/ea) – Seit 1. März ist Jürgen Fehler der neue Leiter der Polizeidirektion Main-Kinzig. Im Erlensee Aktuell-Interview berichtet er über seine bisherigen Tätigkeiten bei der Polizei und nimmt zu aktuellen Themen Stellung.

Am 1. März haben Sie die Leitung der Polizeidirektion Main-Kinzig übernommen und kommen damit quasi zurück nach Hanau. Was war Ihre damalige Tätigkeit?

Von 2007 bis 2009 war ich Leiter der Führungsgruppe und in dieser Zeit unter anderem Polizeiführer für den Hessentag in Langenselbold. Daher sind mir fast alle Kolleginnen und Kollegen hier auch noch bekannt.

Wie sah Ihr Werdegang „dazwischen“ aus?

Meine „polizeiliche Wiege“ liegt eigentlich in Frankfurt. Nach dem Abitur war ich zunächst im mittleren Dienst bei der Bereitschaftspolizei in Mühlheim, bevor ich nach Frankfurt in den Streifendienst wechselte und schließlich als Dienstgruppenleiter im gehobenen Dienst beim Polizeipräsidium Frankfurt tätig war.

Nach Beendigung des Lehrgangs für den höheren Dienst im Jahr 2004 wechselte ich für drei Jahre nach Wiesbaden ins Innenministerium, bevor ich nach Hanau kam.

Danach war ich als Revierleiter im Frankfurter Bahnhofsviertel und für vier Monate als Leiter der Polizeidirektion Flughafen tätig.

Beim Polizeipräsidium Frankfurt war ich anschließend Abteilungsleiter der Zentralen Dienste. In dieser Zeit begannen die ersten Schritte zur Einführung des Digitalfunks, was damals mit einigen Schwierigkeiten in der Umsetzung verbunden war.

Im Rahmen einer einjährigen Abordnung nach Wiesbaden war ich dann für die Einführung des Digitalfunks für die gesamte hessische Polizei verantwortlich, die schließlich am 1. Januar 2017 erfolgreich durchgeführt wurde.

Außerdem war ich als Projektmanager für CEPOL (European Police Collage) für ein Jahr in England, wo ich für den internationalen Austausch von Führungskräften der Polizei die Verantwortung trug und als Repräsentant von CEPOL verschiedene Länder bereisen durfte.

Was führte Sie dann wieder nach Hanau zurück?

Ich habe mich auf die frei gewordene Stelle beworben, weil ich gerne wieder nach Hanau komme, zumal ich hier fast alle Kolleginnen und Kollegen noch kenne und ich den Main-Kinzig-Kreis sowohl mit seinem städtischen Gefüge als auch mit seinen natürlichen landschaftlichen Anteilen sehr reizvoll finde. Außerdem habe ich auch einmal in Bad Soden-Salmünster gewohnt.

Welche Schwerpunkte haben Sie sich für Ihre Arbeit in den nächsten Jahren gesetzt?

Das „Haus des Jugendrechts“ von der Eröffnung bis zur ständigen Mitarbeit wird ein Schwerpunkt sein. Darüber hinaus halte ich eine Zentralisierung der mit Betrugsdelikten unterschiedlich beschäftigten Dienststellen für erforderlich. Anregen werde ich auch eine Prüfung, ob die Einführung regionaler Ermittlungsgruppen – wie es diese bereits in Offenbach gibt – auch hier sinnvoll wäre.

Vor kurzem wurde die neue Kriminalstatistik vorgelegt mit erfreulichen Zahlen, die den Rückgang der Kriminalität zeigen. Teile der Bevölkerung zweifeln diese Zahlen jedoch an, ihr subjektives Sicherheitsgefühl ist entsprechend anders gelagert. Können Sie hier Überzeugungsarbeit leisten?

Die Schieflage zwischen den erfassten Zahlen und dem subjektiven Sicherheitsgefühl ist leider Fakt. Man kann nur schwer dagegen angehen. Wenn manche den Zahlen nicht glauben wollen, dann setzt sich dieses Gefühl fest, da kommt man nur schwer dagegen an.

Es wurden ja bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum zu erhöhen, Beispiel: Schutzmann vor Ort, gemischte Fußstreifen, geplante Videoüberwachung. Wie sich die Videoüberwachung auswirken wird, muss man abwarten.

Zum Abschluss noch eine Frage, die den privaten Bereich betrifft: Für welche Hobbies bleibt eigentlich noch Zeit?

Gelegentliches Laufen und Städtereisen stehen da an oberster Stelle. Und natürlich Lesen, und zwar hauptsächlich Thriller.

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Markus Sommerfeld

Auf dem Foto: Jürgen Fehler

Foto: Markus Sommerfeld

Anzeige

Jugendliche laden Jugendliche zum workshop „Fairness und „Selbstbehauptung„ ein

In unserem Alltag erleben wir Mobbing, Hass auf Andersdenkende, Fake News. und auch Antisemitismus oder Diskriminierung von Geflüchteten. Mit der Rechtsanwältin Seda Basay Yildiz haben wir in zwei Veranstaltungen darüber nachgedacht, wie wir uns für die Einhaltung der Menschenwürde in unserem schulischen Alltag und in unserer Freizeit einsetzen können.

Weiterlesen