(pm/ea) – „Das Pflanzengift Glyphosat wird von der Weltgesundheitsorganisation als ‚wahrscheinlich krebserregend‘ eingestuft. Es gefährdet durch die aggressive Unkraut- und Pflanzenvernichtung Böden, die Gesundheit, das Grundwasser und die biologische Vielfalt. Menschen, die längerer Zeit Glyphosat ausgesetzt sind, bekommen beispielsweise signifikant häufiger Lymphknotenkrebs“, fasst der umweltpolitische Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion, Bernd Wietzorek, zusammen.
Auf den kreiseigenen Flächen, beispielsweise an Schulen, werden glyphosathaltige Mittel nicht mehr eingesetzt: „Mit einem Antrag zum Kreistag am 13. April wollen wir nun erreichen, dass auf keinen Flächen im Kreis mehr dieses gesundheitsgefährdende Mittel versprüht wird.“
Dafür richtet sich die Grüne Fraktion in ihrem Antragstext an den Kreislandwirt sowie an SPESSARTregional, die die entsprechende Bitte an die Landwirte des Kreises geben sollen. Ebenso werden die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, auf glyphosathaltige Mittel im Privatgebrauch zu verzichten.
„Außerhalb von Europa kann beobachtet werden, was der Einsatz von zu viel Glyphosat beziehungsweise anderer Totalherbizide auslösen kann. In Amerika sind viele Unkräuter resistent gegen die Mittel geworden, weswegen die Bauern noch riskanten und häufiger spritzen müssen“, so Wietzorek. Dennoch wurden 2017 weltweit 1,35 Millionen Tonnen glyphosathaltige Mittel auf den Ackerlandflächen verteilt: „Darunter schätzungsweise bis zu 6000 Tonnen alleine in Deutschland.“
Mittlerweile fänden sich Rückstände von glyphosathaltigen Mitteln im Grundwasser, im Brot und im Urin: „Nicht umsonst haben sich 1,3 Millionen EU-Bürger bei der Initiative ‚Stopp Glyphosat‘ beteiligt. Dennoch wurden sie nicht gehört, als im November 2017 dieses Mittel für weitere fünf Jahre zugelassen wurde.“
Der Main-Kinzig-Kreis gehe hier einen Schritt in die richtige Richtung: „Nun gilt es, zum Schutze von Menschen, Tieren und der Umwelt, den Einsatz von glyphosathaltigen Mitteln zu reduzieren. Deswegen sollte der Kreistag eine ersten Schritt gehen und an die Bürgerinnen und Bürger und besonders an die Landwirte appellieren, auf glyphosathaltige Mittel zu verzichten“, so Wietzorek abschließend.