GRÜNE wollen Main-Kinzig-Kreis zum „Fairtrade-Kreis“ machen

(pm/ea) – Der Main-Kinzig-Kreis soll zum „Fairtrade-Kreis“ werden, dies fordert die Kreistagsfraktion der GRÜNEN Main-Kinzig.

„Wir wollen uns der Metropolregion Rhein.Main.Fair anschließen, denn: Fairtrade, also der faire Handel von Produkten und damit verbunden der Schutz und die gerechte Bezahlung der am Herstellungsprozess beteiligten Personen, ist ein wichtiger Beitrag, weniger auf Kosten der Menschen im ‚globalen Süden‘ zu leben“, stellt die GRÜNE Kreistagsabgeordnete Anja Zeller fest.

„Rhein.Main.Fair“ heißt die 2015 gegründete Initiative, die flächendeckend fairen Handel in den Städten, Kommunen und Landkreisen der Rhein-Main-Region fördern möchte: „Ein ‚Fairtrade-Kreis‘ zu sein, bedeutet, gezielt den fairen Einkauf auf kommunaler Ebene zu fördern.“ Eine Möglichkeit sei, in Sitzungen fair gehandelten Kaffee und Tee anzubieten.

Erreicht werden soll dies durch fünf Kriterien, die der Main-Kinzig-Kreis erfüllen müsste, um ein Fairtrade-Kreis zu werden: „Zunächst muss es einen Beschluss des Kreistages geben“, so Zeller. Ein entsprechender Antrag werde von den GRÜNEN bereits vorbereitet und mit anderen Fraktionen abgestimmt. „Danach muss eine Steuerungsgruppe eingerichtet werden, die sich aus Personen in den Bereichen der Zivilgesellschaft, der Politik und der Wirtschaft zusammensetzt. Die Steuerungsgruppe begleitet den Prozess des Kreises auf dem Weg zum ‚Fairtrade-Kreis‘.“ Denn: „Hier sind viele Akteure gefragt: lokale Einzelhändler, Kirchen, Schulen und die Kreisbetriebe. Die Zahl der nötigen Betriebe, die mitmachen, ist dabei abhängig von der Einwohnerzahl“, erklärt Zeller. Mindestens zwei Produkte aus fairem Handel müssen demnach 52 Geschäfte, 26 Gastronomiebetriebe und, als weiteres Kriterium, jeweils drei Schulen, Kirchengemeinden und Vereine anbieten. Außerdem müssen vier Medienartikel auf die Aktion hinwiesen: „Kann der Main-Kinzig-Kreis diese Aktivitäten nachweisen, wird er offiziell als ‚Fairtrade-Kreis‘ zertifiziert.“

Zeller würdigt auch die Städte Erlensee und Gelnhausen, die diesen Prozess bereits gemacht haben und sich schon lange ‚Fairtrade-Town‘ nennen dürfen. „Rodenbach und Nidderau sind auf bestem Weg, sich anzuschließen.“ In der Metropolregion Rhein-Main befänden sie sich in bester Gesellschaft, denn rund 65 Städte, Kommunen und Landkreise seien bereits dabei oder befinden sich derzeit in der Anerkennungsphase.

Zeller hebt die Bedeutung von Fairtrade hervor: „Fairtrade unterstützt den fairen Welthandel, es garantiert faire Preise von Produkten wie Kakao, Kaffee oder Südfrüchten. Es dient dem weltweiten Klimaschutz, es vermeidet Fluchtgründe und stärkt weltweit Bildungs- und Erwerbschancen.“ Sie ruft dazu auf, Fairtrade-Produkte zu kaufen und die Weltläden im Main-Kinzig-Kreis zu unterstützten: „Diese unterstützen das Grüne Motto: global denken, lokal handeln“, so die Kreistagsabgeordnete abschließend.

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