(pm/ea) – Das als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesene Gelände des ehemaligen US-Übungsplatzes „Campo Pond“ in Hanau-Großauheim wird seit Jahren mit rund zehn Przewalski-Pferden beweidet. Doch im Moment ist die kleine Herde leider etwas dezimiert, denn im Februar mussten aus Tierschutzgründen die Stute Nele und der Wallach Oleg eingeschläfert werden.
Zu diesem Entschluss kam das behandelnde Expertenteam aus Tierärzten und Hufschmieden. „Die zwei Pferde litten seit längerem an schwerwiegenden Hufproblemen. Immer wieder behandelte der Hufschmied die betroffenen Tiere, was jedoch bei Wildpferden viel schwieriger ist, wie bei Hauspferden“, erläutert Forstdirektor Christoph Goebel, Leiter des Bundesforstbetriebs Schwarzenborn, der der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zugehörig ist. Die Wildpferde müssten für eine Hufbehandlung jedes Mal in Narkose gelegt werden, was zusätzlichen Stress und ein erhöhtes Risiko mit sich bringe, so Goebel. Dieses Jahr waren sich die Experten einig: Eine weitere Behandlung würde keine Heilung bringen und den Tieren ein schmerzhaftes Laufen nicht ersparen.
„Warum ausgerechnet diese zwei Pferde chronische Hufprobleme hatten, lässt sich nur mutmaßen. Genetische Ursachen können wir zumindest nicht ausschließen“, erläutert Goebel. Jetzt befinden sich noch acht Tiere auf dem weitläufigen Gelände. „Die Herde wird in absehbarer Zeit wieder aufgefüllt werden“, verspricht der Forstdirektor. „Unser Ziel sind zehn Tiere auf Campo Pond. Diese Anzahl ist ideal für das Gelände.“
Der Bundesforstbetrieb Schwarzenborn hält inzwischen auf vier verschiedenen Flächen von insgesamt über 100 Hektar 41 Przewalskipferde und ist ein bedeutender Partner für das „Europäische Erhaltungs- und Zuchtprogramm“ (EEP) in Deutschland.