(ms/ea) – Wer in letzter Zeit misstrauisch seinen Radiowecker anschaute, der innerhalb weniger Wochen um 6 Minuten nachging, kennt jetzt die Ursache: Schuld ist eine zu geringe Frequenz des Stromnetzes bedingt durch eine zu geringe Einspeisung von Energie.
Das kontinentaleuropäische Verbundnetz verzeichnet seit Mitte Januar eine bleibende Abweichung des Mittelwertes der 50-Hertz-Netzfrequenz. Die Abweichungen haben ihren Ursprung insbesondere in Kosovo und Serbien. Dort wird zu wenig Energie ins Netz eingespeist. Aufgrund der Frequenzabweichung im europäischen Verbundnetz ergab sich eine Netzzeitabweichung von gut 6 Minuten. Die Frequenzsenkung unter 50 Hertz hat einen Effekt auf alle elektronisch gesteuerten Uhren, welche im Gegensatz zu Quarzuhren die Frequenz im Stromnetz als Taktgeber nutzen. Dazu zählen zum Beispiel Radiowecker und Backofenuhren.
„Diese geringen Frequenzschwankungen haben jedoch keine wesentliche Auswirkung auf die Versorgungssicherheit. Der Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) arbeitet derzeit mit den betroffenen Übertragungsnetzbetreibern an Lösungen“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.
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