(pm/ea) – In der vergangenen Langenselbolder Stadtverordnetenversammlung wurde der Antrag der FDP, den Friedhof am Rödelberg in den regulären Fahrplan aufzunehmen von der GroKo abgelehnt. Als Begründung wurde voran gestellt, dass die FDP mit ihrem Antrag zu spät wäre und „der Bus abgefahren“ sei. Der Vorsitzende der FDP, Christof Sack, zeigte sich sehr verärgert.
So haben die Liberalen im Mai 2007, vor 10 Jahren also, bereits diesen Antrag beim Erstellen des Streckenplans der Stadtbuslinie 59 gestellt. Damals konnte die Haltestelle im Plan nicht mehr berücksichtigt werden, die seinerzeit regierende CDU sicherte allerdings zu, dies bei der nächsten Änderung der Planung zu berücksichtigen.
Der FDP ist sehr wohl aufgefallen, dass im laufenden Ausschreibungsverfahren die regelmäßige Anfahrt der Bushaltestelle Rödelberg auch diesmal nicht berücksichtigt wurde, so die FDP-Fraktion. „Jetzt zu sagen, die FDP käme mit ihrem Antrag zu spät, kann man nur als Treppenwitz wahrnehmen“ so der Fraktionsvorsitzende Rainer Lamprecht.
Schlussfolgerung für die Liberalen: „Wir können uns auf Zusagen nicht verlassen“
Die Ausführungen von Frau Heck (CDU), die Haltestelle in der Johann-Sebastian Bach Straße wäre ja auch nicht so weit entfernt, mag zwar korrekt sein, ist aber für ältere Menschen und Gehbehinderte keine adäquate Lösung. „Nur wer zwei gesunde Beine hat und jung an Jahren ist kann dies ernsthaft vorschlagen“ so die Liberalen.
Die Anzahl der bisherigen Nutzer des „Sonderbusses Friedhof“ zu Grunde zu legen, um auf eine Unrentabilität festzustellen, ist aus Sicht der Liberalen ebenso unrealistisch. „Der Zeitplan des Busses, der für ältere und gehbehinderte Menschen kein bis maximal unbefriedigendes Angebot darstellt, hat ja eben zum Antrag der FDP geführt.“ Wenn der Bus den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht würde, wären die Zahlen andere und ein Antrag wie dieser unnötig, so Sack.
Der aus Sicht der FDP nicht gerade ernsthafte Umgang mit Anträgen aus der Opposition zeigt sich schon in Aussagen des CDU Partei- und Fraktionsvorsitzenden Gerhard Mohn, welcher in der Vorbereitung der Stadtverordnetenversammlung in seiner Fraktion vorgeschlagen haben soll, dem Antrag zuzustimmen und später einer Bushaltestelle im Niedertal 3 den Namen „Neuer Friedhof“ zu geben.
Die Freien Demokraten wünschen sich einen ehrlicheren und fairen Umgang der Parteien untereinander.
Das Thema „Friedhofsbus“ ist für die Liberalen noch lange nicht erledigt, auch wenn es weitere 10 Jahre dauern sollte, um das Vorhaben umzusetzen.