„Main-Kinzig-Kreis entwickelt sich positiv“ – Neujahrsempfang der SPD Erlensee

(mr/ea) – GroKo ja oder nein? Die Frage, die viele Sozialdemokraten derzeit bewegt, stand auch beim Neujahrsempfang der SPD Erlensee am Sonntag im Raum.

Zahlreiche Bürger waren zu diesem traditionellen Termin in der Erlenhalle erschienen. Als Gastredner hatten sich die Sozialdemokraten die vom Wahlkreisvorstand vorgeschlagene Kandidatin für die Landtagswahl Jutta Straub sowie Landrat Thorsten Stolz eingeladen.

Zu Beginn startete die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Birgit Reuhl einen Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr. Denn Erlensee erlebe einen großen Zuzug, der alle Erwartungen gesprengt habe. „Das erfordert natürlich auch einen Ausbau im Kita- und Bildungsbereich“, sagte die Vorsitzende. Denn niemand wolle, dass Eltern nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen könnten, weil es an Betreuungsmöglichkeiten fehle. Auch den möglichen Zusammenschluss mit der Gemeinde Neuberg sprach Reuhl an. Dabei wünsche sie sich mehr Offenheit für das ausstehende Ergebnis der Machbarkeitsstudie.

Landrat Thorsten Stolz berichtete über die Entwicklung des Main-Kinzig-Kreises

„Ich weiß nicht, was der richtige Weg ist, ich bin hin und her gerissen zwischen staatspolitischer Verantwortung und dem Ziel der Erneuerung der SPD“, sagte Landrat Thorsten Stolz im Hinblick auf die mögliche Fortführung einer Großen Koalition auf Bundesebene. „Ich frage mich: Was passiert bei Neuwahlen?“ Deutschland gehe es so gut wie lange nicht mehr. Doch die Parteien würden es einfach nicht schaffen eine Regierung zu bilden. Darin sehe er eine gefährliche Entwicklung.

Doch als Landrat wolle er vor allem über den Main-Kinzig-Kreis sprechen. Dieser stehe nämlich sehr gut da. „Wir sind ein einwohnerstarker Kreis, der in den letzen sechs Jahren um 15.000 Menschen gewachsen ist.“ Doch davon habe man nicht überall profitiert. Während die Städte und Gemeinden im westlichen Kreisgebiet schnell wüchsen, würde die Bevölkerungszahl im Ostkreis stetig abnehmen. Aus Sicht des Landrates sei es immer besser, wenn eine Stadt wächst – auch wirtschaftlich. Der Main-Kinzig-Kreis sei ein starker wirtschaftsstandort, der immer neue Unternehmen anziehe. Das wirke sich auch positiv auf die Arbeitsplätze aus. „Während wir heue 132.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze haben, waren es vor zehn Jahren noch 110.000. An dieser Entwicklung hat auch Erlensee seinen Anteil.“

Dem Landkreis gehe es gut, daher sei man auch früher als erwartet aus dem Schutzschirm des Landes entlassen worden. Auch Investitionen seien in den kommenden Jahren geplant, besonders in Schulen. Insgesamt seien dafür 85 Millionen Euro vorgesehen. Davon sollen 7,5 Millionen Euro in die Grundschule in Langendiebach investiert werden. Stolz begrüße es, dass Erlensee in Sachen Ganztagsbetreuung in der Grundschule eine Vorreiterrolle einnehme. Denn was die Eltern wollten, sei eine verlässliche Betreuung für ihre Kinder. Das gelte auch für den Kita-Bereich. Hier wünsche sich der Landrat jedoch eine faire Finanzierung. Es könne nicht sein, dass dies auf Landesebene beschlossen werde und die Kommunen dann auf den Kosten sitzen blieben. Das treibe die Grund- und Gewerbesteuern in die Höhe. Denn die finanziellen Mittel für die kostenfreie sechsstündige Kita-Betreuung werden dem kommunalen Finanzausgleich entnommen. Das sei Geld, das den Kommunen dann am Ende fehlt.

Jutta Straub stellte sich als Kandidatin für die kommende Landtagswahl vor

„Wir erleben als SPD eine turbulente Zeit“, sagte Jutta Straub, die für den Wahlkreis 41 (Main-Kinzig II) als SPD-Kandidatin für die Landtagswahl antreten will. Man sehe, dass sich Menschen für Politik interessieren und wissen möchten, was geschieht. „Die ist eine Verpflichtung für alle Politiker.“ Daher habe sie sich vorgenommen politische Ziele bürgernah und verständlich umzusetzen.

Der Chor „sound planets“ sorgte für die musikalische Unterhaltung

Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte „sound planets“, der Jugendchor der Chorgemeinschaft Erlensee, der am Ende noch mit stehenden Ovationen für seine Darbietung belohnt wurde.

Auf dem Titelfoto (v.l.): Stefan Erb, Dr. Martin Maul, Birgit Reuhl, Thorsten Stolz, Jutta Straub und Jörg Mair

Bericht und Fotos: Michèle Richter

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