GRÜNE fordern Ausweitung des Nachtflugverbots

(pm/ea) – „Sprechen Sie sich aktiv gegen Fluglärm aus“, ruft Reiner Bousonville, Fraktionsvorsitzender der Grünen Main-Kinzig, die Bürgerinnen und Bürger auf und kommentiert damit die erneute Auslegung des Landesentwicklungsplanes Hessen: „Dies ist eine Möglichkeit, eine komplette Beschränkung des Nachtflugverbotes von 22 bis sechs Uhr zu fordern und nicht, wie es derzeit besteht, von 23 bis fünf Uhr.“

Am vergangenen Mittwoch erklärte die hessische Landesregierung, den Landesentwicklungsplan erneuert auszulegen und somit den Bürgerinnen und Bürgern ein erneutes Mitspracherecht einzuräumen: „Der Landesentwicklungsplan ist das wichtigste Instrument der Landesplanung“, erklärt Bousonville: „Damit werden in ganz Hessen beispielsweise Wohn- oder Gewerbegebiete ausgewiesen, über Trassenführungen oder eben auch über das Nachtflugverbot entschieden.“

Im April wurde der Plan erstmalig ausgelegt. Laut Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sei es von Seiten der Bürgerinnen und Bürger zur Sorge gekommen, dass Nachtflugverbot könne gelockert werden. „Dies ist nicht der Fall“, kann auch Bousonville beruhigen. „Mit einer erneuten Auslegung soll diese Sorge ausgeräumt werden. Der Plan beschreibt nur den derzeitigen Stand des Nachtflugverbotes und sieht weder eine Verschärfung noch eine Lockerung vor.“

Der Fraktionsvorsitzende möchte aber genau hier ansetzen und bittet hierbei die Bevölkerung, sich zu beteiligen: „Derzeit sind von 23 bis fünf Uhr planmäßige Flugbewegungen verboten und es gibt eine Beschränkung der zulässigen Bewegungen von 22 bis sechs Uhr. Dies führt aber zu einer Staffelung der Flieger ab vier Uhr, die dann im Minutentakt anfliegen, um pünktlich um fünf Uhr landen zu können.“ Vor allem der östliche Kreis sei hiervor betroffen: „Die Bürgerinnen und Bürger können die Erweiterung des Nachtflugverbots ab dem 18. Dezember schriftlich an das Land Hessen kundtun, sowie weitere Einwendungen, Anregungen und Bedenken.“

Die Planunterlagen sind bis zum 19. Januar 2018 öffentlich zugänglich, Stellungnahmen können bis zum 2. Februar eingereicht werden.

Anzeige

„Hanau: Erinnern, Verarbeiten, Verändern“ – Vortrag mit Armin Kurtović

Am 19. Februar 2020 ereignete sich einer der verheerendsten rassistischen Anschläge in der jüngeren Geschichte Deutschlands: In Hanau wurden neun junge Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Unter den Opfern war Hamza Kurtović, der Sohn von Armin Kurtović. Die Tragödie hinterließ nicht nur eine tiefe Wunde bei den betroffenen Familien, sondern auch in der gesamten Gesellschaft.

Weiterlesen