(pm/ea) – Unter dem Namen „Neuberger für Neuberg“ haben interessierte Bürger am 23. Oktober eine Initiative gegründet, die sich als kritische Stimme zu der beabsichtigten Fusion von Neuberg und Erlensee sieht. Ob die mit dem Vorhaben beabsichtigten Vorteile und Synergien auch für den kleineren Fusionspartner gelten würden, steht derzeit nach Auffassung der Initiatoren in den Sternen.
So könnten wichtige Entscheidungen in Zukunft eher zu Gunsten des rund drei Mal so großen Ortes Erlensee fallen. Mit Blick auf die Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger betont Gründungsmitglied Olaf Siebeck: „Wir suchen die beste und nicht die billigste Lösung für unseren Ort“.
Die Bürgerinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, Bürgerinnen und Bürgern Neubergs Platz und Stimme geben, die der beabsichtigten Fusion skeptisch oder sogar ablehnend gegenüberstehen. Die möglichen Nachteile durch den Verlust der Selbständigkeit liegen für Andreas Weiß, ebenfalls Gründungsmitglied, auf der Hand: „Wir wollen die Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Neuberg erhalten, ebenso die kurzen Wege der Bürger zu den Bauhöfen oder zum Rathaus. Daher müssen solche Entscheidungen auch künftig in Neuberg getroffen werden.“
Dafür sind ein eigenes Parlament und ein eigener Bürgermeister eigentlich unverzichtbar, so Weiß weiter: „Denn nur wer vor Ort verwurzelt ist, kennt auch die Probleme der Menschen“. Allein durch die Machtverhältnisse in einer gemeinsamen Stadtverordnetenversammlung wird deutlich, wessen Interessen im Zweifel mehr Gewicht haben werden: Bei einer Fusion stünden in einer Stadtverordnetenversammlung einer Stimme aus Neuberg drei Stimmen aus Erlensee gegenüber.
Die im Frühsommer angestoßene Machbarkeitsstudie zur engeren Zusammenarbeit bzw. Fusion mit Nachbargemeinden soll parteiübergreifend und unabhängig begleitet werden. „Wichtig ist es, die Neuberger Bürger umfassend zu informieren und ihnen eine objektive Entscheidung beim Bürgerentscheid zu ermöglichen“, so Mit-Initiator Herbert Flötenmeyer zu den Beweggründen der Initiative. Zusammen mit den weiteren Gründungsmitgliedern Melanie Esch und Alfred Herms werbe man um die Beteiligung weiterer interessierter Bürgerinnen und Bürger.
Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.neubergerfuerneuberg.de zu finden.