Vorhang auf für deutsch-rumänisches Kulturprojekt

(pm/ea) – Singende Ratten, sprechende Sofas – am Donnerstag, 19. Oktober, verwandelt sich die Steinheimer Kulturhalle in einen magischen Palazzo. Gemeinsam mit Nachwuchssolisten der Hanauer Bildungseinrichtung Haus der Musik präsentieren der Chor und das Jugendorchester aus dem rumänischen Târgu Mureș das Musical „La Piccolo Banda“.

Rund 70 Schüler und Studenten aus dem osteuropäischen Land reisen für das internationale Kulturprojekt in die Brüder-Grimm-Stadt. Eine weitere Aufführung findet am Samstag, 21. Oktober, in Langenselbold statt.

Musik kann Menschen über alle Grenzen hinweg verbinden – das Motto des Hanauer Musikschulvereins Haus der Musik könnte den bilateralen Kulturaustausch junger Talente aus dem MainKinzig-Kreis und dem rumänischen Târgu Mureș nicht treffender beschreiben. Auch Inhaltlich geht es im Musical von Veronika te Reh (Text) und Wolfgang König (Musik) um das Zusammentreffen höchst unterschiedlicher Menschen an einem ungewöhnlichen Ort. In „La Piccolo Banda“ findet die jugendliche Felicia Unterschlupf in einem alten italienischen Renaissance-Palast, durchaus kein Grund zur Freude für die beiden Ratten Pippo und Pallina. Doch im alten Palazzo leben nicht nur Nagetiere. Marmorstatuten, Engelsfiguren und sogar ein altes Sofa gewinnen ein Eigenleben.

Doch damit nicht genug: Durch einen geheimen Mechanismus gelangt Felicia durch einen alten Schrank in die Welt der italienischen Renaissance samt Gauklern, Tänzern und Sängern. Doch trifft das Mädchen nicht nur auf Hausgeister. Auch eine Diebesbande findet nachts im verwunschenen Schloss Zuflucht. Es sind Straßenkinder, die sich gegenseitig umeinander kümmern und sich mit ihren Beutezügen über Wasser halten. Durch die Begegnung mit Felicia finden sie einen Weg aus der Kriminalität, ohne ihre Gemeinschaft aufgeben zu müssen. Ein großes Abenteuer, das sich da auf der Bühne abspielt, ein Abenteuer auch der Besuch der Osteuropäer im Main-Kinzig-Kreis.

Wenn die Gäste kommende Woche in Hanau eintreffen, erwarten sie nicht nur zwei große Auftritte, sondern auch ein spannendes Unterhaltungsprogramm, darunter eine Besichtigung des Frankfurter Flughafens, eine Shopping Tour in Hanau, eine Führung durch das Langenselbolder Heimatmuseum und natürlich eine Apfelweinprobe. Ebenfalls auf der Tagesordnung, der Gedankenaustausch mit den Schirmherren, der Hanauer Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und dem Langenselbolder Bürgermeister Jörg Muth.

Das spannendste Aufeinandertreffen ist jedoch das der musikalischen Akteure selbst. Bei den Auftritten in Hanau und Langenselbold wirken Mitglieder des Chors und Jugendorchesters aus Târgu Mureș, Solisten vom Haus der Musik, das Hanauer Nachwuchsorchester Woodies Kids und das Akkordeon-Ensemble Funktasten zusammen. Geprobt wird in beiden Ländern separat. „Erst einen Tag vor der Aufführung treffen die rumänischen und die deutschen Schüler zusammen“, sagt Haus-der-Musik-Gründer Michael Schnadt. Im vergangenen Jahr hat der 59-Jährige das Stück im Auftrag des deutschen Konsulats schon einmal in Rumänien aufgeführt. 50 Schüler und Studenten aus dem osteuropäischen Land waren an dem großen Ereignis in der Philharmonie Târgu Mureș beteiligt. Viele von ihnen sind auch bei den anstehenden Aufführungen dabei. Bemerkenswert: Alle Akteure führen das Musical in deutscher Sprache auf.

Die musikalische Leitung des Projekts liegt bei Michael Schnadt vom Haus der Musik sowie bei Remus Grama von der Philharmonie Târgu Mureș. Für die Inszenierung des magischen Spektakels ist Rares Budieanu, Regisseur am Rumänischen Nationaltheater, verantwortlich.

Die Aufführungen von „La Piccolo Banda“ finden am Donnerstag, 19. Oktober, in der Kulturhalle Hanau-Steinheim und am Samstag, 21. Oktober, in der Langenselbolder Klosterberghalle statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten des Projekts sind erwünscht.

Hintergrundinfo Haus der Musik:

Der Hanauer Musikschulverein Haus der Musik ist vor sechs Jahren in Steinheim gegründet worden und verfügt mittlerweile über Niederlassungen in Ronneburg, Hammersbach, Hirzenhain und seit einigen Monaten auch in Langenselbold. „Uns geht es nicht nur darum, Menschen zu helfen, ein Instrument zu erlernen. Vielmehr ist es unser Ziel, Talente langfristig zu fördern und in ihrer Entwicklung zu begleiten“, erklärt Vorsitzender Michael Schnadt. Heute betreut der Verein mehr als 300 Schüler. Den Unterricht bestreiten Hochschuldozenten aus Frankfurt und Mainz sowie diplomierte Musiker oder qualifizierte Studenten. Für besondere Talente bietet der Verein Stipendien an.

Auf dem Foto: Freuen sich auf die große Musicalpremiere in Steinheim: Dozenten und Schüler vom Haus der Musik bei ihrer großen Konzertreise ins Allgäu im vergangenen Sommer

Foto: PM

 

 

 

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