„Landwirte im Main-Kinzig-Kreis sind digital voll auf der Scholle“

(pm/ea) – Ein sehr gutes Zeugnis stellt Manuel Schneider, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Main-Kinzig (KBV), seinen Kollegen in punkto technischem Fortschritt aus. „Bei den Landwirten im Main-Kinzig-Kreis greift der digitale Fortschritt voll“, so Schneider.

Der stellvertretende KBV-Vorsitzende betonte, dass sich weit über 80 Prozent der Landwirte im Main-Kinzig-Kreis der Landwirtschaft 4.0 verschrieben haben. Produktionsprozesse steuern sich selbst, Maschinen kommunizieren mit Maschinen, die Produktion wird mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt, Computerprogramme treffen Entscheidungen.

Bei der Software verwenden die Landwirte Apps, intelligente Software oder Farmmanagement-Plattformen. Konkret: Die Buchführung ist bei den meisten Landwirten schon länger digitalisiert,
ja selbst die in den Datenmanagementsystemen anfallenden Daten werden für die Buchführung und umgekehrt Inventardaten aus der Buchführung für die betriebswirtschaftliche Auswertung genutzt.

„Dass agrarspezifische Wetterdaten einen hohen Informationswert haben, ist den Landwirten seit vielen Jahren bekannt“, so der stellvertretende Bauernverbandsvorsitzende. Schließlich wird mit den Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes, die in den letzten Jahren dank zunehmender technischer Möglichkeiten der Wettererkundung erheblich an Aussagekraft gewonnen haben, der
Umgang mit Boden, Wasser und Luft weiter verbessert. Und die Einsatzzeiten während der Ernte können ebenfalls besser gesteuert werden.

„In der Viehhaltung hat die Digitalisierung der Produktionsprozesse bei den Main-Kinzig-Landwirten besonders große Fortschritte gemacht“, so der Landwirt aus Gründau. Melkroboter, die eine rasante Entwicklung genommen haben, Spaltenreiniger oder Fütterungsautomaten sind in den meisten Ställen im Kreis Standard. Heute werden Roboter auch zur Vorlage des Grundfutters, zum Reinigen der Laufflächen und zur Umsetzung von Weidezäunen eingesetzt. Und auch die individuelle Gesundheitsüberwachung der Tiere erfolgt meist über digital erfasste Gesundheitsparameter wie beispielsweise Schrittzähler oder Wiederkauzähler, der eine gesunde Fütterung gewährleistet.

Hier und da werden auch bereits funkgesteuerte Multicopter (Drohnen) zur Rehkitzidentifikation (mit Infraroterkennung), zum Boden-, Dünger- und Pflanzenschutz- Monitoring und zur Pflanzenschutzanwendung eingesetzt.

Vor allem aber sind es Sensoren, die bei den Landwirten im Kreis in den letzten Jahren immer häufiger den grünen Daumen abgelöst und zu einer effizienten und ressourcenschonenden Landwirtschaft beigetragen haben. So erfassen Stickstoffsensoren über Lichtquellen die Blattfärbung und geben eine Düngeempfehlung. Schneider: „ Das geschieht in Echtzeit.“. Will heißen: Was
vorn am Traktor gemessen wird, empfängt der Computer in der Fahrerkabine. Der Bordcomputer teilt dann dem angehängten Düngertreuer mit, ob er die auszubringende Menge erhöhen oder reduzieren soll. Bei den meisten Landwirten liegen auch die entsprechenden Bodenkarten zugrunde, sodass zusätzlich die Bodenqualität berücksichtigt werden kann. Die Echtzeit – Analyse der
Gülleinhaltsstoffe ermöglicht es zudem, die Ausbringmenge an Nährstoffen gleichermaßen auf die Fläche zu verteilen bzw. bedarfsspezifisch auszubringen.

Und noch einer Entwicklung haben sich die meisten Landwirte im Kreis gestellt: Die Steuerung über Satellit. Ein Traktor mit GPS-Empfänger und Korrektursignal kann bis zu zwei Zentimeter genau gesteuert werden. Nährstoffe lassen sich präzise und ohne Überlappung auf oder in den Boden bringen. Entsprechendes gilt für Pflanzenschutzmittel. Das Positive: Betriebsmittel können eingespart, Umwelt und Finanzen geschont werden. Ebenfalls mit Hilfe von Satelliten wird es schon bald möglich sein, Krankheiten an Pflanzen zu erkennen und dem Landwirt den optimalen Zeitpunkt der Schutzmaßnahme vorzuschlagen.

Übrigens: Die Digitalisierung ermöglicht es auch, dass mehrere Landwirte beim Einsatz des Maschinenparks optimal zusammenarbeiten. Schneider: “Auch hier sind wir Vorreiter und können entscheiden, ob ein weiteres Fahrzeug in der Erntekette benötigt wird oder ob eines eingespart werden kann. Dies spart Arbeitszeit und Diesel, was der Umwelt zu Gute kommt.“

Apropos Maschinen: Was sich der stellvertretende Vorsitzende des Kreisbauernverbandes allerdings noch nicht so recht vorstellen kann, ist der selbstfahrende Traktor auf dem Feld – ganz ohne Kontrolle des Landwirts. Der stellvertretende Kreisbauernverbandsvorsitzende ist sich sicher, „dass wir trotz Digitalisierung schon noch einige Zeit Hand anlegen müssen in unseren Betrieben“. Wohlwissend, dass derzeit in einem Forschungsprojekt ein Agrarroboter mit Autopilot und Analysefunktionen, ausgestattet mit Sensor und Kameratechnik, getestet wird, um durch Eindruck eines kleines Bolzens Unkraut zu beseitigen.

Auf dem Foto: Manuel Schneider, Friedrichshof

Foto: PM

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