„Sissi, Sturm und Sachertorte“

(pm/ea) – Seit 47 Jahren hat sie Bestand, die Partnerschaft zwischen den Feuerwehren aus Schöneck-Kilianstädten und der niederösterreichischen Stadt Traiskirchen vor den Toren Wiens. Nicht nur die formelle Partnerschaft besteht, sondern entwickelt hat sich eine tiefe Freundschaft, mittlerweile über drei Generationen.

Zum liebgewordenen Ritual ist der jeweilige gegenseitige Besuch einer Vereinsdelegation im Jahresrhythmus geworden. In diesem Jahr bestiegen deshalb 15 Kilianstädter den ICE nach Wien. Generalstabsmäßig vorbereitet wurde die mehrtägige Exkursion von den beiden Partnerschafts- beauftragten, Lothar Leichner und Roland Glanner – mit einem gehörigen Geheimhaltungs-/ Überraschungsfaktor.

Blick auf Traiskirchen durch seine Weinberge

Wanderer in den Traiskirchner Weingärten

Nach 6-stündiger Zugfahrt bekamen die Reisenden umgehend Gelegenheit die müden Knochen wieder in Fahrt zu bringen: 200 Höhenmeter waren zu überwinden, ehe ein wunderbarer Blick vom Anninger auf das Wiener Becken, die Skyline der Metropole bis hinüber zum Neusiedler See für die Mühen entschädigte. Bergführer: Roland Glanner und der Stellvertretende Kommandant Clemens Zinnbauer. Der Rückweg führte durch Weinberge, durch welche die Region Weltberühmtheit erlangte.

Aufmerksame Besucher der Kaisergruft

Gastgeber und Organisatoren der Fahrt v.l.: Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler, Lothar Leichner, Clemens Zinnbauer, Roland Glanner

Vater Hans-Peter und Tochter Monika als Feuerwehrkameraden vor dem Stephansdom

Genau diese inspirierten Peter Stein abends nach einem „Federweißen“ zu fragen – und stieß auf blankes Unverständnis: kommentarlos überreichte man ihm ein Glas, das an Farbe und Geschmack dem Jungwein doch sehr ähnelte. „Des hoaßt „Sturm“ do bei uns, an Federweißn kriagst nur in West-Österreich und bei Euch.“, belehrte Bürgermeister Andreas Babler, der es sich nicht nehmen ließ, auf ein Glaserl beim Heurigen mit seinen deutschen Gästen anzustoßen.

Eine Wiener Stadtführung der besonderen Art hatten sich Roland, Clemens und Lothar erdacht. In der Nähe des Stephansdoms liegt die Kaisergruft des Kapuzinerordens, in der alle Herrscher de Habsburger Dynastie in prunkvollen Sarkophagen bestattet liegen. Am meisten Aufmerksamkeit erfuhr wohl die letzte Ruhestätte der legendären Kaiserin Sissi. Und wer weiß schon, dass Herzogin Henriette von Nassau-Weilburg den Christbaum in Wien einführte… Entspannung erfuhr die Reisegruppe auf einer Schifffahrt auf Donau und Donaukanal: die Sehenswürdigkeiten der gleichnamigen Metropole mal aus einer anderen Sicht.

Was bietet sich in Wien eher für einen Abschlussabend an, als ein Besuch des Praters? Unter dem weltberühmten Riesenrad schmeckt es besonders gut. Beim gemeinsamen Mahl noch vereint, stürzte sich die jüngere Generation mit Feierlaune in das Getümmel.

Zum Abschied trafen sich die Freunde im Gerätehaus der Feuerwehr Traiskirchen. Drehleitermaschinist Franz bot einen finalen Rundblick der besonderen Art. Nun ließ sich auch erklären, warum ein Fässchen „Sturm“ mit ein paar Gläsern außen auf der Fensterbank des Gebäudes stand. Selbstgebackene Sachertorte machte den Abschied von den Freunden umso schwerer. Einhellige Meinung: diese Gastfreundschaft ist nicht zu toppen. „Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr bei „Frau Rauscher“ in den Obstwiesen um Schöneck!“
Zu den Fotos:

Auf dem Titelfoto: Abschiedsfoto vor dem Gerätehaus Traiskirchen

Fotos: PM

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