CDU fordert Bewertung des Landschaftsbildes

(pm/ea) – In die Diskussion um die geplanten Windkraftanlagen im Ronneburger Hügelland schalten sich nun auch die Vertreter der überörtlichen CDU ein.

Heiko Kasseckert, CDU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Haupt- und Planungsausschusses in der Regionalversammlung Südhessen, dem Gremium, das am Ende über den Teilplan Erneuerbare Energie entscheiden wird, und der örtliche CDU-Landtagsabgeordnete, Hugo Klein, machen deutlich, dass die Interessen und Bedürfnisse der Menschen für sie eine große Rolle spielen. So dürfen bei allem Ehrgeiz für die Ausweisung neuer Windvorranggebiete nicht nur technische Kriterien oder die Berücksichtigung naturschutzrechtlicher bzw. artenschutzrechtlicher Belange geprüft werden. „Auch das Schutzgut Mensch“, so Klein, „muss eine entsprechende Würdigung erfahren.“

Nach der Offenlage des Teilplans Erneuerbare Energie sind rund 25.000 Stellungnahmen bei Regierungspräsidium Darmstadt eingegangen. Kasseckert weist darauf hin, dass derzeit die Auswertung dieser Stellungnahmen stattfindet und wohl noch weit bis in das Jahr 2018 andauern wird. Diese Zeit will der CDU-Politiker nutzen, um sich neben den Anregungen und Bedenken auch über die Auswirkungen im Landschaftsbild für die einzelnen Standorte zu informieren. Die Aufstellung von mehr als 200 m hohen Anlagen beeinträchtigen ganz wesentlich den Natur- und Lebensraum, insbesondere im dichtbesiedelten Ballungsgebiet. Wir legen großen Wert darauf, so Kasseckert weiter, dass wir neben den Flächen für Wohnen und Arbeiten auch Rückzugs- und Erholungsräume in unserer Naturlandschaft sicherstellen. Deshalb spricht er sich gegen eine Verspargelung der Landschaft aus. Dies befürchtet der gebürtige Hüttengesäßer bei den geplanten Standorten im Ronneburger Hügelland, die zudem durch ihre Nähe zur Burg Ronneburg auch eine Beeinträchtigung des dortigen denkmalgeschützten Objektes darstellen. Mittels einer professionellen Simulationsdarstellung könne der Eingriff in das Landschaftsbild visualisiert und bewertet werden. Das Kriterium Schutz des Landschaftsbildes, so Kasseckert, spielt in der letztendlichen Entscheidung der Regionalversammlung auch eine wichtige Rolle.

Die beiden CDU-Politiker sehen sich damit nicht im Widerspruch zu den Zielen des Landesenergiegipfels. Es war richtig, nach den Ereignissen in Fukushima den Ausstieg aus der Kernenergie zu erklären. Das bedingt, dass wir auch den Umstieg auf erneuerbare Energien organisieren müssen. Dies dürfe jedoch nicht um jeden Preis, und vor allem nicht ohne Berücksichtigung der Bürgerinteressen, geschehen. „Ein Verlust der Akzeptanz behördlichen oder politischen Handelns führt dazu, dass immer mehr Abwanderungstendenzen von etablierten Parteien spürbar sind. Von daher werden wir die Interessen der Bürger sehr ernst nehmen“, kündigen Klein und Kasseckert an und sehen in der beantragten Simulation für die Standorte in Ronneburg einen guten Beitrag für eine objektive Diskussion.

 

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