(ea) – Allgemeines zur finanziellen Situation der Gemeinde, aktuelles zum Krippenbau am Kinderhaus Panama sowie zum Neubaugebiet „Auf der Weingartsweide“ stand am Donnerstag unter anderem auf der Tagesordnung der Bürgerversammlung in Neuberg.
Die Gelegenheit, sich über die Vorgänge in ihrer Gemeinde zu informieren, nahmen zahlreiche Bürger wahr.
Zur Haushaltssituation informierte Bürgermeisterin Iris Schröder, dass von den sprudelnden Steuereinnahmen in der Kommune nichts zu spüren sei. Zwar profitiere man etwas von der aktuellen Niedrigzinsphase, allerdings seien auch verschiedene Abgaben weiter angestiegen. Die momentanen Kassenkredite, also das Dispo der Gemeinde, beliefen sich auf rund 1,4 Millionen Euro. Unter dem Stichwort „Hessenkasse“ erklärte Schröder, dass man mit dem Land Hessen in Kontakt treten werde, um diese Kassenkredite auszulösen. Denn das Land bietet Kommunen an, ihnen diese Schulden abzunehmen und die Tilgung zu organisieren. „Natürlich werden auch wir versuchen, durch diese Hessenkasse zu profitieren“, so Schröder. Am Ende müsse jedoch die Gemeindevertretung darüber entscheiden.
Bauarbeiten am Krippenhaus begonnen
Erfreulich blickte die Bürgermeisterin auf die Entwicklung der Kinderzahlen in Neuberg. Diese seien stabil gut. „Wir haben dadurch eine große Anfrage an Betreuung und eine Betreuungsabdeckung von fast 100 Prozent“, sagte Schröder. Daher sei auch der Anbau des Krippenhauses an das Kinderhaus Panama in Ravolzhausen notwendig. Die Bauphase habe bereits begonnen und im Oktober werde die Bodenplatte eingelassen. Der Gebäudebau schließe sich dann an. Alle Maßnahmen sollen bis zum Beginn der Sommerferien abgeschlossen sein, dann werde der Betrieb ab August wieder komplett aufgenommen.
Da die Bauarbeiten im laufenden Betrieb stattfänden, werde vermutlich eine Gruppe für etwa zwei Monate ausgelagert. Gerüchten, wonach die Kinder dieser Gruppe für den genannten Zeitraum nach Langenselbold oder Erlensee müssten, widersprach die Bürgermeisterin. „Wir sind hier unter anderem mit der evangelischen Kirchengemeinde im Gespräch du suchen nach der richtigen Lösung im Sinne der Kinder“, erklärte Schröder. Sobald das neue Krippenhaus dann in Betrieb genommen werde, stehe auch dem DRK das DRK-Haus, das derzeit als Krippe fungiert, wieder zur Verfügung.
„Zum Thema Beitragsfreie Kindergarten-Plätze kann ich Ihnen auch nur das sagen, was in der Presse steht“, sagte Schröder. Auf genaue Informationen, wie die Beitragsfreiheit für sechs Stunden am Tag ab August 2018 gestaltet werden soll, warte die Gemeinde selbst noch. Der Sozial-, Kultur- und Sportausschuss werde sich aber mit dem Thema befassen.
Zum Ausbau der Betreuungszeiten sagte Schröder, dass die Gemeinde, wie viele andere Kommunen auch, vor dem Problem stehe, dass es momentan nicht genügend Fachkräfte gebe. Daher sei auch eine Ausweitung der Betreuungszeiten schwer zu realisieren.
Archäologische Untersuchungen abwarten
Der Bedarf an Wohnraum steige auch in Neuberg weiter an. Dies werde auch beim Neubaugebiet „Auf der Weingartsweide“ berücksichtigt.
Für das Gebiet gegenüber „Limes III“ in Ravolzhausen seien die ersten Untersuchungen durchgeführt worden. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass auch dort viele archäologisch interessante Flächen vorhanden sind. „Hier werden weitere Untersuchungen stattfinden müssen“, informierte die Bürgermeisterin die Anwesenden. Die Kosten für diese Untersuchungen wird die Gemeinde wohl selbst in Gänze tragen müssen. Inwiefern es dort Bebauungsbeschränkungen geben wird, werde sich erst später zeigen.
Ehrenamtliche gelobt
Zum Thema Flüchtlinge und Asyl nannte Schröder die aktuellen Zahlen aus der Gemeinde. So leben derzeit 56 Personen in Neuberg, von denen 32 Personen zu sechs Familien gehören und 24 einzelne Männer sind. Da gerade die alleinstehenden Männer auf der Suche nach Arbeit sind, werden die Wohnungen der Gemeinde nach und nach leerer werden. Ein großes Lob richtete die Bürgermeisterin dabei an die Mitwirkenden des Willkommenskreis Asyl sowie an die örtlichen Vereine, die stets sehr offen für die neuen Bürger waren.
Durch den Tod des langjährigen Schiedsmanns Herbert Bassermann ist das Ehrenamt in Schiedsamt neu zu besetzen. Interessenten für dieses Amt müssen zwischen 30 und 75 Jahren alt sein und in Neuberg wohnen. Schiedsleute nehmen die Aufgaben der Streitschlichtung wahr und dürfen keine Vorstrafen haben. Auch das Amt des Behindertenbeauftragten sei frei. Für beide Positionen hoffe man auf baldige Besetzung, so Schröder.
Anschließend wurden die Fragen der Bürger beantwortet. Schröder wies darauf hin, dass man bei persönlichen Anliegen auch den direkten Kontakt mit dem Rathaus suchen könne.
Die nächste Bürgerversammlung findet am 26. Oktober statt. An diesem Tag steht die Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Fusion der Kommunen Neuberg und Erlensee auf der Agenda.
Auf dem Titelfoto: Bürgermeisterin Iris Schröder berichtete bei der Bürgerversammlung über Aktuelles aus Neuberg
Obere Fotos: Die Bauarbeiten des Krippenhauses am Kinderhaus Panama in Ravolzhausen schreiten voran
Untere Fotos: „Auf der Weingartsweide“ soll bald Neubergs nächstes Neubaugebiet entstehen
Bericht und Fotos: Michèle Richter