(ea) – Am Freitagmittag gab die Hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz in Bruchköbel auf einem Kartoffelfeld des Biolandbetriebs Ackerlei der Familie Zell den Startschuss für die Kartoffelsaison 2017.
Es war kein lediglich symbolischer Akt der Saisoneröffnung mit der üblichen Rede in einem Konferenzraum. Stattdessen packte die Ministerin selbst an und grub mit dem Spaten die ersten Kartoffeln aus dem Acker. Der Transport dorthin fand mit dem Traktor statt: Die gesamte Delegation nahm auf dem Anhänger Platz und konnte so eine Fahrt vom Hof der Familie Zell zum Kartoffelfeld genießen.
Ministerin Hinz erinnerte daran, dass die Kartoffel früher Hauptnahrungsmittel war und heute vorwiegend von Nudeln verdrängt wurde. Die Anbauflächen für Kartoffeln habe sich im seit dem letzten Jahrhundert in Hessen von 70.000 ha auf 4.400 ha verringert. Dennoch gilt sie auch heute noch als eine der wichtigsten Gemüseart, die gesund sei und in allen Variationen immer gut schmecke. Außerdem diene sie als wertvolle Zwischenfrucht in der Landwirtschaft.
Sie betonte bei ihrem Besuch auf dem Biolandbetrieb, wie wichtig es heute gerade vor den Herausforderungen der Klimaänderung für die landwirtschaftlichen Betriebe sei, sich vielseitig aufzustellen und mehrere Standbeine zu haben. Gerade der ökologische Landbau stelle eine besonders umweltfreundliche Form der Landbewirtschaftung dar, wie sie von Familie Zell betrieben werde.
Die regionale Vermarktung und die Nachfrage nach Bio-Produkten spiele eine immer größere Rolle. Sie sprach Familie Zell ein großes Dankeschön aus für ihr großes Engagement und ihren Einsatz im ökologischen Landbau.
Für die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler ist der Biolandbetrieb Ackerlei ein Glanzstück in der Region. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Lebensmittelskandale gelte es, regionale Lebensmittel näher an den Bürger zu bringen, dazu arbeite der Main-Kinzig-Kreis eng mit dem Kreisbauernverband zusammen.
Ein bei den Verbrauchern gestiegenes Bewußtsein für Regionalität konnte Kartoffelkönigin Lisa I. ausmachen, die seit einem Jahr das hoheitliche Amt ausübt und sich selbst das Ziel gesetzt hat, dafür bei den Bürgerinnen und Bürgern zu werben.
Der Leiter des Biohofs Ackerlei, Thomas Zell, zeigte sich zwar zufrieden über die Ernte, trotz Spätfrösten und zu viel Regen in den letzten Wochen. Er zeigte sich jedoch enttäuscht darüber, dass in Deutschland Lebensmittel keinen großen Stellenwert besäßen. Die regionale und ökologische Erzeugung nütze nichts, wenn bei den Verbrauchern kein Umdenken stattfinde. Deshalb freue er sich umso mehr, dass die Kartoffelsaison in diesem Jahr auf seinem Hof stattgefunden habe, um so auch für seine nachhaltige Erzeugung zu werben.
Alle zeigten sich überzeugt und stimmten Thomas Zell zu, dass die regionale Vermarktung gerade auch ökologisch hergestellter Lebensmittel mehr in den Fokus gerückt werden müsse, denn „diese schmecken nicht nur besser sondern sind auch viel gesünder. Und schließlich weiß man, woher sie kommen und wo sie wachsen“.
Weitere Informationen unter www.ackerlei.de
Auf dem Titelfoto: Landwirtschaftsministerin Priska Hinz, Thomas Zell und Kartoffelkönigin Lisa I. mit den ersten geerneten Kartoffeln
Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld