Leserbrief: „Politiker – Heilsbringer ohne Fehl und Tadel“

Die Stellungnahmen zur erfolgten Absage von Retro Klassik, auf dem Fliegerhorst eine Reitsportanlage zu bauen, kommentiert in einem Leserbrief Hardy Däumer.

„Brandenburg kommt nach Erlensee!“ Eine tolle Nachricht! Die Ansiedlung eines weiteren solventen, integren und investitionsfreudigen Unternehmens zusammen mit den schon ansässigen Neuzugängen Dachser, DS Smith, Böhrer und anderen Unternehmen, ist ein Meilenstein in eine erfolgreiche Zukunft des Gewerbegebiet „Fliegerhorst“ und der Städte Bruchköbel und Erlensee. Auf diesen Erfolg können die Akteure mit Recht stolz sein und verdienen Lob – auch von jemanden wie mir, der die Geschehnisse im Gewerbegebiet Fliegerhorst immer interessiert verfolgt hat und manchmal mit spitzer Feder kommentierte.

Doch wer eine breite Brust hat, um sich die Orden der Heldentaten anheften zu lassen, sollte typischerweise auch den gleichbreiten Rücken haben, um die Schelte für Fehler auszuhalten.
Der vielleicht übereilte und vertraglich ungeschickt formulierte Verkauf des dreieckigen „Herzstücks“ der Anlage lässt sich wohl kaum als – wie würde Mutti sagen – alternativlos, gar professionell bezeichnen.

Das anfänglich schnelle Geld des Investors – eine Männerfreundschaft zwischen örtlichem Kleinunternehmer und russischem Oligarchen, der im Reiche Putins zu Rum und Rubel kam, die auf der Liebe zu Oldtimern basiert – könnte sich schnell zu einem schmerzhaften Lehrgeld wandeln. Nämlich dann, wenn aus einem scheinbar willigen Investor ein unwilliger Spekulant wird. Wenn zu Erwerbspreis, eine siebenstellige Summe für undurchsichtige, vielleicht unvollständige Kampfmittelräumung kommt und ein zu vermutender „geschäftsüblicher“ Spekulationsgewinn aufgeschlagen wird, ganz zu schweigen von den, um mehrere Jahre verzögerten Gewerbesteuereinnahmen. Dann sieht die Bilanz diese Aktion doch eher schlecht aus – zumindest in den Augen von Nicht-Politikern!

Wenn bei dieser Sachlage nun weiter behauptet wird, dass der gewählte Investor der richtige WAR und IST und man immer wirklich glaubte, die Oldtimer-Glanz-und-Glitzer-Stadt, die auch nach weitern zwei Jahren nicht am Nürburgring entstanden ist, würde kommen und die Idee einer Einzigartigkeit, die doch letztlich eine fast 1-zu-1-Blaupause der Reitanlage „Gut Matheshof“ in Ostbayern ist, Realität geworden wäre und dabei keine Versäumnisse eingesteht, keine Lehren zieht und es eventuell genauso wieder machen würde, lässt schlimme Befürchtungen aufkommen.

Also: Verantwortung übernehmen, Fehler eingestehen und daraus lernen, Besserung loben und dann Erfolge feiern. Dabei das deutsche Sprichwort beherzigen:

„Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.“

In diesem Sinne…

… herzlichen Glückwunsch für die erzielten Erfolge und die nötige Selbsterkenntnis für die zukünftigen Aktivitäten.

Hardy Däumer, Erlensee

Leserbriefe können an redaktion@erlensee-aktuell.de zur Veröffentlichung gesendet werden. Sie geben allein die Meinung der Verfasser wieder. Anonyme Zusendungen sind von einer Veröffentlichung ausgeschlossen.

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