Schändlicher Diebstahl auf Hanauer Hauptfriedhof – Belohnung für Wiederbeschaffung der Bronzetafeln ausgelobt

(pm/ea) – „Das ist eine Schande!“ So der ungewöhnlich drastische Kommentar von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtrat Thomas Morlock darauf, dass 12 der 15 großen Bronzetafeln zum Gedenken an die Opfer des verheerenden Bombenangriffs vom 19. März 1945 auf dem Hauptfriedhof in der Nacht zum Montag gestohlen worden sind.

Die Stadt Hanau hat bereits die Polizei eingeschaltet. Gleichzeitig lobt sie eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für die Wiederbeschaffung aus.

Die Bronzetafeln mit mehr als 2.000 Namen gehören zum städtischen Gedenkort auf dem Hauptfriedhof. Sie hängen in einem mit Sandsteinmauern gefassten Eingangshof zum dortigen Ehrenfeld. Auf den Bronzetafeln sind die Namen der Opfer der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg festgehalten. Den Ehrentafeln ist folgende Inschrift vorangestellt: „In den Jahren 1939 bis 1945 starben Soldaten und Bürger. Besonders schmerzvoll war die Nacht des 19. März 1945 für unsere Stadt.“

Diese Inschrift auf der ersten Tafel ist durch den Diebstahl verschwunden, nur drei Tafeln haben die Diebe hängen lassen. Wobei sie beim gewaltsamen Abtrennen der 13. Tafel möglicherweise gestört wurden und flüchteten. Denn an dieser Stelle wird deutlich, dass sie auch hier begannen, das große und mehrere Dutzend Kilogramm schwere Bronzeteil gewaltsam aus der Verankerung zu reißen.

Nach Auskunft der Friedhofsverwaltung waren am Montag früh nach dem nächtlichen Diebstahl die Schlösser des nördlichen und des südlichen Tors zu dem Hauptweg entlang des Eingangshofs zum Ehrenfeld aufgebrochen. Das deutet auf den Abtransport per Lastwagen hin.

Die Anfang der 60er Jahre angebrachten Gedenktafeln waren vor wenigen Jahren aufwendig restauriert worden. OB Kaminsky und Stadtrat Morlock wollen nun alles daran setzen, dass die Gedenkstätte an dieser Stelle „schnellstmöglich wieder ihre bisherige Würde erhält“, wie beide meinen.

Fotos: Stadt Hanau

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