(ea) – Viel Lob und Dank erfuhr Stadtbrandinspektor a.D. Werner Beier auf der großen Verabschiedungsfeier am Samstagabend im Feuerwehrhaus Langendiebach. Stadtjugendfeuerwehrwartin Esther Alix traf in ihrer Rede mit dem Satz „Mit Werner Beier war die Feuerwehr eine tolle Feuerwehr“ genau die Stimmung, die während dieser zwar offiziellen aber auch sehr persönlichen Veranstaltung vorherrschte.
Stadtbrandinspektor Björn Winterhalter konnte zahlreiche Gäste begrüßen, darunter Bürgermeister Stefan Erb, Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung, Kreisbrandinspektor Markus Busanni und seinen Stellvertreter Christian Hinrichs, sowie Kreisbrandmeister Volker Achtert, Gemeinde- und Kreisbrandinspektoren des Main-Kinzig-Kreises und die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Erlensee.
In seiner Laudatio ging Björn Winterhalter zunächst auf den bereits Ende April vollzogenen Wechsel in der Führung der Feuerwehr Erlensee ein: Werner Beier gab nach 13 Jahren die Leitung der Feuerwehr ab. Als Nachfolger wurde Björn Winterhalter, zu seinen Stellvertretern Uwe Kuprian und Jens Schäfer gewählt, die gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Erb verabredeten, Werner Beier in einem würdigen Rahmen während dieser Verabschiedungsfeier noch einmal einen besonderen Dank auszusprechen.
Danach gab er einen Überblick über die Feuerwehr-Laufbahn von Stadtbrandinspektor a.D. Werner Beier:
Am 1. Januar 1990 trat er im Alter von 32 Jahren in die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Erlensee im damals noch Ortsteil Rückingen ein. Seinen Grundlehrgang absolvierte er 1991 in Langenselbold. Zügig folgten weitere Lehrgänge auf Kreisebene mit Abschluss des ersten Führungslehrgang „Truppführer“ im Jahre 1993 in Bad Orb. Den Gruppenführerlehrgang and der hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel besuchte Werner Beier 1997, den Zugführerlehrgang 1998, Leiter einer Feuerwehr 2000 und Verbandsführer 2001.
33 Lehrgänge und Seminare auf Kreis- und Landesebene wurden von ihm besucht und erfolgreich absolviert.
Im Einzelnen:
Grundlehrgang 1991 in Langenselbold
Atemschutzgeräteträgerlehrgang 1991 in Hanau
Maschinistenlehrgang 1992 in Langenselbold
Schulung an der Motorkettensäge 1992 in Langenselbold
Sprechfunklehrgang 1992 in Hanau, das Fortbildungsseminar 1998 in Biebergemünd-Bieber
Truppführerlehrgang 1993 in Bad Orb
Gefahrgut 1-Lehrgang 1997 in Kassel
Gruppenführerlehrgang 1997 in Kassel
Kartenkundelehrgang 1998 in Kassel
Zugführerlehrgang 1998 in Kassel
Seminar Meßtechnik 1998 in Bad-Soden-Salmünster
Bootsführerlehrgang 1999 in Kassel
Gefahrgut 2-Lehrgang 1999 in Kassel
Leiter einer Feuerwehr 2000 in Kassel
Vorbeugender Brandschutz für Feuerwehrführungskräfte 2000 in Kassel
Verbandsführer inkl. Luftbeobachter 2001 in Kassel
Strahlenschutzlehrgang 1 2001 in Kassel
Fahrerschulung 2002 in Gründau
Technische Hilfeleistung und Brandbekämpfung bei Bahnunfällen 1 2002 in Großauheim
Praxis der Deichverteidigung in Hessen 2004 in Gelnhausen
Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall 2004 in Kassel
Fortbildung Leiter einer Feuerwehr 2004, 2006 und 2014 in Kassel
Florix-Grundlehrgang 2006 in Kassel – das Fortbildungsseminar 2009 in Kassel
Technische Hilfeleistung und Brandbekämpfung bei Bahnunfällen 2 2007 in Kassel
Fortbildungsseminar in GABC-Erstmaßnahmen 2010 in Kassel
Endanwenderschulung Digitalfunk 2012 in Hammersbach
Fortbildung für Führungskräfte „Einsatzplanung Flüssiggas“ 2013 in Kassel
Fortbildung für Führungskräfte „Einsatzsimulation“ 2015 in Kassel
Von Januar 1992 bis Dezember 1993 war Werner Beier Jugendwart im Stadtteil Rückingen. In seiner Amtszeit als Jugendwart nahm die Jugendfeuerwehr Rückingen an diversen Gaudiwettkämpfen teil. Im Jahr 1993 erwarb eine Gruppe Erlenseer Jugendfeuerwehrleute die Leistungsspange – zwei Mitglieder dieser Gruppe sind heute die beiden Stellvertretenden Stadtbrandinspektoren!
In der Jahreshauptversammlung 2002 wurde Werner zum Hauptbrandmeister, dem höchst möglichen Dienstgrad für freiwillige Feuerwehrleute in Hessen, aufgrund Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen, befördert.
Am 1. Mai 2004 wurde er zum stellvertretenden Gemeindebrandinspektor, in der nächsten gemeinsamen Jahreshauptversammlung 2005 zum Gemeindebrandinspektor gewählt. Aufgrund der Stadterhebung Erlensee wurde er am 27. April 2012 Stadtbrandinspektor. Diese Position begleitete Werner bis zum 30. April 2017. Somit hat er die Freiwillige Feuerwehr Erlensee insgesamt 13 Jahre geleitet.
Für seinen Einsatz vom 15. – 18. August 2002 bei der Jahrhundertflut der Elbe in Dessau-Waldersee in Sachsen wurde ihm die Hochwasser-Medaille 2002 des Landes Sachsen-Anhalt verliehen.
2016 wurde ihm das Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst verliehen.
Am Ende seiner Laudatio sprach Björn Winterhalter im Namen der Feuerwehr Erlensee Werner Beier seinen großen Respekt dafür aus, die Leitung der Feuerwehr abzugeben und trotzdem weiterhin in der Einsatzabteilung tätig zu bleiben. Dank seines großen Engagements sei die Feuerwehr Erlensee personell und materiell gut aufgestellt.
„Dafür gilt Dir unser und vor allem der Dank der Erlenseer Bevölkerung“, so Björn Winterhalter abschließend.
Bürgermeister Stefan Erb sprach seinen großen Dank auch im Namen der politischen Gremien und der Stadtverwaltung aus: „Du hast solide Arbeit geleistet, keine Luftschlösser gebaut oder mit den städtischen Gremien gepokert. Der Ausdruck „offen und ehrlich“ trifft das wohl am besten!“
Stefan Erb erinnerte auch daran, dass Werner Beier zusätzlich ehrenamtlich zum Wohle der Stadt Erlensee tätig ist, gegenwärtig als Stadtverordneter und Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses. Aufgrund dieser weiteren 24 Jahre Ehrenamt trage er die Ehrenbezeichnung „Gemeindeältester“ auch zu recht.
Ein weiteres Detail gab Bürgermeister Stefan Erb dann noch bekannt, was wiederum die vorher von Björn Winterhalter angesprochene erfolgreiche Jugendarbeit von Werner Beier erklären könnte, da er Ende der 70er Jahre in der Heilig-Geist-Kirche in Hanau Obermessdiener war und sich bereits dort der Kinder- und Jugendarbeit verschrieben hatte.
Die Vorbildfunktion von Werner Beier liege nach den Worten von Stefan Erb darin begründet, dass er bei allem, was er tat, niemals mit Kalkül handelte, ob etwas für ihn herausspringen könne: „Du bist ein Überzeugungstäter ohne Eigennutz und ein verläßlicher Wegbegleiter“.
Am Ende seiner Rede betonte Bürgermeister Stefan Erb, dass er gerne bei der geplanten Imagekampagne der Feuerwehr Erlensee auf Werner Beier zurückgreifen werde und dankte ihm noch einmal für seine ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erlensee.
Auszüge aus der Chronik, in der sofort dankbar und neugierig geblättert wurde:
Verleihung des Ehrenkreuzes in Silber am Bande durch Kreisbrandinspektor Markus Busanni:
Stadtbrandinspektor a.D. Werner Beier bei seiner Abschiedsrede, die mit Standing Ovations quittiert wurde:
Die Abschlussrede war Stadtbrandinspektor a.D. Werner Beier vorbehalten, der sich sichtlich sehr erfreut bei allen für die Ausrichtung dieser Feier herzlich bedankte.
Mit einer authentisch emotionalen und sehr persönlich gehaltenen Rede dankte er bewusst zuerst seinen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sowie den Feuerwehr-Führungskräften, ohne deren Einsatz er die Führung nicht hätte durchführen können.
Den kommunalen Gremien sprach er einen großen Dank dafür aus, dass sie für die Gefahrenabwehr der Menschen immer ein offenes Ohr hatten und entsprechende Mittel bereitstellten. Namentlich nannte er die besonders gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Stefan Erb und Ordnungsamtsleiter Peter Cord.
Abschließend dankte er seiner ebenfalls anwesenden Ehefrau Sonja für ihren Rückhalt, der ihm Kraft gegeben habe, „den Job zu machen“.
Den „Staffelstab Feuerwehr“ habe er an seinen Sohn Florian weitergegeben, der sehr aktiv in der Wehr Maintal sei.
Der neuen Führung wünschte er „das richtige Händchen für Entscheidungen und die entsprechenden Ansprechpartner in der Politik und in der Verwaltung, um die Feuerwehr Erlensee auf den richtigen zukünftigen Weg zu leiten“.
Da er noch fünf Jahre als aktives Mitglied der Feuerwehr Erlensee erhalten bleibe, wählte er nicht als Schlussworte „Das war’s“ sondern den gemeinsamen Wahlspruch „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr und Einer für alle und alle für einen“, worauf sich die Gäste von ihren Plätzen erhoben und mit ihrem langen Applaus auch zeigten, dass Stadtjugendfeuerwehrwartin Esther Alix mit ihrem Satz allen aus den Herzen sprach.
Bei der anschließenden Feier, die musikalisch vom Musikverein Hörstein begleitet wurde, wurden noch so manche Anekdoten ausgetauscht.
Auf dem Titelfoto: Werner Beier umrahmt von den Führungskräften der Feuerwehren aus der Region
Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld