(pm/ea) – Die Ausgangslage war klar: Mit einem deutlichen Sieg über Gastgeber Mainz Golden Eagles könnte es Aufsteiger Hanau tatsächlich noch gelingen, den dritten Tabellenplatz in der diesjährigen GFLJ-Saison zu erobern.
Platz Vier war ihnen bereits vor Anpfiff des Spiels nicht mehr zu nehmen.
Das Spiel wird vom ersten Drive an mit aller Verbissenheit geführt. Beide Defenses lassen nur sehr wenig zu, unterbinden sowohl Laufspiel als auch Pässe. Die Teams neutralisieren sich praktisch bis kurz vor Ende des ersten Quarters.
Dann jedoch schlagen die Adler zu. Nach einem Fumble der Hornets steht Mainz in der Red Zone der Gäste und kann die ersten sechs Punkte erbeuten. Der Extrapunkt wird geblockt, das 6 : 0 markiert zugleich das Ende des Quarters. Nun ist der Schlagabtausch eröffnet. Die Hornets müssen antworten, und sie haben die richtige Antwort parat. Mit einem Pass auf Patrick Warnecke und einem Lauf von David Minnemann kämpfen sich die Hornets der Mainzer Endzone entgegen. Bereits in der Red Zone angekommen, verwirren sie ihren Gegner mit einem schönen Reverse-Spielzug über Kai Seidl. Quarterback Louis Jacob wühlt sich bis an die 1-yard-Line, bevor Justin Jüngling die Ehre gebührt, die ersten sechs Punkte für die Hornets auf das Scorebord zu bringen.
Mit dem verwandelten Extrapunkt von Eritros Haggi zum 06 : 07 gehen die Gäste in Führung.
Es beginnt die stärkste Phase der Brüder-Grimm-Städter, deren Defense so viel Druck auf den Gegner ausübt, dass dessen Nerven zu flattern beginnen. Mainz fumbled den Ball, der von Frank Knöhr für die Hornissen gesichert wird. Das Angriffsrecht wechselt, und Hanau steht an der 28yard-Line der Eagles. Seidl macht erneut auf sich aufmerksam – er erkämpft nicht nur das nächste First Down, sondern sichert auch den Ball nach einem mißratenen Snap und hält damit die Offense weiter auf dem Platz. Jüngling kommt bis ein Yard vor die Endzone, Minnemann erledigt gewohnt souverän den Rest: Touchdown Hanau !
Die gelungene Two Point Conversion über Jüngling bringt weitere zwei Punkte, der Spielstand lautet nun 6 : 15.
Die Freude währt allerdings nicht lange, denn den Mainz Golden Eagles gelingt ein KickOff-Return-Touchdown, der die Hausherren von ihren aufkeimenden Selbstzweifeln befreit und danach wie entfesselt aufspielen lässt.
Die Hornets wanken, aber bis zur Halbzeitpause kann ihre Defense den Gegner noch kontrollieren. Es bleibt vorerst bei der knappen 12 : 15 – Führung für Hanau. Nach der Pause kommt ein sehr aggressives und hochmotiviertes Mainzer Team auf den Platz, das den Sieg um jeden Preis erringen will. Gleich der erste Adler-Drive führt zum Touchdown samt Two-Point-Conversion, und diese 20 : 15- Führung bauen die Gastgeber bei der nächsten Gelegenheit sogar auf 26 : 15 aus.
Mainz setzt sein Powerplay fort, verhindert eine Antwort der Hornets und macht den Sack am Ende des dritten Quarters mit 32 : 15 zu. Die Hornissen haben sich wieder ein wenig gefangen und stechen im vierten Quarter noch einmal zu. Mit Läufen über Jacob und Minnemann machen Sie Yard um Yard gut; sowohl der Touchdown als auch die Two-Point-Conversion gehen schließlich auf Minnemann. Am Sieg der Hausherren können die Gäste allerdings nicht mehr rütteln. Das 32 : 23 hat Bestand bis zum Abpfiff.
Mit diesem Sieg haben sich die Mainz Golden Eagles in der GFL-Juniors am letzten Spieltag wieder an den Saarland Hurricanes vorbeigeschoben und belegen in der Abschlußtabelle den zweiten Platz, der zu den PlayOffs berechtigt. Gruppensieger sind die Wiesbaden Phantoms, die eine „Perfect Season“ gespielt haben. Absteigen werden die Marburg Mercenaries, die sich bereits früh in der Saison aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hatten.
Wenig verwunderlich waren nach dem verlorenen Spiel viele enttäuschte Gesichter zu sehen, leere, erschöpfte Blicke und hängende Schultern. Doch Headcoach Tony Small fand die richtigen, aufbauenden Worte für seine Spieler: „Es gibt keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Es war ein schweres Spiel, und ihr habt eure Sache gut gemacht. Für uns als Aufsteiger ist der vierte Tabellenplatz ein mehr als respektables Ergebnis. Denkt daran: Am Anfang der Saison standen wir für viele schon als Absteiger fest. Ich bin stolz auf euch, und ihr solltet ebenso stolz auf euch und eure Leistung sein.“
Scoring Hanau Hornets: Minnemann (14), Jüngling (8), Haggi (1)
Fotos: BLURRED PICS